Neue Zahlen bestätigen, was Organisationen wie PETA seit langem veröffentlichen
In den vergangenen Jahren haben PETA und andere Organisationen zahllose Videos aus Tierställen veröffentlicht, die eindeutig zeigen, dass die Bedürfnisse der Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung mit Füßen getreten werden. Die Zucht auf immer mehr Fleisch, Milch und Eier sowie die Haltungsbedingungen in den Ställen machen viele Tiere krank und verursachen somit psychisches und physisches Leid. Von Seiten der Landwirte und der lobbynahen Politik werden diese Aufnahmen meist als Ausnahmen abgetan und nicht ernsthaft verfolgt.
Eine Studie über Tierkörperbeseitigungsanlagen (TBA) zeigen nun eine erschreckend hohe Zahl an Tierkörpern aus der Landwirtschaft, die die grausamen Bilder aus den bisherigen Recherchen in Ställen bestätigen.
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Was sind Tierkörperbeseitigungsanlagen?
Tierkörperbeseitigungsanlagen sind Sammelstellen für tote Tiere aus verschiedenen Bereichen, beispielsweise aus der Landwirtschaft oder aus Zoos und Pelzbetrieben, sowie sogenannte Haustiere. Ihre Körper und Körperteile, darunter zählen auch Schlachtabfälle, werden in den Anlagen beispielweise durch Verbrennen vernichtet.
13,6 Millionen Schweine landen in Tierkörperbeseitigungsanlagen
Bislang wurden kaum Studien zum gesundheitlichen Zustand der Tiere durchgeführt, die die Zucht oder Mast nicht überlebt haben und somit in Tierkörperbeseitigungsanlagen „entsorgt“ werden. Die wenigen vorliegenden Ergebnisse solcher Untersuchungen sind allerdings schockierend, denn sie zeigen auf, dass ein großer Teil dieser sogenannten Falltiere vor ihrem Tod erheblich leiden mussten. Eine erste Erhebung von Tierschutzindikatoren erschien bereits 2014 in Österreich und konnte nachweisen, dass Schweine und Rinder sehr häufig mit tierschutzrelevanten Befunden in eine TBA angeliefert werden. Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) veröffentlichte Ende 2017 nun eine Studie, in deren Rahmen ein Teil der etwa 13,6 Millionen Schweine, die jährlich in deutschen Zucht- und Mastanlagen sterben müssen, untersucht wurden.

Das traurige Ergebnis: 13,2 Prozent der sogenannten Mastschweine und 11,6 Prozent der Schweine aus der Zucht wiesen derart grausame Befunde auf, die darauf schließen lassen, dass die Tiere zu Lebzeiten länger anhaltende und erhebliche Schmerzen und/oder Leiden ertragen mussten. Dazu gehörten zum Beispiel starke Abmagerung, eitrige Gelenkentzündungen, Entzündungen der Zehen, Bissverletzungen an Schwanz und Ohren sowie andere Hautläsionen durch Geschwüre.
Diese Leiden waren äußerlich erkennbar und langanhaltend. Damit ergibt sich ein Straftatbestand nach §17 Nr. 2 des Tierschutzgesetzes!
Hinzu kommen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz durch eine mangelhafte Betäubung oder Tötung durch die Landwirte. Bei fast 62 Prozent der 165 untersuchten Tiere, die Anzeichen einer Tötung aufwiesen, wurden Mängel in der Durchführung festgestellt.Ein Schwein lebte bei der Anlieferung in die Tierkörperbeseitigungsanlage sogar noch. Es wurde im eigenen Blut liegend vorgefunden.
In deutschen Schlachthöfen werden jedes Jahr fast 60 Millionen Schweine getötet.

Knapp 600.000 Rinder landen in Tierkörperbeseitigungsanlagen
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen geht hervor, dass 2016 insgesamt 579.111 Rinder ohne konkret erfassten Grund in den Anlagen beseitigt wurden – Tendenz steigend, denn im Vorjahr waren es 30.000 Rinder weniger. Damit sterben etwa 14 % der Rinder bereits in den Ställen der Fleisch- und Milchbetriebe – und das nach meist langer Leidenszeit. 3,6 Millionen Rinder werden jedes Jahr in deutschen Schlachthäusern getötet.
Bislang liegen noch keine Zahlen oder Schätzungen zu Geflügel wie Hühner, Puten oder Enten sowie zu Kaninchen vor. Doch auch in diesem Bereich dürfte ein ähnlicher Prozentsatz an vertuschten Tierschutzverstößen vorzufinden sein.

Trauriges Fazit
Bislang werden keine oder unzureichende Kontrollen an toten Tieren durchgeführt, die in Tierkörperbeseitigungsanlagen entsorgt werden. Landwirte müssen nach wie vor keine Angaben zur Todesursache der Tiere machen. Zudem erfolgt kaum eine Überwachung in den Ställen, da Veterinärämter oftmals keine Kontrollen durchführen oder solche Kontrollen versagen. Auch die Rückverfolgbarkeit der Tiere von den Tierkörperbeseitigungsanlagen in die Ställe ist bisher kaum möglich. Dies führt dazu, dass Tierschutzverstöße vertuscht werden können. Die Leidtragenden sind, wie immer, die Millionen Tiere in den Agrarbetrieben, die für Milch, Fleisch und Eier ein nicht artgerechtes Leben voller Entbehrungen führen müssen.
Was Sie tun können
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