Elefanten in der Tourismusbranche: skrupellos ihrer Familie und der Wildnis entrissen
Im November beginnt die Hauptsaison für Reisen nach Thailand, Indien und Nepal. Verschiedene Attraktionen wie Tiershows oder Elefantenreiten locken unzählige Touristen in diese Regionen. Doch für die Tiere sind solche Touristenattraktionen mit einem Leben voller Entbehrungen und Misshandlungen verbunden, denen sie hilflos ausgeliefert sind. Um den hohen Bedarf an Elefanten für die Tourismusbranche decken zu können, werden sogar frei in der Natur lebende Elefantenkinder ihren Familien entrissen. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach jungen und weiblichen Elefanten für die Tourismusindustrie fangen Wilderer vermehrt die letzten freilebenden Tiere aus Wäldern und Nationalparks in Südostasien; [1] ihre Familienmitglieder werden dabei oft rücksichtslos erschossen. [2] In Gefangenschaft pflanzen sich Elefanten aufgrund der katastrophalen Bedingungen kaum freiwillig fort. [3]Elefantenreiten in Asien – ein Leben lang für die Unterhaltung von Touristen gequält
Anstatt gemeinsam mit ihrer Familie durch Wälder zu streifen, sind die intelligenten und hochsozialen Herdentiere in der Tourismusbranche ständigen Misshandlungen ausgesetzt. [3] Dr. Rakesh Chittora von PETA Indien beschreibt, was alle Elefanten, die für touristische Zwecke ausgebeutet werden, ertragen müssen:Das „Training“ von Elefanten, die zum Transport von Touristen eingesetzt werden sollen, beginnt bereits in der frühen Kindheit der Tiere ab einem Alter von zweieinhalb bis drei Jahren. Um die Elefantenjungen zu dressieren und zum Gehorsam zu zwingen, setzen Tierhalter und Trainer, sogenannte Mahouts, den Elefantenhaken ein – einen Stock, an dessen Ende sich ein spitzer Metallhaken befindet. Mit diesem Werkzeug schlagen sie die Elefanten und stechen mit dem Haken in ihre empfindlichsten Körperstellen. Die brutale Dressur soll die Tiere von Anfang an konditionieren und dazu führen, dass sie auch als ausgewachsene Elefanten weiterhin kontrolliert werden können. Für die Dressur werden die Elefantenkinder ihren Müttern entrissen. Damit sie ihre gegenseitigen Rufe nicht hören, werden die Mütter während der ersten Dressurmonate ihrer Kinder in weiter Entfernung angekettet – denn wenn Elefantenmütter ihre Kinder schreien hören, werden sie oft aggressiv und können Menschen gegenüber gefährlich werden. Doch auch die Elefantenjungen verbringen das vier- bis sechsmonatige Training überwiegend in Ketten und sind mindestens an zwei, oft auch an allen vier Beinen fixiert. Nach der Trennung schreien Elefantenkinder bis zu zwei Wochen lang verzweifelt nach ihren Müttern, berichtet Dr. Rakesh Chittora von PETA Indien.


Als Unterhaltungsobjekte missbrauchte Elefanten: ein Leben in Gefangenschaft
Elefanten sind Wildtiere – keine Unterhaltungsobjekte – und leiden in Gefangenschaft. Jedoch werden diese sensiblen Tiere nicht nur für Elefantenritte gewaltsam „trainiert“, sondern auch für Auftritte in TV, Kino oder Zirkussen, teils sogar in Zoos. Die intelligenten Tiere gehören nicht eingesperrt und angekettet, sondern verdienen ein Leben in Freiheit. Wir von PETA Deutschland setzen uns für das weltweite Ende der Gefangenschaft von Elefanten ein.Was Sie tun können
- Bitte nehmen Sie während Ihres Urlaubs auf keinen Fall an Aktivitäten teil, für die Wildtiere wie Elefanten zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden. Touristenattraktionen wie das Elefantenreiten, Tiershows, Delfinarien und Zoos sind immer mit Tierleid verbunden.
- Wenn Ihnen vor Ort die Buchung einer derartigen Aktivität angeboten wird, teilen Sie dem Veranstalter höflich – aber unmissverständlich – mit, dass Sie aus Tierschutzgründen ablehnen.
- Bitten Sie Reiseveranstalter und Reisebüros, Elefantenreiten aus Tierschutzgründen grundsätzlich nicht mehr anzubieten.
-
Quellen
[1] Stiles, Daniel (2009): The elephant and ivory trade in Thailand. A traffic Southeast Asia report, https://www.traffic.org/site/assets/files/3278/elephant-ivory-trade-thailand.pdf, (eingesehen am 16.11.2020)
[2] Janssen, Peter (2012): Baby elephants killed for tourist dollars, http://www.iol.co.za/scitech/science/environment/baby-elephants-killed-for-tourist-dollars-1.1240962, (eingesehen am 16.11.2020)
[3] Thielke, Thilo (2010): Babyelefanten am Salatbuffet. Tierquälerei in Thailand, http://www.spiegel.de/panorama/tierquaelerei-in-thailand-babyelefanten-am-salatbuffet-a-677626.html, (eingesehen am 16.11.2020)