„Angelsport“ – 6 Gründe, warum Angeln kein fairer Sport ist

In Deutschland gibt es etwa 3 Millionen Angler, deren Hobby es ist, zu Erholungszwecken Fische zu fangen und töten. „Angelsport“ und „Sportfischen“ sind gängige Bezeichnungen für die vermeintlich entspannende Tätigkeit in der Natur. Wir haben nachfolgend 6 Gründe zusammengestellt, die aufzeigen, warum Angeln unfair und unsportlich ist. Außerdem erklären wir, wieso dieses „Hobby“ unglaubliches Leid verursacht.

1. Der „Gegner“ ist ahnungslos

Während der Angler an Land einen Köder am Angelhaken befestigt, die Angel auswirft und dann abwartet, ist der Fisch, den er fangen will, gerade auf Nahrungssuche. Vielleicht ja mit einem Artgenossen, denn Fische sind echte Teamplayer und gehen oft gemeinsam auf die Jagd. Keines der Tiere ahnt, dass sie durch den appetitlichen Köder vor ihrer Nase verletzt und getötet werden. Wie fair kann ein Sport sein, bei dem man einem anderen Lebewesen aus dem Hinterhalt auflauert, um es zu töten?

2. Fische fühlen Schmerz

Zahlreiche Forscher haben wiederholt nachgewiesen, dass Fische Schmerzen empfinden können – sogar ähnlich wie wir Menschen. Sie spüren es ganz deutlich, wenn ihnen ein spitzer Haken durch die Lippe gestochen wird oder sie an Land nicht mehr atmen können und ersticken. Könnten Fische schreien, würden sie es in diesen Momenten tun. Dennoch behaupten viele Angler weiterhin, Fische würden nur rein mechanisch reagieren und zucken und zappeln, wenn sie an Land geholt werden. Es wird immer noch versucht, Fische zu gefühllosen Objekten zu degradieren – vielleicht, weil die meisten Angler wissen, dass es nicht fair ist, einem Lebewesen Schmerzen zuzufügen?

3. „Catch and Release“ tötet trotzdem

Beim sogenannten Catch and Release gilt es als „sportlich“, einen möglichst großen Fisch zu fangen, sich mit ihm fotografieren zu lassen und ihn anschließend wieder zurück ins Wasser zu setzen. Es mag vielleicht erstmal fair klingen, dass die Fische nicht getötet, sondern wieder frei gelassen werden. Das ist es aber ganz und gar nicht, denn viele der gefangenen Fische sterben an den Folgen. Sie erliegen den Verletzungen, die der Angelhaken verursacht, stehen unter Schock und werden damit zur leichten Beute für andere Tiere.

Außerdem schädigt die Berührung durch die menschliche Hand oftmals ihre Schuppenschicht, sodass sie anfällig für Pilze, Bakterien und Parasiten werden. Auch der Temperaturunterschied zwischen Wasser und Land oder die schnelle Dekompression, wenn sie aus tiefen Gewässern herausgezogen werden, können den Fischen schweren Schaden zufügen. Nicht umsonst ist diese Form des „Sportfischens“ laut Tierschutzgesetz verboten.

4. Wettfischen ist illegal

An vielen Orten in Deutschland werden immer noch Wettangel-Veranstaltungen als Sportereignisse abgehalten, zum Beispiel Königs- oder Pokalfischen. Gewinner ist meist derjenige, der den größten, schwersten Fisch oder gar die meisten Fische in einer bestimmten Zeit an Land zieht. Dabei ist Wettangeln laut Tierschutzgesetz verboten, da kein Tier ohne „vernünftigen Grund“ getötet werden darf. Das Ernennen von Platzierten und Siegern oder der Wettbewerbscharakter der Veranstaltungen stellen selbstverständlich keinen solchen Grund dar, denn kein Tier sollte getötet werden, um einen Preis abzuräumen.

5. Angeln schadet der Umwelt

Dass Müll nicht in der Natur liegen gelassen werden darf, gilt im Grunde für jede Sportart. Beim Angeln wird jedoch häufig gegen dieses Prinzip verstoßen, denn Angelhaken und Angelschnüre werden oftmals einfach zurückgelassen und stellen eine Gefahr für Wildtiere wie beispielsweise Vögel dar, die sich daran verletzen und sogar sterben können.

Doch Angeln schadet der Umwelt auch auf andere Weise: So werden oftmals nur solche Fischarten gepflegt, die für den Angler interessant sind. Andere Arten werden vernachlässigt und aus ihrem natürlichen Lebensraum verdrängt. Besonders das Aussetzen von fremden Fischarten in heimischen Gewässern schadet der Artenvielfalt. Zudem belastet es die Gewässer, wenn Angler große Mengen an Anlockfutter verstreuen, um die Fische leichter fangen zu können.

6. Angeln ist gar kein Sport

Alle genannten Punkte machen deutlich, dass Angeln mit Sportlichkeit und Fairness nichts zu tun hat. Sobald fühlende Lebewesen ihrem Lebensraum gewaltsam entrissen, verletzt, gequält und getötet werden, kann niemand von einem Sport sprechen, den man zum Vergnügen und mit Fairness treibt.

Beim Sport haben alle Beteiligten Spaß, beim Angeln nur der Angler. Das Töten von Fischen als Sportveranstaltung zu bezeichnen, ist daher schlichtweg falsch.

Was Sie tun können

Bitte entscheiden Sie sich für eine Sportart, die fair für alle Beteiligten ist und bei der niemand zu Schaden kommt. Sprechen Sie mit Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern über das Schmerzempfinden von Fischen und zeigen Sie ihnen das Leid auf, das die Tiere durch Angler erfahren. Bitten Sie die Menschen in Ihrem Umfeld, nicht zu angeln.