Axolotl Haltung im Aquarium: Was Sie vorher wissen sollten

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In der Natur sind Axolotl durch die Verschmutzung der Umwelt fast ausgestorben – einige Quellen gehen sogar davon aus, dass es gar keine Vertreter dieser Amphibienart mehr in freier Wildbahn gibt. Dafür scheinen heutzutage immer mehr Menschen einen oder mehrere Axolotl als „Haustier“ halten zu wollen.

Die Haltung von Axolotln ist jedoch nicht artgerecht. Wir von PETA Deutschland erklären, warum Sie sich niemals Axolotl kaufen sollten.

Inhalte im Überblick

Axolotl halten: Warum sind Axolotl so beliebt?

Axolotl erinnern in ihrem Aussehen an eine Mischung aus Molch, Kaulquappe und Salamander. Obwohl Axolotl anspruchsvolle Tiere sind, die nicht artgerecht in Gefangenschaft gehalten werden können, kaufen sich Menschen gedankenlos Aquarien, um sie dann mit den in Gefangenschaft nachgezüchteten Amphibien zu füllen.

Axolotl sprechen uns dabei mit ihren großen Gesichtern, dem scheinbar immer lächelnden Maul und den Knopfaugen durch das Kindchenschema an. So, wie es beispielsweise auch extreme Qualzuchten bei Katzen und Hunden, etwa Möpse oder Perserkatzen, tun. Beim Axolotl liegt das daran, dass sie meist im Larvenstadium bleiben und anders als beispielsweise bei Fröschen, keine Metamorphose stattfindet. Axolotl entwickeln sich einfach nicht weiter und behalten so ihr Aussehen.

Durch die zumeist unkontrollierte Zucht können die Schwanzlurche oft unter weitervererbte Krankheiten und Gendefekten leiden.

Ein Axolotl schaut zwischen Blaettern hervor.
Axolotl sind Wildtiere, die an ein Leben mit Menschen nicht gewöhnt sind. Ein Terrarium ist daher nicht artgerecht.

Axolotl Haltung: Sind Axolotl für Anfänger:innen geeignet?

Axolotl gelten unter „Exoten-Liebhaber:innen“ in ihrer Haltung als pflegeleicht – was nicht stimmt. In der Natur kommen Axolotl nur an einem einzigen Ort auf der ganzen Welt vor (in Fachsprache heißt das, sie leben endemisch): in einem Seensystem innerhalb eines Vulkanbeckens bei Mexiko-Stadt. Der Begriff Axolotl stammt aus der Aztekensprache Náhuatl und bedeutet übersetzt so viel wie „Wassermonster“.

Häufig wird zur Haltung von Axolotln im Aquarium ein Becken mit 100 Litern pro Axolotl empfohlen. Gemessen an den weltweit einzigartigen Bedingungen ihres natürliches Lebensraums in Mexiko, ist ein gesamtes Leben für einen Axolotl in einem künstlichen Becken, egal welcher Größe, niemals artgerecht – es gibt schlichtweg keine „richtige Axolotl Haltung“.

Lesen Sie im Folgenden, welche Gründe außerdem gegen die Haltung eines Axolotls sprechen.

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Axolotl werden wie gefühllose Ware gezüchtet und gehandelt

Für manche Menschen scheint die „süße“ Optik der Schwanzlurche als Grund vollkommen zu reichen, um sich online auf die Suche zu machen und in einem der vielen Portale meist ohne Vorwissen einen oder mehrere Axolotl zu kaufen. Züchter:innen machen es Suchenden leicht: Höchstens 30 Euro kostet ein Tier, abhängig von Farbe, Alter und Geschlecht. Im Vordergrund steht in allen Fällen die „Ware“ und der damit verbundene Profit. Das Lebewesen und seine anspruchsvollen Bedürfnisse sind für die Züchter:innen unwichtig.

Aber vor allem die Käufer:innen leisten hier ihren Beitrag: Indem sie das Geschäft mit ihrem Geld befeuern, tragen sie zu massivem Tierleid bei. Denn Tiere wie Axolotl sind keine „Haustiere“ – artgerechte Axolotl Haltung im Aquarium ist ganz einfach nicht möglich.

Ein Axolotl schaut unter Wasser hinter einer gruenen Pflanze hervor aus dem Wasser.
Viele Axolotl sterben in privater Haltung früh an haltungsbedingten Krankheiten.

Gründe gegen die Haltung von Axolotl als Haustiere: Artenschutz

Manche Tierhalter:innen brüsten sich damit, durch ihre Axolotl-Haltung etwas für den Artenschutz zu tun – schließlich gibt es die Tiere in Freiheit kaum noch oder gar nicht mehr. Doch das ist Unsinn – kein in einem deutschen Aquarium gehaltener Axolotl wird je wieder ausgewildert. Die Tiere dienen allein ihren Halter:innen als Kuriosität und Statussymbol.

