PETA HELPS ROMANIA feiert 3-jähriges Jubiläum

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in Europa. Auf den Straßen des osteuropäischen Landes fristen mehr als 600.000 Hunde und zahllose Katzen ein entbehrungsreiches Leben. Um das Leid dieser Tiere zu beenden, haben wir im Oktober 2018 gemeinsam mit unserem rumänischen Partner EDUXANIMA die Kastrations- und Bildungskampagne PETA HELPS ROMANIA ins Leben gerufen.

Neben unzähligen heimatlosen Tieren gibt es in Rumänien aber auch über 6 Millionen Hunde (und vermutlich ebenso viele Katzen), die zwar ein „Zuhause“ haben, deren Leben aber trotzdem häufig von Leid und Entbehrung geprägt ist. Hunde werden in Rumänien sehr oft im Garten gehalten – an einer kurzen Kette, meist ohne Schutz vor Wind und Wetter. Viele sind mangelernährt und leiden an schweren Hautkrankheiten oder Parasitenbefall. In der Regel werden sie nicht medizinisch versorgt, in den meisten Fällen sind sie nicht kastriert. So bringen sie mehrmals im Jahr neue Generationen von Nachkommen zur Welt, für die sich die Menschen nicht verantwortlich fühlen.

Infografik Hundekastration
Infografik Katzenkastration

Die Tierkinder werden daher oftmals ausgesetzt oder einfach ihrem Schicksal überlassen. Auf der Straße sind sie dem Autoverkehr, Tierquälern und vielen anderen Gefahren schutzlos ausgesetzt. Städtische Tierfänger fangen sie ein und bringen sie in sogenannten „Tierheimen“ unter, die jedoch eher an Orte des Grauens erinnern.

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Persönliche Berichte
Katzenbabys

Katzenbabys in letzter Sekunde gerettet

welpe sitzt auf der straße

Video: Welpe mit Behinderung ausgesetzt

Welpe in Einkaufstüte

Wie Müll entsorgt: Welpe aus Einkaufstüte gerettet

welpe

Video: Mutter und Welpen beinahe getötet

Das Leben von Tieren nachhaltig verbessern

Mit der Kampagne PETA HELPS ROMANIA setzt sich PETA seit nunmehr drei Jahren dafür ein, das unendliche Leid der Tiere in Rumänien zu reduzieren und letztlich nachhaltig zu beenden. Wir haben bereits eine Menge großartiger Erfolge erzielt, mussten aber auch mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen kämpfen. Besonders die COVID-19-Krise hat die Tierschutzarbeit vor Ort schwer getroffen und die Situation für die Menschen und ihre Tiere weiter erschwert. Infolge der Pandemie leben heute noch mehr Tiere auf der Straße als zuvor. Noch mehr Vierbeiner befinden sich in Notsituationen, noch mehr brauchen dringend Hilfe. Und ein Ende der dramatischen Situation ist nicht abzusehen.

Unsere Mitarbeitenden in Rumänien lassen sich trotz allem aber nicht unterkriegen. Mit unserem 12-köpfigen Team und unseren Anwälten arbeiten wir Tag für Tag dafür, das grausame System „Hund“ in Rumänien zu verändern – unter anderem, indem wir Tierleid zur Anzeige bringen. Daneben gehen wir auch an Schulen und setzen uns mit Tierschutzunterricht für mehr Mitgefühl und Empathie für Tiere ein.

Klassenzimmer mit Schuelern

In einem ersten rumänischen Landkreis wurde dieser Unterricht mittlerweile sogar als Pflichtfach in den Lehrplan aufgenommen. Bisher konnten wir schon mehr als 12.000 Kinder unterrichten, die diese Schulstunden lieben. Vor allem die ins Rumänische übersetzten Materialien von PETAKids kommen hier sehr gut an. Das neu gewonnene Wissen über einen respektvollen Umgang mit Tieren nehmen die Kinder mit nach Hause und geben es dort an ihre Familienmitglieder verschiedener Generationen weiter.

Neben der Arbeit im Bildungsbereich setzen wir uns im Rahmen unserer Kampagne auch auf politischer Ebene ein. In enger Zusammenarbeit mit Politikern und Behörden wirken wir darauf hin, Schritt für Schritt ein ethisches Management für heimatlose Tiere zu etablieren. Der Weg ist weit – aber wir gehen ihn!

PETA Mitarbeitende mit rumaenischen Politikerinnen

In den vergangenen drei Jahren hat die Kampagne PETA HELPS ROMANIA es geschafft, unzählige heimatlose Hunde und Katzen regelmäßig mit Nahrung zu versorgen und mehr als 24.000 Tiere medizinisch zu behandeln, von Parasiten zu befreien und zu kastrieren. Mit diesem großen Einsatz konnten wir den meisten dieser Tiere vermutlich das Leben retten. Zusätzlich haben wir zahllose Hunde, die von ihren Haltern im Freien gehalten werden, mit Nahrung versorgt, Hundehütten für sie bereitgestellt, sie von schweren Ketten befreit und ihre Halter über die Bedürfnisse und Rechte der Tiere informiert.

Zum 3. Geburtstag darf sich das Rumänien-Projekt über ein ganz besonderes Geschenk freuen: eine mobile Klinik auf vier Rädern, mit der unser Einsatz künftig noch professioneller wird. Mit zusätzlichen Mitarbeitenden können wir noch mehr Tieren helfen, in entlegenen Dörfern Operationen durchführen und all jenen zu Hilfe eilen, die sie so dringend benötigen. Unser Team wartet schon sehnsüchtig darauf, dass die mobile Klinik endlich ihren ersten Einsatz absolvieren kann – doch COVID-19 hat uns gelehrt, manchmal etwas geduldiger zu sein.

