Ägypten plant Verbot von Kamelreiten in Gizeh nach PETA Kampagne

Mitte Oktober 2020 kündigte das ägyptische Tourismusministerium an, Kamelreiten und Pferdekutschen in der Umgebung der Pyramiden von Gizeh und in den archäologischen Stätten künftig zu verbieten.

Nachdem durch eine Recherche von PETA Asien bekannt wurde, dass zahlreiche Kamele und Pferde in der Tourismusindustrie leiden, stand die Regierung seit über einem Jahr unter dem öffentlichen Druck, Tiere zum Transport von Urlaubern innerhalb der archäologischen Stätten rund um die Pyramiden zu verbannen. [1]

Weniger Tierleid an ägyptischen Urlaubsdestinationen

Seit über einem Jahr setzten wir von PETA Deutschland uns zusammen mit unseren internationalen Partnerorganisationen im Rahmen einer Kampagne gemeinsam mit mehr als 100.000 Unterstützern für ein Verbot von Kutschfahrten und Ritten rund um Ägyptens Top-Touristenattraktionen ein. Das zuständige Tourismusministerium des Landes hat jetzt angekündigt, das touristische Kamelreiten und Pferdekutschen in der Umgebung der Pyramiden von Gizeh und in archäologischen Stätten künftig zu verbieten. Touristen sollen stattdessen Elektroautos und Busse benutzen.

Auch wenn das geplante Verbot nicht alle Tierritte in sämtlichen Regionen Ägyptens betrifft, ist diese Entscheidung ein Schritt in die richtige Richtung. Wir freuen uns, dass künftig weniger Tiere für den Tourismus in ägyptischen Urlaubszielen leiden und Touristen in Zukunft vermehrt auf Elektroautos und Elektrobusse umsteigen müssen. An diesem vorbildlichen Plan sollten sich andere Reiseziele, wo ebenfalls noch Pferdekutschfahrten angeboten werden, ein Beispiel nehmen – beispielsweise Petra in Jordanien.

Karawane mit Touristen die auf Kamelen reiten

Pferde und Kamele in Ägypten für Touristen brutal als Transportmittel missbraucht

2019 hatten Augenzeugen von PETA Asien den unfassbaren Missbrauch der Tiere in der ägyptischen Tourismusindustrie aufgedeckt. Kamele und Pferde wurden gewaltsam gezwungen, Touristen auf ihrem Rücken oder in Kutschen durch die historischen Stätten und Orte zu transportieren. Offensichtlich litten die Tiere unter den hohen Temperaturen, sie hatten weder Zugang zu Nahrung und Wasser noch zu schattigen Plätzen.

Viele Kamele, die dort als Transportmittel missbraucht werden, stammen vom berüchtigten Birqash-Kamelmarkt, wo Mitarbeiter von PETA Asien die blutig geschlagenen Tiere filmten. Mithilfe des Videomaterials konnten drei Kamelhändler verhaftet werden. Den Händlern drohen eine Geldstrafe sowie eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten. 

Kamel wird an einer Schlinge um den Hals gezogen
Kamel mit blutigem Gesicht
Pferd am Geschirr einer Kutsche
Menschen schlagen auf erschoepftes Pferd ein

Tierquälerei in der Tourismusindustrie ist keine Seltenheit: Esel auf Santorini als Taxis missbraucht

Auch auf Santorini leiden Esel und Maultiere seit Jahren: Mehrmals täglich zwingen Eseltreiber sie, die über 500 Stufen zwischen dem Hafen und der Hauptstadt Firá hinauf- und hinabzulaufen. Die Tiere leiden unter schlechten Haltungs- und Lebensbedingungen, Wasser- und Nahrungsmangel, körperlicher Erschöpfung und Gewalteinwirkung durch die Eseltreiber.

Bisher erlassene Reglungen wie das Transportverbot von Touristen über 100 Kilogramm sind keine ausreichende Lösung und werden vor Ort weitgehend ignoriert, wie Augenzeugen berichten. Aus diesem Grund haben wir im September 2020 mehr als 161.000 Stimmen gegen das Eselreiten an die griechische Botschaft in Berlin übergeben.

Was Sie tun können

  • Damit das ägyptische Tourismusministerium in seiner Entscheidung bestärkt wird und auf die Pläne Maßnahmen folgen, bedanken Sie sich bitte bei der Botschaft Ägyptens in Berlin auf Facebook.
  • Bitte nutzen Sie niemals Angebote, für die Tiere leiden müssen. Informieren Sie sich über die Ausbeutung von Tieren in der Tourismusindustrie und informieren Sie Ihre Freunde, Familie und Bekannten darüber.
  • Bitten Sie Reiseveranstalter, interessierte Urlauber auf Tierleid an Urlaubsorten aufmerksam zu machen. Sie können Reisende auch selbst auffordern, diese Tierquälerei nicht zu unterstützen.