PETA HELPS ROMANIA: eine ungewöhnliche Rettung

Vor wenigen Tagen wurde unser Team von PETA HELPS ROMANIA zu einem ganz besonderen Einsatz gerufen. Denn: Es kommt nicht häufig vor, dass wir zu Vorfällen mit „in Not geratenen Vögeln“ gerufen werden, die umgehend gerettet werden müssen. Deswegen war die Aktion „Möwe“ sowohl für uns als auch für die Gemeinschaft im Landkreis Piteşti äußerst aufregend.

Ein Rennen gegen die Zeit

An einem sonnigen Märzmorgen, als wir gerade für Routinebehandlungen außerhalb der Stadt waren, erhielten wir einen Anruf und wurden gebeten, in einem Notfall einzugreifen. Es handelte sich um eine Möwe, die in großer Höhe zwischen den Zweigen eines Baumes im Zentrum von Piteşti feststeckte. Mit jedem verzweifelten Versuch, sich aus dem Geäst zu befreien, fiel sie noch tiefer zwischen die Zweige. Von diesem Moment an war alles ein Rennen gegen die Zeit. Wir benachrichtigten sofort die Institutionen, die uns bei dieser Aktion unterstützen würden, und zwar die Feuerwehr und die Polizei. Danach konzentrierten wir uns darauf, die Rettungsaktion so effizient wie möglich zu organisieren, und brachen sofort in Richtung Stadtzentrum auf.

Feuerwehr und Polizei eilen zur Hilfe

Als wir an dem angegebenen Ort ankamen, erwartete uns eine freudige Überraschung: Die Feuerwehrleute hatten bereits ihre Ausrüstung gebracht und bereiteten sich darauf vor, eine Leiter aufzustellen und die Polizei war auch anwesend, um den Verkehrsstau zu regeln. Wir rannten zu den Feuerwehrleuten, die schon fast mit einer Stange den Ast berührten, an dem die regungslose Möwe hing. Der Polizist, den wir anfangs angesprochen hatten, war überzeugt, dass der Vogel bereits tot war.

feuerwehr mit einer feuerwehrleiter

In letzter Minute

Aber wir hofften immer noch, dass alles gut wird… Und ja! Plötzlich bewegte sich die Möwe. Sie begann mit den Flügeln zu flattern und löste sich dann von den Zweigen. Mit letzter Kraft glitt sie zwischen den Zweigen hindurch und landete auf dem Haus unter dem Baum. Dort blieb sie liegen, mit einem Flügel außerhalb der Dachrinne hängend. Wir erkannten, dass es nicht lange dauern würde, bis sie herunterfallen würde und handelten schnell. Ein Mitarbeiter unseres Teams eilte unter die Dachrinne und hatte kaum noch Zeit, die Arme auszustrecken, um den Aufprall der Möwe auf den Boden zu verhindern.

Auf zum Tierarzt!

Die Möwe war ganz erschöpft und wir bemerkten, dass sie auch sehr mager war.

Der Wettlauf mit der Zeit ging weiter. Wir brachten die Möwe so schnell wir konnten zum Auto und fuhren mit ihr zur nächsten Tierarztpraxis. Dort stellte man fest, dass der Vogel ziemlich schwere Verletzungen an einem der Beine hatte, und wir wurden zu einer anderen, mit einer Röntgeneinrichtung ausgestatteten Praxis geschickt. Nach der Ersten Hilfe und einer gründlichen Untersuchung stellte der Arzt mehrere Frakturen am rechten Bein fest, sowie andere Beschwerden, deren Ursache vermutlich ein Salmonellenbefall war. Wahrscheinlich war der Vogel wegen seiner körperlichen Schwäche gestürzt, er war einfach erschöpft aus der Luft gefallen, zwischen die Zweige des Baumes.

verletzte moewe

Hilfe von einem Wildtierzentrum

Wir beschlossen, dass die Möwe in ein auf Wildtiere spezialisiertes Tierheim gebracht werden sollte, wo sie die beste Behandlung erhalten könnte. Also kontaktierten wir das private Wildtier-Rehabilitationszentrum in Bukarest, mit dem wir früher schon gut zusammengearbeitet hatten, und erklärten die Situation. Sie sagten uns, dass sie im Zentrum auf uns warten werden. Nachtsüber blieb die Möwe in unserer Notstation und am frühen Morgen fuhren wir mit ihr ins Zentrum, wo sie in sicheren Händen ist und vielleicht sogar die Chance hat, nach ihrer Genesung befreit zu werden.

Jetzt drücken wir unserer geflügelten Heldin die Daumen und warten optimistisch auf gute Nachrichten.

moewe im käfig

Was Sie tun können

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Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden. Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politiker:innen und lokalen Bürgermeister:innen wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid Tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

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