Schicksale, die uns besonders berührten

In den letzten drei Jahren haben Tausende Tiere unsere Herzen berührt. Meist waren es Hunde und Katzen, manchmal aber auch Rinder, Pferde, Möwen und andere wundervolle Lebewesen. Einige von ihnen, die uns in ganz besonderer Erinnerung geblieben sind, möchten wir hier vorstellen – stellvertretend für alle, denen wir helfen konnten

Hündin Paulina von Ketten befreit

Da wäre zum Beispiel die Hündin Paulina, die ein elendes Dasein an einer schweren Kette fristen musste. Im verzweifelten Versuch, sich zu befreien, kaute Paulina jahrelang auf der Metallkette herum und schliff damit ihre Zähne fast bis auf den Kiefer ab. Paulina lebte unter schlimmsten Bedingungen, war mit Parasiten übersät und insgesamt verwahrlost.

Unser Team nahm ihre flehenden Blicke wahr und verhandelte mit der Familie – bis diese schließlich zustimmte, Paulina abzugeben. Die Hündin erkannte sofort, dass sich ihr Leben nun von Grund auf ändern würde. Sie war überglücklich! Trotz der vielen traurigen und harten Jahre an der Kette liebt Paulina die Menschen. Heute lebt sie in einem liebevollen Zuhause und genießt jeden einzelnen Tag.

huendin in einer hundehuette
frau kniet neben einem hund und streichelt den hund

Ein neues Zuhause für Kater Obama

PETA HELPS ROMANIA ist in den letzten drei Jahren auch vielen Katzen zu Hilfe gekommen – so auch dem schwer verunfallten Kater Obama, um dessen Leben unser Team wochenlang kämpfte. Obama hat es geschafft! Er lernte wieder zu laufen und hat mittlerweile ein schönes Zuhause gefunden, das er sich mit einem weiteren Katzenfreund teilt.

Obamas Schicksal ist einzigartig: Aus medizinischer Sicht war sein Fall eigentlich hoffnungslos, denn eine Mehrfachfraktur wie die seine kann nicht so heilen, dass sich auch Nervenbahnen regenerieren. Doch Obama hat dem Team „gesagt“, dass er das schaffen wird – und das ist ihm auch gelungen! Obama hat uns gezeigt, was ein starker Lebenswille bewegen kann.

Katze sitzt auf dem Schoss

Die gerettete Hündin Angel

Auch bei Einsätzen in den ländlichen Gegenden Rumäniens kann das Team von PETA HELPS ROMANIA immer wieder Tiere vor Leid bewahren und Hunde retten – unter ihnen auch die junge Hündin Angel, die von ihrem Halter fast zu Tode geprügelt wurde. Der Mann schlug mit einem Stock auf Angel ein, die verzweifelt um ihr Leben schrie. Zum Glück hörte eine uns bekannte Tierfreundin die Schmerzensschreie, rannte nach draußen und forderte den Nachbarn auf, die Tierquälerei sofort zu beenden – kein einfaches Unterfangen! Doch es gelang ihr, und sobald das Prügeln aufgehört hatte, rief sie unser Team an und bat dringend um Hilfe.

Wir fuhren unverzüglich hin, um den Mann zur Rede zu stellen – doch Angel war verschwunden. Erst nach langem Hin und Her gab er nach und brachte die Hündin zurück, die er in seiner Klärgrube entsorgt hatte. Als Angel uns erblickte, sprang sie einer Mitarbeiterin beinahe in die Arme – so verdreckt wie sie war. Angel hatte nur einen Wunsch: „Nehmt mich mit! Lasst mich nicht hier!“ Wir wussten, dass sie ohne unsere Hilfe heute nicht mehr am Leben wäre. Trotz allem, was ihr angetan wurde, ist Angel Menschen gegenüber offen und liebevoll. Heute lebt die tapfere Hündin bei einer liebevollen Familie.

Hund Angel
Hund Angel

Die ungewöhnliche Rettung einer Möwe

Neben Katzen und Hunden konnte unser Rumänien-Team auch schon eine verletzte Möwe retten. Der kleine Vogel hatte einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst, bei dem sogar eine Hauptverkehrsstraße gesperrt wurde. Die Möwe wurde gerettet und anschließend von PETA HELPS ROMANIA gesund gepflegt.

Dieser Fall war etwas ganz Besonderes. Die Tatsache, dass für die Rettung eines kleinen Tieres ein solch gewaltiger Einsatz geleistet wurde, zeigt uns, dass sich in der rumänischen Gesellschaft etwas verändert. Es mag ein kleines Zeichen sein, aber es gibt uns Hoffnung.

Verletzte Moewe

Helfen Sie den Tieren in Rumänien

Für uns gibt es noch unendlich viel zu tun! Unser Notfalltelefon steht nicht still, und so bereitet sich unser engagiertes 12-köpfiges Team darauf vor, auch morgen wieder für die Tiere im Einsatz zu sein und Unfassbares zu leisten!

Bitte unterstützen Sie uns dabei, den Tieren in Rumänien mit unserem nachhaltigen Projekt zu helfen! Jede Spende rettet Leben.