Dass das Argument „Artenschutz“ nicht greift, trifft auch auf andere „exotische“ Tiere zu (also Tiere, die von Natur aus in unseren Breitengraden nicht vorkommen): Hier befeuert die Nachfrage häufig auch den illegalen Wildtierhandel. Somit sind die bereits unter Druck stehenden Tierbestände in Freiheit noch stärker bedroht – ein gigantisches Problem für den Artenschutz weltweit.

Axolotl leiden still – die wenigsten Tierärzt:innen kennen sich mit Exoten aus

Für die Haltung von Axolotl zu Hause bedeutet das auch: Selbst nach Jahren gewöhnen sich Axolotl – wie andere Amphibien und Reptilien auch – nicht an uns Menschen. Diese von Natur aus ungewohnte Nähe löst Stress bei den Tieren aus – darum sollte man sie auch auf keinen Fall anfassen oder auf die Hand nehmen. Weil sie nicht schreien oder über Laute auf sich aufmerksam machen können, merken wir ihnen Schmerzen, Leiden und Beschwerden nicht oder erst viel zu spät an. Als Folge sterben viele Tiere früh an haltungsbedingten Krankheiten [1] oder quälen sich unerkannt bis in den Tod. Teilweise auch, weil es nahezu keine fachkundigen Tierärzt:innen für Axolotl gibt.

Axolotl essen kleinere Fische, Krebse und sogar ihre eigenen Artgenossen. Sie sind Lauerjäger, die ihre Nahrung über den Boden aufnehmen und dabei auch den Bodengrund verschlucken. Ist die Körnungsgröße des verwendeten Kies falsch oder enthält der Boden einen Schadstoff, ist das Risiko groß, dass der Axolotl an Verstopfung oder Vergiftung stirbt. 

Unwissende Halter:innen enden zudem immer wieder vor einem leergefegten Aquarium und sind für den vermeidbaren Tod der anderen dort gehaltenen Wassertiere verantwortlich, die der Axolotl als „Lebendfutter“ wahrnimmt. Dazu kommt, dass Axolotl eine ganz bestimmte Wassertemperatur- und Qualität mit einem speziellen PH-Wert brauchen. Werden diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird das Immunsystem der Tiere nachhaltig geschwächt, was zu Krankheiten oder zum Tod führen kann.

Axolotl liegt auf Steinen neben einer violetten Pflanze in einem Aquarium.
Kaufen Sie niemals Axolotl im Handel oder aus der Zucht, um das Leid der Tiere nicht zu unterstützen.

Wie viel kostet ein Axolotl im Monat?

Auch der Kostenfaktor wird häufig bei der Axolotl Haltung unterschätzt. Während die Tiere selbst wie günstige Ware hauptsächlich über Foren und Onlineplattformen „verramscht“ werden, entstehen bei der Haltung empfindliche Kosten. Allein die Ausgaben für die Anschaffung des notwendigen Equipments liegen bei mehreren Hundert Euro. Dazu kommen monatlich laufende Kosten für Strom, Wasser, Nahrung und medizinische Untersuchtungen, die sich ebenfalls auf mehrere Hundert Euro allein für den Betrieb des Aquariums belaufen können. Ein Punkt, den Interessent:innen beim Kauf eines Axolotls gern unterschätzen oder „vergessen“.

Eine „einfache“ oder „pflegeleichte“ Haltung von Axolotl gibt es also nicht. Als Folge landet eine große Zahl der Exoten in Tierheimen und Auffangstationen, werden ausgesetzt oder sterben frühzeitig.

Niemals bei Züchter:innen kaufen – wenn, dann in Tierheimen nachfragen!

Kaufen Sie bitte niemals exotische Tiere, auch nicht bei Züchter:innen. Ein solcher Kauf unterstützt lediglich die weitere „Produktion“ von Tieren, die in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden können. Wenn Sie das nötige Fachwissen und genug finanzielle Rücklagen haben, schauen Sie bitte in Tierheimen nach: Immer wieder landen dort nicht mehr gewollte Exoten. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Tiere an ein fachkundiges Zuhause zu vermitteln.

Jetzt Importverbot für exotischen Wildtieren fordern

Der oft illegale Fang von und der Handel mit Wildtieren sind nicht nur eine Gefahr für den Tier- und Artenschutz. Die Ausbeutung von Wildtieren fördert außerdem die Verbreitung von gefährlichen Krankheiten. Zum Schutz von exotischen Tieren und Menschen ist es daher dringend notwendig, den Import exotischer Wildtiere für den deutschen Heimtierhandel und die Privathaltung endlich gesetzlich zu verbieten. Unterstützen Sie jetzt unsere Petition an die Regierung.