Zirkus will Kamel für 3.000 Euro im Internet verkaufen

Ein Zirkus in Mogendorf im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz inserierte im April 2021 ein Kamel zum Verkauf auf einer Online-Plattform. [1] Der Zirkus sieht sich möglicherweise gezwungen, das Tier zu verkaufen. Denn die Coronakrise macht Zirkussen mit Tieren wegen der Kosten besonders zu schaffen.

Corona-Lockdowns verschärfen finanzielle Schwierigkeiten von Zirkussen – zum Leid der Tiere

Den genauen Hintergrund des am 11. April 2021 veröffentlichten Inserats auf dem Online-Portal kennen wir nicht, aber auch im Zirkusbereich wirkt die Coronakrise wie ein Vergrößerungsglas für Probleme, die es schon vorher gab: Tiere litten schon immer am meisten unter den prekären Verhältnissen in vielen Zirkusbetrieben. Schon vor der Coronakrise steckten viele Zirkusse Winter für Winter in Ortschaften fest. Durch die Coronakrise geht es vielen Zirkussen und allen voran den Tieren noch schlechter. Viele Zirkusse haben bereits öffentlich um Geld- und Futterspenden gebeten. [2, 3]

Die Coronakrise verstärkt damit eine ohnehin prekäre Situation, denn viele der mehrere hundert Kleinzirkusse in Deutschland waren auch zuvor bereits kaum in der Lage, die Tiere ausreichend zu versorgen.

Appell: Auffangstation anstatt Online-Verkauf

Wir appellieren grundsätzlich an alle Zirkusse, die Coronakrise als Anlass zu nehmen, endlich auf ein tierfreies Programm umzustellen und die Tiere freiwillig und dauerhaft an geeignete Aufnahmestationen abzugeben, damit diesen ein weiteres Leben im Zirkus erspart bleibt. Zudem bitten wir die zuständige Veterinärbehörde, die Versorgung der Tiere sicherzustellen und bei der Vermittlung zu unterstützen.

Wir von PETA Deutschland haben uns auch schriftlich an dieses Zirkusunternehmen gewandt, das Kamel in eine Auffangstation zu geben – denn wer weiß, in welche Hände es über das Online-Inserat letztlich gelangt. Zudem dürfen sie nicht einzeln gehalten werden – auch dieses Kamel hängt sicherlich an seinen Freunden oder seiner Familie.

Zirkusse gehen auch ohne Tierleid

Tiere gehören nicht in die Manege – und das nicht erst seit dem Ausbruch des Coronavirus. Zirkusbetriebe zwingen nicht nur Wildtiere zu einem „Leben“ unter unnatürlichen Bedingungen – auch die Haltung von Pferden, Rindern, Eseln und anderen Tieren ist bei vielen Zirkussen mangelhaft. Ihr Dasein ist geprägt von der Gefangenhaltung in kleinen Gehegen, einer oftmals unzureichenden Versorgung und ständigen Transporten. Infolgedessen leiden viele von ihnen unter Verhaltensstörungen und anderen Erkrankungen.

Meist werden Tiere wie Kamele, Pferde, Elefanten und Tiger in Zirkussen brutal dressiert und unter Gewaltandrohung zum Aufführen von Kunststücken gezwungen – nur um uns Menschen zu unterhalten. Einige namhafte Zirkusse wie der Circus Roncalli zeigen bereits seit Jahren, dass auch gänzlich tierfreie Shows Zuschauer begeistern können.

Wie Sie Tieren in Zirkussen helfen können

  • Bitte setzen Sie sich mit uns für ein Verbot aller Tierarten im Zirkus ein.
  • Besuchen Sie keine Zirkusse oder Shows, in denen Tiere zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden. Nur so merken Zirkusbetriebe, dass ein Umdenken notwendig ist.