Kopi Luwak: Schleichkatzen leiden weiterhin qualvoll für Kaffee

Wie tierfreundlich ist Kopi Luwak – ein Kaffee, der aus dem Kot von Schleichkatzen hergestellt wird? Wir klären über das Leid der Tiere auf, die für diese angebliche Spezialität leiden müssen.

Schleichkatzen sind katzenartige kleine Beutegreifer, die vorwiegend in Asien, Afrika und auf Madagaskar leben. Sie ernähren sich von kleineren Tieren, Insekten, Würmern, Nüssen – aber auch von reifen roten Kaffeefrüchten. Und genau das wird ihnen zum Verhängnis, denn mittlerweile zeigen drei Recherchen von PETA Asien, dass sich daraus ein skrupelloses Geschäftsmodell entwickelt hat.

Inhaltsverzeichnis

Wie entsteht Kaffee aus Katzenkot?

Wenn Schleichkatzen die roten Kaffeefrüchte essen, verdauen sie nur das Fruchtfleisch, nicht jedoch die Bohne, die im Magen fermentiert werden kann. Die ausgeschiedenen fermentierten Kaffeebohnen werden in Europa von einigen Anbietern als Kaffeespezialität für mehrere hundert Euro pro Kilo gehandelt. Daraus hat sich für viele Menschen, zum Beispiel in Indonesien, ein lukratives Geschäft entwickelt – zum Nachteil der Tiere, die für die Produktion leiden.

Tierquälerei für Kaffeeproduktion

Schleichkatzen werden für die Kaffeeproduktion unter tierquälerischen Bedingungen gehalten: [1]

  • Kaffeeproduzenten in Indonesien und auf den Philippinen halten die Tiere in kleinen, verdreckten Käfigen.
  • Bei den Tieren handelt es sich oft um Wildfänge, die aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen wurden.
  • Die Katzen bekommen oft nichts anderes als Kaffeekirschen zu essen. Viele Tiere leiden daher unter Mangelerscheinungen wie Haarausfall sowie an deutlich sichtbaren Verhaltensstörungen.
Schlechkatze im Käfig für Kopi Luwak

Ein Leben hinter Gittern: Recherchen offenbaren unvorstellbares Tierleid

Bilder aus Asien zeigen immer wieder, dass die Menschen vor Ort Schleichkatzen in engen Käfigen einsperren und ihnen rote Kaffeekirschen zu essen geben. Insbesondere in Indonesien, beispielsweise auf Bali oder Sumatra, verdienen mittlerweile viele Menschen Geld mit dem Kot der Schleichkatzen.

Für die wildlebenden Tiere ist das die Hölle, denn in den Verschlägen aus Holz und Metallgittern können sie sich kaum bewegen. Ein Video zeigt sogar, wie eine wildlebende Schleichkatze von einem Kaffeeproduzenten eingefangen und in einen Sack gesteckt wird. Für ihr restliches Leben wird die Schleichkatze nun in einen winzigen Käfig eingesperrt.

Teilweise werden die Tiere auch für Urlaubsfotos aus ihren Gefängnissen geholt, doch die Freiheit wird ihnen für immer genommen. Auf ihrer Homepage oder auf Facebook posieren Kaffeeproduzenten neben kleinen Käfigen aus Metall und Holz.

Trotz internationalen Entsetzens: Neues schockierendes Videomaterial zeigt gravierende Missstände

Neuste Recherchen von PETA Asien zeigen weiterhin schockierende Zustände in der grausamen Kopi-Luwak-Industrie: Trotz des internationalen Entsetzens über das Leiden der Schleichkatzen als Reaktion auf frühere PETA-Recherchen hat sich für die Schleichkatzen in der Industrie nichts geändert. Das Videomaterial aus dem Jahr 2022 von einer Kopi-Luwak-Kaffeefarm in Indonesien zeigt, welche Folgen die ständige Gefangenschaft in einem winzigen Drahtkäfig für einen sensiblen asiatischen Fleckenmusang, eine Schleichkatzenart, bedeutet.

  • Das gestresste, verängstigte Tier läuft auf und ab und versucht verzweifelt, aus der schmutzigen Gefängniszelle zu entkommen.
  • Die Schleichkatze ist gezwungen, unnatürliche Mengen an Kaffeebeeren zu essen, damit ihre Ausscheidungen als Kopi Luwak oder „Katzenkacke-Kaffee“ verkauft werden können.
  • Nachdem sie aus ihrem Zuhause in der Natur gerissen wurde und den ständigen Kontakt mit Menschen ertragen musste, vor denen sie sich natürlicherweise fürchtet, wurde diese Schleichkatze regelrecht in den Wahnsinn getrieben.

