Wollwachs: Schafe leiden für Lanolin, Wollfett und -wachs

Wollwachs bzw. Lanolin, im Volksmund oft als Wollfett bezeichnet, ist ein Produkt, das in verarbeiteter Form als Inhaltsstoff in kosmetischen Produkten verwendet wird. Schafe produzieren Wollwachs in ihren Talgdrüsen, damit ihre Wolle und damit auch die Tiere selbst vor Regen, Feuchtigkeit und Schmutz geschützt sind.

Erfahren Sie hier mehr zu Wollwachs bzw. Lanolin und warum Sie keine Produkte mit diesem Inhaltsstoff kaufen sollten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Wollwachs und welche Wirkung hat es?

Wollwachs ist ein Sekret, das Schafe in den Talgdrüsen ihrer Haut produzieren. In gereinigter Form wird es unter der Bezeichnung Lanolin als pflegender Emulgator in zahlreichen Kosmetika verwendet. Lanolin soll folgende Effekte erzielen:

  • Aufbau der natürlichen Hautfette
  • Bindung von Feuchtigkeit in der Haut
  • Verbesserung der Hautelastizität

Diese Fähigkeiten werden jedoch nicht nur Lanolin zugeschrieben, sondern auch zahlreichen pflanzlichen Ölen und Wachsen. Es gibt daher keinen Grund, Schafe für die Pflege unserer Haut auszubeuten.

Schafe
Wollwachs bzw. Lanolin wird aus der Wolle von Schafen gewonnen.

Wie wird Wollwachs „gewonnen“?

Nach der gewaltsamen Schur der Schafe wird das Wollwachs zeitnah aus der Wolle herausgewaschen. Das „rohe“ Wollwachs befindet sich im Wollschweiß der Schafe – einer Mischung aus Fett, Hautabsonderungen, Schmutz und Staub, die sich in den Haaren der Tiere ansammelt. Beim Waschen der Wolle geht das Wollwachs ins Waschwasser über und wird mithilfe chemischer Prozesse aus dem Wasser gefiltert.

Nach jahrtausendelanger Qualzucht durch den Menschen können Schafe ihre Körpertemperatur nicht mehr eigenständig kontrollieren, da ihnen der natürliche Fellwechsel geraubt wurde. Daher müssen die sensiblen Flucht- und Herdentiere nun zwingend geschoren werden, was meist großen Stress für sie bedeutet. Für die Herstellung von Stoffen wie Lanolin werden also weiterhin Schafe gezüchtet, die keinen natürlichen Fellwechsel mehr haben, unter einem gesundheitsschädlichen Übermaß an Wolle leiden und mindestens einmal im Jahr die qualvolle Schur über sich ergehen lassen müssen.

Grafik Qualzucht Schaf

Bei der Schur sind Schafe den folgenden körperlichen und seelischen Qualen ausgesetzt:

  • Sie werden von ihren Artgenossen getrennt.
  • Sie sind dem direkten Kontakt zu Menschen ausgesetzt und werden von diesen gewaltsam fixiert.
  • Teilweise geraten sie in Panik und wehren sich gegen die Schur.
  • Panische Tiere werden oft mit Gewalt gefügig gemacht, indem Arbeiter:innen sich auf ihren Kopf und Körper knien oder die Arme und Beine der Schafe verdrehen und fixieren.
  • Bei fast jeder Schur erleiden die Schafe schmerzhafte Schnittwunden; zum Teil werden die Tiere sogar schwer verletzt.
  • Die meisten Scherer:innen arbeiten unter Zeitdruck und nehmen keine Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Tiere.
  • Teilweise werden sogar die Brustwarzen von Schafen abgeschnitten. Schnittwunden werden häufig ohne Betäubung vernäht und gar nicht oder nur unzureichend versorgt.

In der Wollindustrie werden schwer verletzte und „unbrauchbare“ Schafe in der Regel getötet oder sich selbst und somit einem langsamen und qualvollen Tod überlassen.

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Vegane Alternativen zu Wollwachs

Heutzutage gibt es viele vegane Kosmetikprodukte, die kein Lanolin enthalten. Informieren Sie sich im Drogeriemarkt und online – oder stellen Sie selbst sich einen pflegenden Balsam aus pflanzlichen Ölen und Wachsen her.

Rezepte dafür finden Sie in großer Auswahl im Internet. Meist werden hierfür verschiedene pflanzliche Öle wie Sheabutter, Olivenöl, Rizinusöl, Beeren- oder Candelillawachs vermischt. Die pflanzlichen Fette ersetzen die Eigenschaften des tierischen Lanolins hervorragend und bieten zudem viele weitere positive Effekte für Ihre Haut.

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