Tiere im Zoo mit Corona infiziert – PETA fordert Hygienemaßnahmen

Zoos sollten dringend von einer verfrühten Wiedereröffnung absehen, denn Besucher könnten das Coronavirus einschleppen und die Tiere zusätzlich gefährden. Die derzeit geöffneten zoologischen Einrichtungen, wie etwa in Berlin, sollten zum Schutz der Tiere geschlossen werden.

Update Dezember 2021

Zwei Nilpferde wurden im belgischen Zoo von Antwerpen positiv auf Covid-19 getestet, sie sollen jedoch keine starken Symptome zeigen. Unklar sei, wie die Tiere infiziert wurden. [1]

Update November 2021

Im US-Bundesstaat Nebraska kam es nun zu den ersten bestätigten COVID-19-Todesfällen von Wildtieren im Zoo: Im „Lincoln Children’s Zoo“ starben drei Schneeleoparden an den Folgen einer Corona-Infektion. Auch zwei Sumatra-Tiger waren erkrankt, erholten sich jedoch wieder. [2]

Update November 2021

Im Zoo von Denver im US-Bundesstaat Colorado wurden erstmals auch zwei Hyänen positiv auf Covid-19 getestet. Auch elf Löwen und zwei Tiger haben sich dort infiziert. Laut Angaben des Zoos seien die Tiere auf dem Weg der Genesung. [3]

Update September 2021

Insgesamt neun Großkatzen – sechs afrikanische Löwen, ein Sumatra-Tiger und zwei Amurtiger – im Smithsonian National Zoo in Washington D.C. sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Wie sich die Tiere infizieren konnten, sei laut Zoo-Angaben unklar. [4]

Loewen
Symbolbild

Update September 2021

Im US-amerikanischen Zoo von Atlanta wurden 13 von 20 Gorillas positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Das Zoopersonal hatte zuvor bei einigen Tieren Krankheitszeichen wie Husten und Nasenausfluss beobachtet. Vermutlich haben sich die Tiere trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen bei einem infizierten Zoowärter angesteckt, der keine Symptome aufwies. [5]

Update Juli 2021

Im US-amerikanischen San Diego-Zoo wurde ein männlicher Schneeleopard positiv auf Covid-19 getestet, nachdem er Symptome wie Husten und Nasenausfluss gezeigt hatte. Wie sich das Tier infiziert habe, sei bislang unklar. [6]

Update Juni 2021

Eine mit dem Coronavirus infizierte Löwin ist in einem Zoo in Indien gestorben. Sie habe bis kurz vor ihrem Tod keine Symptome gezeigt. Auch andere Löwen im Arignar Anna Zoological Park in der Stadt Chennai wurden positiv getestet und seien in Behandlung. [7]

Update Mai 2021

Im Mai 2021 teilte das indische Umweltministerium mit, dass acht Löwen im Zoo von Hyderabad positiv auf COVID-19 getestet wurden. Die Tiere hatten Ende April Anzeichen von Atemnot gezeigt, seien aber bereits auf dem Weg der Besserung. [8]

Update April 2021

Im US-amerikanischen Georgia Aquarium wurden mehrere Zwergotter positiv auf Covid-19 getestet. Laut einem Statement der zoologischen Einrichtung zeigten die Tiere leichte Symptome wie Niesen, laufende Nasen, leichte Lethargie und Husten. Vermutlich haben sich die Otter bei einem asymptomatischen Zooangestellten angesteckt. Die Tiere seien in Behandlung und bereits auf dem Wege der Besserung. [9]

Otter
Symbolbild

Update Februar 2021

Ende Februar 2021 wurde die erste Corona-Infektion eines Menschenaffen in einem europäischen Zoo bestätigt: Nachdem bereits im Januar drei Gorillas im kalifornischen San Diego Zoo positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat sich nun auch ein Gorilla im Prager Zoo infiziert. Außer dem im Frankfurter Zoo geborenen Gorilla-Mann Richard wurden zwei Löwen positiv auf das Virus getestet. Vermutlich haben sich die Tiere trotz Sicherheitsvorkehrungen bei einem Zoowärter angesteckt. [10]

Da bereits Krankheitserreger, die beim Menschen nur leichte Symptome hervorrufen, für Menschenaffen oft tödlich waren, könnte Covid-19 für Menschenaffen besonders gefährlich sein. [8] Dies ist nun bereits der fünfte bestätigte Fall in US-amerikanischen und europäischen Zoos, in denen – trotz Sicherheitsvorkehrungen – Tiere von infizierten Zoowärtern angesteckt wurden. Daher fordern wir die deutschen Zoos zum Schutz der Tiere dazu auf, die bestehenden Hygienemaßnahmen nochmals zu verschärfen und streng durchzusetzen, beispielsweise das verpflichtende Tragen von Atemschutzmasken und das Desinfizieren der Schuhe vor dem Betreten der Gehege.

Menschenaffen Kampagne Banner

Die Haltung von Menschenaffen in der Gefangenschaft von Zoos ist immer mit Tierleid verbunden – darüber hinaus sind Primaten dort durch die Nähe zum Menschen ständig dem Risiko einer Krankheitsübertragung ausgesetzt. Aus diesen Gründen fordern wir mit einer Petition an das Bundeslandwirtschaftsministerium, die Zurschaustellung der noch etwa 450 Menschenaffen in deutschen Zoos so schnell wie möglich zu beenden.

