Felicitas Woll hinter Gittern: Schauspielerin schlüpft in die Rolle der Menschenaffen in Zoos

PETA Motiv Felicitas Woll im Zoogehege
© Marc Rehbeck für PETA Deutschland e.V.

Vor Kurzem sah man sie noch bei „The Masked Singer“ im Igel-Kostüm, jetzt sitzt sie für uns hinter Gittern: Die wandlungsfähige Schauspielerin Felicitas Woll engagiert sich mit ihrem neuen PETA-Motiv gegen die Haltung von Menschenaffen und allen anderen Tieren hinter Gittern. Für das Foto ist die sympathische Wahl-Hamburgerin in die traurige Rolle eines Menschenaffen im Zoo geschlüpft.

In einem Brief wandte sie sich außerdem an den berüchtigten „Pata Zoo“ in Bangkok – mit der Bitte, Gorilla-Dame Bua Noi, Orang-Utan Kat und die anderen dort eingesperrten Tiere an anerkannte Auffangstationen zu überführen.

„Zoos sind Gefängnisse für Tiere! Bei Menschenaffen sind 98 Prozent der DNA identisch mit unserer. Mit welchem guten Gefühl könnte ich mir da dieses uns so ähnliche Wesen durch eine Glasscheibe oder Gitterstäbe anschauen? Und das Argument, dass durch Zoos Arten erhalten werden, ist absurd. Die Tiere leben nicht artgerecht und sie können niemals ausgewildert werden. Stattdessen sitzen sie in engen Gehegen oder Käfigen, um von Besuchern angeschaut zu werden, was für ein trostloses Leben! Jegliche Zucht in Zoos sollte verboten werden, genauso wie der Import von Tieren. Sie gehören in die freie Wildbahn!“

Felicitas Woll

Zum Pata Zoo in Bangkok sagt sie:

„Oberhalb eines Einkaufzentrums in Bangkok sitzen unzählige Tiere in kahlen, engen Käfigen. Ich habe mir PETAs Recherchen dazu angeschaut und bin wirklich erschüttert. PETA hat eine Überführung der Tiere in eine Auffangstation angeboten, doch bis jetzt wurde das nicht umgesetzt. Mit meinem Brief appelliere ich an den Zoobetreiber, das Angebot von PETA Asia endlich anzunehmen. In der Auffangstation hätten sie Bäume zum Klettern, Gras zum Wälzen und viele andere Tiere zum Spielen.“

„Die Tiere in diesem furchtbaren Zoo in Bangkok sitzen seit Jahrzehnten dort eingepfercht, einsam, auf engstem Raum. Es ist eine Betonhölle oberhalb eines Einkaufzentrums – niemand, der dort je war, kann das gutheißen! Die Tiere verbüßen dort unverschuldet eine lebenslange Haftstrafe. Dieser Ort muss endlich geschlossen werden!“

„Bei Menschenaffen sind 98 Prozent der DNA identisch mit unserer. Niemand kann doch mit einem guten Gefühl uns so ähnliche Wesen durch eine Glasscheibe oder Gitterstäbe anschauen. Selbst für die kurze Zeit, in der ich für das Foto hinter Gittern saß, hatte ich ein mulmiges Gefühl der Einsamkeit und Enge. Wie es den Tieren geht, die das tagaus tagein ertragen müssen, auch diese psychisch immense Belastung, kann ich mir kaum vorstellen. Der thailändische Pata Zoo ist der schlimmste Ort für Tiere, den ich je gesehen habe! Bitte unterstützt auch ihr PETAs Appel an den Zoobetreiber!“

Die Schauspielerin Felicitas Woll ist seit vielen Jahren aus der TV- und Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihr Durchbruch kam unter anderem mit der beliebten ARD-Serie „Berlin, Berlin“ und dem Fernsehfilm „Dresden“. Im Mai 2023 nahm sie an der beliebten ProSieben-Show „The Masked Singer“ teil und belegte dort den zweiten Platz. Die gebürtige Hessin lebt mit ihren zwei Töchtern und ihrem Partner Benjamin Piwko in Hamburg.

Pata Zoo – Der „traurigste Zoo der Welt“

Die dort eingesperrten Tiere leben in winzigen, kahlen Gehegen auf dem Dach eines Einkaufszentrums in Bangkok. Man verwehrt ihnen Sonnenlicht, frische Luft und jegliche Möglichkeit, sich ausreichend zu bewegen oder anderen natürlichen Verhaltensweisen nachzukommen. Seit Jahrzehnten fristet dort Thailands einzige Gorilladame Bua Noi ein trauriges Dasein.

Auch Orang-Utan Kat wird gezwungen, sein Leben in einem tristen Gehege zu verbringen. PETA Asien hat mehrfach angeboten, sämtliche Tiere des Pata Zoos an renommierte Auffangstationen zu überstellen. Dort könnten sie auf Bäumen klettern, sich im Gras wälzen und Sozialkontakte zu Artgenossen aufbauen.

Menschenaffen in Gefangenschaft: ungerecht, nicht artgerecht

Auch in 34 deutschen Zoos sind immer noch rund 450 Menschenaffen unter völlig unangemessenen Bedingungen für die vermeintliche Belustigung des Zoopublikums eingesperrt. Menschenaffen sind in den Savannen und Wäldern Afrikas und Asiens zu Hause. Sie haben enorme Ansprüche an ihren Lebensraum und leiden Studien zufolge in Zoo-Gefangenschaft häufig unter schweren Verhaltensstörungen, auch in akkreditierten und vergleichsweise großen zoologischen Einrichtungen. [1-3] 

Ihr psychisches Leid äußert sich durch Selbstverstümmelung, extreme Zurückgezogenheit, permanentes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente. Zum Teil verabreichen Zoos den Tieren sogar Psychopharmaka, damit sie die lebenslange Gefangenschaft überhaupt ertragen.

Menschenaffen raus aus Zoos! Helfen Sie jetzt

PETA fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Menschenaffen in Zoos, damit die Haltungen mittelfristig auslaufen. Bitte besuchen Sie keine Zoos und klären Sie Freunde und Familie über das seelische Leid auf, das unsere nächsten Verwandten in Zoo-Gefangenschaft erleben.

  • Quellen

    [1] Akers, J./Schildkraut, D. (1985): Regurgitation/Reingestion and coprophagy in captive gorillas. Zoo Biology. ZOO BIOL. 4. 99–109. 10.1002/zoo.1430040203.

    [2] Birkett, L. P./Newton-Fisher, N. E. (2011): How Abnormal Is the Behaviour of Captive, Zoo-Living Chimpanzees? PLoS ONE 6 (6). Online abrufbar unter: https://journals.plos.org/plosone/article/figure?id=10.1371/journal.pone.0020101.t003 (23.05.2023)

    [3] Jacobson, S. L., et al. (2016): Characterizing abnormal behavior in a large population of zoo-housed chimpanzees: prevalence and potential influencing factors. PeerJ 4: e2225. Online abrufbar unter: https://peerj.com/articles/2225/ (23.05.2023)