Diese Schleichkatze ist nur eines der vielen leidenden Tiere, die PETA-Mitarbeiter:innen bei ihrer dritten Recherche Anfang 2022 auf Kopi-Luwak-Farmen in Indonesien gefilmt haben. Indonesien ist der weltweit größte Produzent von Schleichkatzenkaffee.

Obwohl der asiatische Fleckenmusang nach dem Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen geschützt ist, zeigen diese jüngsten Aufnahmen erneut, was die Ermittler:innen bei früheren Enthüllungen über die Kopi-Luwak-Industrie bereits aufgedeckt haben: allgegenwärtige Grausamkeit auf jeder einzelnen Farm. PETA-Mitarbeiter:innen fanden Schleichkatzen in unhygienischen Käfigen, die mit Fäkalien, verrottenden Beeren und anderem Unrat übersät waren.

Da die nachtaktiven Tiere keinen dunklen Platz zum Schlafen hatten, konnten sie sich nicht ausreichend ausruhen und hechelten unaufhörlich in der unerträglichen Hitze.

Einige Tiere hatten offene, blutige Wunden, tierärztliche Versorgung schienen sie jedoch nicht zu erhalten. Viele verloren ihr Fell aufgrund von Unterernährung. In der Natur ernähren sich Schleichkatzen abwechslungsreich, aber die Kopi-Luwak-Produzenten zwingen sie, eine ungesunde Menge an Kaffeebeeren zu sich zu nehmen, um ihren Profit zu maximieren.

So täuschen Produzenten die Käufer

Einige Farmen täuschen die Konsumenten, indem sie die ausgeschiedenen Kaffeebohnen der eingesperrten Schleichkatzen als „Wildsammlung“ bewerben. Unverhohlen geben einige Farmer zu, dass die Industrie wissentlich Kaffee von eingesperrten Schleichkatzen als „Wildsammlung“ deklariert. Die Nachfrage nur durch das Sammeln von Schleichkatzen-Exkrementen im Wald zu decken, sei nahezu unmöglich, so einige Produzenten.

Ein Kilo Schleichkatzenkaffee, auch Civet-Kaffee genannt, kostet um die 300 Euro. Und genau das macht das Geschäft für die Menschen im asiatischen Raum und für Händler und Feinkostläden in Deutschland sehr lukrativ. Die ausgeschiedenen Bohnen werden gewaschen, getrocknet und an die zahlende Kundschaft verkauft. Deutschland scheint ein großes Abnehmerland für dieses tierquälerische Produkt zu sein. Laut Informationen eines Händlers steht Deutschland an der Spitze seiner Abnehmer. [1]

schleichkatze eingesperrt

Steckt die nächste Pandemie im Kaffee?

Für die Produktion von Kopi-Luwak werden viele Schleichkatzen im Alter von ungefähr 6 Monaten in ihrem natürlichen Lebensraum in Indonesien eingefangen. Andere werden auf Lebendtiermärkten gekauft. Dann sperren die Betreiber die Tiere in winzige Käfige und ernähren sie nicht nur völlig unnatürlich, sondern auch ungesund: nämlich hauptsächlich mit Kaffeebeeren. Wenn die Tiere die Beeren dann wieder ausscheiden, werden sie eingesammelt. Der Kaffee wird in die ganze Welt exportiert. Und das, obwohl Forscher nach dem SARS-Ausbruch in China festgestellt hatten, dass das SARS-Coronavirus von einer Schleichkatzenart auf den Menschen übergesprungen war. Wissenschaftler haben Schleichkatzen auch als möglichen Zwischenwirt für COVID-19 identifiziert, wodurch das Virus möglicherweise mutieren und von Fledermäusen auf Menschen übertragen werden konnte.

Schleichkatzen, die so lange überleben, bis sie für die Kopi-Luwak-Industrie nicht mehr von Nutzen sind, werden anschließend teilweise auf Lebendtiermärkten verkauft. Dort kommen die Tiere in direkten Kontakt zu Menschen. SARS und andere Viren haben auf diesen Märkten perfekte Bedingungen, um zu mutieren und von einem Wirt auf einen anderen überzuspringen.

Helfen Sie den gefangenen Schleichkatzen

Bitte helfen Sie den Schleichkatzen: Unterzeichnen Sie unsere Petition, damit diese Händler:innen die Tierqualprodukte aus den Regalen entfernen.