„Wissenschaftler warnen eindringlich vor den Gefahren einer Corona-Infektion für Menschenaffen. Wir appellieren daher ausdrücklich an alle deutschen Zoos, sicherzustellen, dass die Ansteckungsgefahr für die eingesperrten Wildtiere durch strikte Hygienemaßnahmen in der Tierpflege minimiert wird.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Update Januar 2021

In einem kalifornischen Zoo wurden erste Fälle von mit Corona infizierten Menschenaffen bestätigt: Im Zoo von San Diego infizierte mutmaßlich ein symptomfreier Mitarbeiter mehrere Gorillas. [12] Mindestens drei der acht dort gefangen gehaltenen Primaten wurden positiv auf das Coronavirus getestet. [13] Die Tiere hatten zuvor Symptome wie Husten gezeigt. [13]

Da bereits Krankheitserreger, die beim Menschen nur leichte Symptome hervorrufen, für Menschenaffen oft tödlich waren, könnte Covid-19 für Menschenaffen besonders gefährlich sein. [11] Dies ist nun der vierte bestätigte Fall in US-amerikanischen und europäischen Zoos, in denen Tiere trotz Sicherheitsvorkehrungen von infizierten Zoowärtern angesteckt wurden.

Gorilla Massa
Symbolbild

Update Dezember 2020

Drei Schneeleoparden im Louisville Zoo positiv auf Covid-19 getestet

Zwei männliche und ein weiblicher Schneeleopard wurden im US-amerikanischen Louisville Zoo positiv auf das Coronavirus getestet. Die drei Großkatzen wurden vermutlich von einem asymptomatischen Zoomitarbeiter infiziert und litten unter milden Symptomen wie trockenem Husten und keuchender Atmung. [14]

Vier Löwen im Zoo Barcelona mit Corona infiziert

Im Zoo Barcelona haben sich im November vier Löwen wahrscheinlich bei zwei infizierten Tierpflegern, die keine Symptome zeigten, mit Corona angesteckt. Dies ist der zweite Fall einer Infektion von Großkatzen in einem Zoo. Zwar haben die Löwen die Erkrankung gut überstanden, dennoch zeigt sich erneut, dass die derzeitigen Hygienemaßnahmen nicht ausreichen. In Deutschland haben aktuell immer noch einige Zoos geöffnet und die darin eingesperrten Tiere sind auch durch den Kontakt zu den Wärtern einer ständigen Infektionsgefahr ausgesetzt. Es müssen dringend strengere Maßnahmen zum Schutz der Tiere getroffen werden.

Originalartikel:

In einem New Yorker Zoo haben sich Großkatzen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Damit ist erstmals eine Übertragung vom Menschen auf ein Wildtier in Gefangenschaft festgestellt worden. Vor diesem Hintergrund fordert PETA nun deutsche Zoos dringend auf, spätestens jetzt strenge Hygienemaßnahmen bei jeglichem Kontakt zu den Tieren umzusetzen. Vor allem für Menschenaffen könnte das Virus zu einer großen Gefahr werden.

Collage Gorilla und Viruszelle

Weiblicher Tiger positiv getestet

Vier Tiger und drei Löwen weisen derzeit die typischen Symptome einer Corona-Infektion auf. Bei einem weiblichen Tiger liegt bereits ein positives Testergebnis vor. Alle anderen erleiden die typischen Symptome wie trockener Husten, Atembeschwerden und Appetitlosigkeit. Die derzeitige Vermutung ist, dass sich die Großkatzen bei einem Zoowärter angesteckt haben. Es ist davon auszugehen, dass eine Übertragung vom Menschen zumindest auf einige Tiergruppen möglich ist.

Große Gefahr für Menschenaffen befürchtet

Wissenschaftler gehen außerdem davon aus, dass sich auch Menschenaffen mit dem Coronavirus infizieren können. Da diese Tiere uns Menschen in ihren biologischen Eigenschaften so ähnlich sind, sind sie auch für Krankheitserreger der menschlichen Atemwege anfällig. [9, 11] Frühere Erfahrungen erhärten diese besorgniserregende Prognose, denn bereits in der Vergangenheit haben für den Menschen ungefährliche Krankheitserreger bei Menschenaffen tödliche Erkrankungen ausgelöst. Das Coronavirus könnte demnach für Menschenaffen besonders gefährlich sein. [13]

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PETA fordert sofortige Schutzmaßnahmen

PETA fordert die deutschen Zoos auf, zum Schutz der Tiere strenge Hygienemaßnahmen durchzusetzen. Dazu zählen das verpflichtende Tragen von Schutzmasken und das Desinfizieren der Schuhe. Im regulären Betrieb haben Tierpfleger häufig ohne Atemschutzmasken oder ausreichende Desinfektionsmaßnahmen Kontakt zu den Tieren. Das muss spätestens jetzt geändert werden. Dabei sollte insbesondere der Sicherheit der Menschenaffen höchste Priorität einnehmen.

Auch die Wiedereröffnung von Zoos sollte noch einige Zeit warten – die Gefährdung der Gesundheit der Tiere im Zoo ist hoch, da Besucher das Virus einschleppen könnten.

Das Leben von Tieren im Zoo

In Zoos werden Tiere ihr Leben lang auf engem Raum eingesperrt. Dadurch erhöhen sich nicht nur gesundheitliche Risiken, wie etwa die Ansteckung mit Krankheiten, auch ihre Instinkte verkümmern zusehends. Der Anblick verhaltensgestörter Tiere zeigt Zoobesuchern in keiner Weise ein natürliches Bild der Tiere auf.

Was Sie tun können

  • Bitte besuchen Sie niemals Zoos oder ähnliche Einrichtungen, in denen Tiere gefangen gehalten werden.
  • Meiden Sie bitte auch alle anderen Orte wie Pferdeshows oder Zirkusse, in denen Tiere zur Schau gestellt und zur Unterhaltung ausgebeutet werden. Nur ein Leben in Freiheit ist für die Tiere artgerecht.