Anzeige: Verletzte Hühner in Bio-Betrieb mit mobilem Laufstall

Erneut zeigen schockierende Bilder aus einem Bio-Betrieb, dass auch beim „Bauer von nebenan“ Tiere leiden. Ende März 2023 wurden uns bei PETA Deutschland Aufnahmen zugesendet, auf denen verletzte Hühner in einem mobilen Laufstall im Landkreis Mainz-Bingen zu sehen sind. Viele Tiere hatten Wunden vom gegenseitigen Federpicken und bei einem Hahn war bereits abgestorbenes Gewebe zu sehen. Wir haben Anzeige gegen den Eier-Betrieb erstattet.

Hühner mit Wunden durch Federpicken

Wenn zu viele Hühner auf einmal gehalten werden und sie zu wenig Platz und Beschäftigung haben, stehen sie schnell unter Stress, was zum Federpicken führen kann. Dabei reißen sich die Tiere gegenseitig die Federn raus und picken mit dem Schnabel in den entstehenden Wunden rum. Dies ist für die betroffenen Hühner äußerst schmerzhaft.

Auf den Aufnahmen aus dem Bio-Betrieb ist eine Henne zu sehen, die im Bereich der Kloake fast nackt gepickt wurde. Bei einer anderen sieht man aufgrund der Gefiederschäden schon die Flügelknochen. Bei einem Hahn ist am oberen Teil des Kamms das Gewebe abgestorben und schwarz gefärbt.

Zudem macht das Gelände, auf dem die Tiere in dem mobilen Laufstall gehalten werden, einen stark abgenutzten Gesamteindruck

PETA erstattet Anzeige

Wir haben den Fall direkt dem zuständigen Veterinäramt gemeldet und Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Federpicken ist eine Verhaltensstörung, die entsteht, wenn Tiere keinerlei Möglichkeit haben, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzukommen. Das Rausreißen der Federn und Rumpicken in den Wunden muss extrem schmerzhaft für die Hühner sein. Federpicken kommt in allen gängigen Haltungssystemen vor, egal ob Bio-, Öko- oder konventionelle Haltung.

„Das Tierwohl-Versprechen der Agrarindustrie ist vor allem Verbraucher:innentäuschung. In der Realität leiden die überzüchteten und für Profit ausgebeuteten Tiere in vermeintlich besonders artgerechten Haltungssystemen oft kaum weniger als Tiere in der konventionellen Massentierhaltung. Wer bei seiner Kaufentscheidung tatsächlich auf Tierwohl achten möchte, lebt vegan.“

Scarlett Treml, PETA Deutschland

Auch Bio-Eier bedeuten Tierleid

Fälle wie dieser decken immer wieder das Leid in der landwirtschaftlichen Tierhaltung auf – auch auf Bio-Höfen mit angeblich glücklichen Tieren. In Bio-Betrieben werden Hühner in Gruppen von bis zu 3.000 Tieren pro Stall gehalten. Hühner fühlen sich jedoch nur in kleinen Gruppen mit etwa 20 Tieren wohl, in denen sie eine soziale Rangordnung bilden können. Das Zusammenleben mit zu vielen Artgenossen führt bei den Tieren zu großem Stress.

Hühner aus einem Bio-Betrieb müssen genau wie alle anderen Hühner in der Eierindustrie qualvolle Transporte erleiden und werden im selben Schlachthof auf die gleiche grausame Weise getötet. Das Bio-Versprechen ist in Sachen Tierwohl daher vor allem Marketing zur Profitmaximierung – zum Leidwesen der Tiere.

Wie Sie Hühnern helfen können

Egal, ob bio, Freilandhaltung oder „Bauer von nebenan“ – Hühner leiden immer für die Produktion von Eiern. Die einzige tierfreundliche Lösung ist eine vegane Ernährung. Inzwischen gibt es vom Rührei bis hin zum Omelett für alle Eierspeisen eine vegane Alternative, für die kein Tier leiden und sterben musste.