Hundepension „Isarpfoten“: Ist Ihr Hund betroffen? | Jetzt Videomaterial prüfen!

Update vom 21. Dezember 2023

Nach unserer Veröffentlichung des schockierendes Videomaterials aus der Hundepension „Isarpfoten“ in München erreichten uns bei PETA Deutschland zahlreiche Nachrichten von Betroffenen, die ihren Hund in der Hundepension zur Betreuung hatten. Dabei gab es etliche Nachfragen, ob wir das gesamte Videomaterial weitergeben können.

Mit der Veröffentlichung der uns vorliegenden Videos möchten wir den Halter:innen die Gelegenheit geben, zu schauen, ob ihr Hund auch betroffen sein könnte, damit sie ebenfalls Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten können. Die Hundepension darf nie mehr öffnen!

Wir möchten uns bei den zahlreichen betroffenen Hundehalter:innen bedanken, die uns ihre Erfahrungen mit der Hundepension „Isarpfoten“ in München anvertraut haben. Es ist fürchterlich zu sehen, wie viele Hunde seit ihrem Aufenthalt dort offenbar verhaltensauffällig sind und Angstverhalten gegenüber Menschen zeigen.

Diagnose „Stress“: Betroffene teilten nach Veröffentlichung ihre Erfahrungen

Anhand der Erfahrungen, die Betroffene mit uns geteilt haben, wird noch einmal stark verdeutlicht, welche Auswirkungen die Misshandlungen in der Pension auf die Hunde haben. Einige Personen berichteten, dass ihre Hunde seit der Unterbringung dort Angstverhalten gegenüber Menschen – insbesondere Männern – zeigten. Die Hunde hätten vermehrt Magen- und Darm-Beschwerden oder würden sich einnässen. Die Tiere wurden tiermedizinisch untersucht, aber alle Tests waren negativ. Es wurde die Diagnose „Stress“ gestellt; einige Hunde seien seit ihrem Aufenthalt ängstlicher, schreckhafter sowie zurückhaltender. Außerdem berichteten Betroffene von Hunden, die Verletzungen aufwiesen.

Wir von PETA sprechen uns in jeder Form gegen Hass, Gewalt oder Vorverurteilung aus. Selbstjustiz gegenüber den genannten Personen lehnen wir definitiv ab. Nur die Behörden können entsprechende Ermittlungen durchführen und Anordnungen treffen. Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und weitere Tiere vor Gewalt zu schützen.

Originaltext vom 1. Dezember 2023

Hundepension „Isarpfoten“ in München misshandelt Hunde

Whistleblower:innen spielten uns bei PETA Deutschland schockierende Videomaterialien aus der Hundepension „Isarpfoten“ in München zu. Auf den Videos ist zu sehen, wie ein Mann wiederholt die dort untergebrachten Hunde misshandelt. Wir erstatten Strafanzeige und fordern zusätzlich beim Veterinäramt die sofortige Schließung des Betriebs sowie ein Tierhalte- und Tierbetreuungsverbot für die Verantwortlichen.

Dabei können Sie uns unterstützen! Bitte wenden auch Sie sich mit einer sachlichen Nachricht an das Veterinäramt München ([email protected]) und erhöhen Sie gemeinsam mit uns den Druck, damit die Hundepension umgehend geschlossen wird.

Mann in Münchener Hundepension zerrt Hunde an den Ohren über den Boden

Auf dem umfangreichen Videomaterial ist zu sehen, wie ein Mann Hunde schwer mit Tritten misshandelt. Die Videos zeigen weiterhin, wie er einen der Hunde an den Ohren über den Boden zieht und den Vierbeiner gewaltvoll mit seinem Körpergewicht auf den Boden drückt.

Andere Hunde werden in den Raum oder auf ihren Platz geworfen. Zudem sind in den Videos vor Schmerzen schreiende Hunde zu hören, die offensichtliches Angst- und Meideverhalten vor dem Mann zeigen.

Betrieb „Isarpfoten“ muss sofort geschlossen werden

Auf der Internetseite stellt sich der Betrieb vor mit den Worten „Die Betreuung von Hunden erfordern Fachkompetenz und mehrjährige Erfahrung sowie Leidenschaft. (…) Unser Team setzt sich daher aus qualifizierten und motivierten Betreuern zusammen, denen der Spaß an der Arbeit und die Passion für Hunde förmlich anzusehen ist“. [2]

Wir haben die Verantwortlichen mit den Vorwürfen konfrontiert – und erhielten von der Leitung der Hundepension die Antwort, dass das Unternehmen aus sachkundigen Hundetrainer:innen und Tierpfleger:innen bestehen würde, die ihr Bestes leisten würden, um den Hunden einen guten Aufenthalt zu gewähren.

Diese Worte sind eine Farce angesichts der zugespielten Bilder und des Vertrauens, das tierliebe Menschen in die Behandlung ihrer tierischen Mitbewohner in einer Tierpension setzen. Wir haben Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I erstattet und fordern das Veterinäramt München dringend auf, den Betrieb sofort zu schließen sowie ein Tierhalte- und Betreuungsverbot gegenüber den Verantwortlichen auszusprechen.

„Die Zustände in der Hundepension „Isarpfoten“ und der Umgang des mutmaßlichen Täters ist grausam und zutiefst erschreckend. Wir haben es hier mit einem besonders gewalttätigen Menschen zu tun, von dem eine große Gefahr für die Tiere ausgeht. Diese erleiden durch den Mann nicht nur körperliche, sondern auch schwere psychische Schäden. Das Vertrauen von tierlieben Menschen, die ihre Vierbeiner zur Betreuung in vermeintlich kompetente Hände geben, wird missbraucht. Die Hundepension muss sofort geschlossen werden und dem Verantwortlichen ein Betreuungsverbot verhängt werden, damit keine weiteren Tiere mehr misshandelt werden.“

Lisa Bechtloff von PETA Deutschland

Helfen Sie mit: Wenden Sie sich jetzt ans Veterinäramt, um weiteres Tierleid zu verhindern!

Helfen Sie uns dabei, ausreichend Druck auf das Veterinäramt aufzubauen, damit die Tierquälerei in der Hundepension „Isarpfoten“ sofort aufhört und kein weiterer Hund für sein Leben traumatisiert wird.

Sie können helfen, indem Sie das Veterinäramt München mit einer sachlichen Nachricht per Mail ([email protected]) kontaktieren und die Behörde bitten, den Betrieb sofort zu schließen und den Beteiligten ein Tierhalte- und Betreuungsverbot zu erteilen.

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern strafbar

Tierquälerei ist als strafbare Handlung gemäß Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes definiert und kann sowohl mit einer Geldstrafe als auch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Expert:innen aus den Bereichen Psychologie und Recht sind sich mittlerweile einig, dass Verstöße gegen das Wohlergehen von Tieren die volle Aufmerksamkeit erfordern.

Christoph Paulus, ein Forscher im Bereich Aggression an der Universität des Saarlandes, behauptet, dass etwa 80 bis 90 Prozent der extremen Gewalttäter:innen zuvor Tiere misshandelt haben. [3]

Eine Person drueckt einen Hund mit dem Knie auf den Boden in einer Hundepension.
Immer wieder erreicht uns schockierendes Material zu Tierquälerei, wie diese Aufnahmen aus der Hundepension „Isarpfoten“

So melden Sie uns Tierquälerei

Bitte sehen Sie niemals weg, wenn Sie Tierquälerei beobachten. Wie Sie sich richtig verhalten, wenn Sie Gewalt an Tieren sehen, erfahren Sie auf unserer Seite „Tierquälerei melden“.