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Update: Landwirt bindet Kuh an Traktor – und muss Bußgeld zahlen

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Update vom 30. April 2025

Landwirt muss Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zahlen

Nachdem uns bei PETA Deutschland Bildmaterial davon zugespielt wurde, wie ein Landwirt aus Leer eine Kuh an einen Traktor gebunden und hinter sich hergezogen hatte, erstatteten wir Anzeige gegen den Mann. Das daraufhin eingeleitete Verfahren wurde eingestellt, nach einer Beschwerde wurde es wieder aufgenommen, bevor es jedoch endgültig eingestellt wurde, „da keine Straftat ermittelt werden konnte“. Wir kritisierten diese Einschätzung ausdrücklich.

Der Landkreis Leer leitete daraufhin ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und setzte schließlich ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den Landwirt fest. [1]

Update vom 26. März 2025

Nachdem wir am 5. November 2024 Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg gegen die Einstellung des Verfahrens eingereicht hatten, wurde dies nun endgültig eingestellt. Laut der Staatsanwaltschaft bestand kein Anfangsverdacht einer Straftat, weil der beschuldigte Landwirt nicht aus Rohheit gehandelt haben soll. Dass die Kuh geschlagen und getreten wurde, wertete sie nicht als Verursachung länger anhaltender Schmerzen oder Leiden – zumal sich die Kuh geweigert habe, ihm zu folgen.

Es ist schwer zu verstehen, dass diese offensichtliche Tiermisshandlung für den Landwirt ohne Konsequenzen bleibt. Dies zeigt wieder deutlich, wie die Strafverfolgung gerade bei Tierschutzstraftaten in der Landwirtschaft der speziesistischen Einstellung folgt, die Tiere sollten gehorchen und den Zwecken der Menschen angepasst funktionieren. Wir fordern einen Personenstatus und Grundrechte für Tiere, damit alle Tierindividuen endlich vor Missbrauch und Leid geschützt werden.

„Wäre diese Kuh ein Hund gewesen, wäre die Entscheidung womöglich anders ausgefallen. Doch Tiere in der Landwirtschaft müssen funktionieren, das Leid, das ihnen vielfach angetan wird, wird von den Stellen, die eigentlich den Schutz der Tiere garantieren sollen, oftmals banalisiert. Tiere brauchen Personenstatus und Grundrechte. Wer die sanften Rinder und alle anderen Tiere schon heute schützen möchte, konsumiert weder ihre Milch noch ihr Fleisch und lebt vegan.“

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland

Update vom 18. November 2024

Am 8. November 2023 hatten wir von PETA Deutschland Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aurich gegen den Landwirt erstattet, der eine Kuh erbarmungslos hinter einem Traktor hergezogen hatte – das Video der Tierquälerei ging in den sozialen Medien viral. Neun Monate später die unfassbare Nachricht: Das Verfahren wurde mit der Begründung eingestellt, dass angeblich kein Straftatbestand erfüllt sei. Die Handlung stelle nach einem Gutachten des Veterinäramts rechtlich lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar.

Wir von PETA Deutschland sind schockiert und haben am 5. November 2024 Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Oldenburg wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingereicht. Das Verhalten des Landwirts zeigt aus unserer Sicht deutliche Rohheit; die Kuh musste außerdem wiederholte erhebliche Schmerzen und Leiden ertragen, die ihr der Mann vorsätzlich zufügte. Dazu kommt, dass die rechtliche Einordnung des Vorgangs nicht der Fachbehörde obliegt, sondern der Staatsanwaltschaft. Wir kämpfen weiter dafür, dass diese unfassbare Tierquälerei geahndet wird.

„Es macht fassungslos, wie die Kuh über den Asphalt gezogen und zusätzlich mit Schlägen und Tritten misshandelt wird. Fühlende Lebewesen müssen in der ausbeuterischen Landwirtschaft funktionieren. Tun sie das nicht, werden sie nicht selten mit Gewalt gefügig gemacht. Wer die sanften Rinder und alle anderen Tiere schützen möchte, konsumiert weder ihre Milch noch ihr Fleisch und lebt vegan.“

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland

Originaltext vom 14. November 2023

Das Leben von Rindern in der Milchindustrie ist geprägt von Ausbeutung, Leid und Tod. Doch zu diesem alltäglichen und systembedingten Leid kommen nicht selten  grobe Misshandlungen im Umgang mit den Rindern. So auch in einem Fall in Niedersachsen: Uns von PETA wurden Anfang November 2023 schockierende Videos zugeschickt, in denen eine junge Kuh an einen Anhänger festgebunden mit einem Traktor über den Asphalt gezogen wird. Sie versucht sich mit aller Kraft zu wehren, rutscht jedoch immer wieder weg. Sie schäumt vor Panik und Anstrengung. Dann steigt der Landwirt aus und versucht das verängstigte Tier erneut auf den Anhänger zu ziehen. Als sie sich weiterhin wehrt, schlägt und tritt er das sanfte Tier immer wieder.

Kühe zu Milchmaschinen degradiert

Auch neben solchen Misshandlungen besteht das Leben von Rindern in der Milchindustrie aus Entbehrungen, Qualzucht und einer artwidrigen Haltung. Immer wieder werden Kühe unter Zwang künstlich befruchtet, um den Milchfluss konstant hoch zu halten. Genau wie menschliche Mütter sind sie neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, nachdem sie ein Kind zur Welt gebracht haben. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die ein Leben lang bestehen bleiben kann. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.

Kälber werden nach der Geburt in sogenannte Aufzuchtbereiche untergebracht. 

Männliche Kälber haben für Milchbetriebe meist wirtschaftlich keinen Wert und werden oft nach wenigen Wochen auf Transporter verfrachtet und zur Mast und Tötung ins Ausland verkauft. Sobald die „Milchleistung“ der qualgezüchteten Kühe aufgrund der extremen Belastung durch Zucht und Haltung nachlässt oder sie krank werden, enden auch sie nach einem qualvollen Dasein als industrielle „Milchmaschinen“ letztlich im Schlachthaus.

Wir von PETA haben Strafanzeige erstattet

Wir haben gegen den Verantwortlichen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Aurich erstattet sowie eine Meldung an das zuständige Veterinäramt gemacht. Wir fordern ein Tierhalteverbot, denn die schlimme Behandlung der Kuh in der Öffentlichkeit zeigt, wie selbstverständlich dieses Verhalten für den Mann zu sein scheint und wie wenig Respekt diese Person für das Leid fühlender Wesen hat.

Wie Sie Kühen helfen können

Nicht einmal während der beschriebenen Misshandlungen hat diese Kuh ihre Kraft genutzt. Helfen Sie den sanften Riesen, indem Sie nicht mehr für deren Ausbeutung und Tod im Schlachthaus verantwortlich sind. Entscheiden Sie sich gegen den Konsum von Milch, Milchprodukten und Fleisch. Wählen Sie stattdessen aus den zahlreichen pflanzlichen Produkten und ernähren Sie sich vegan. Hilfe bekommen Sie mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Veganstart-Programm.