Köderfische: 4 Gründe gegen das Angeln mit Fischen als Köder

Angeln ist Tierquälerei, denn Fische empfinden nachweislich Schmerzen. Die Tiere geraten in immensen Stress, wenn sie mit einem Angelhaken im Mund aus dem Wasser gezogen werden. Wenn Menschen ihrem verwerflichen „Hobby“ Angeln nachgehen, spießen sie nicht nur Mais und Brot als Köder auf Haken, sondern auch lebende Tiere wie Würmer.

Besonders perfide ist das Angeln mit sogenannten Köderfischen. Hierzu werden kleinere Fische geangelt und getötet, um anschließend als Köder für den Fang größerer Fische eingesetzt zu werden. Anglershops bieten getötete „Köderfische“ wie Sardinen und Makrelen tiefgefroren zum Verkauf an.

In diesem Beitrag zeigen wir 4 Gründe auf, die verdeutlichen, warum das Angeln mit sogenannten Köderfischen verboten werden muss

1. Die Verwendung lebender Fische als Köder ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz

Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, lebende Fische als Köder zu verwenden. Dennoch ist genau das vor allem beim sogenannten „Raubfischangeln“ gängige Praxis, wie uns Hinweise von Zeug:innen und Whistleblower:innen zeigen. Auch muss laut Tierschutzgesetz für das Töten eines Wirbeltieres ein „vernünftiger Grund“ vorliegen. Einen Fisch zu fangen und zu töten, um ihn als Angelköder zu verwenden, ist definitiv kein vernünftiger Grund.

Fische zu angeln und zu töten, ist immer ein moralisches Armutszeugnis. In unseren Augen ist es zudem gesetzwidrig, Fische zu fangen, um sie – tot oder lebendig – als Köder zu verwenden. Fische sind individuelle Persönlichkeiten, die an ihrem Leben genauso hängen wie wir an unserem.“

Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA

2. Fische fühlen Schmerz

Fische leiden, wenn sie von einem Angelhaken aufgespießt werden. Entgegen der Behauptung von Angler:innen, dass Fische keine Schmerzen empfinden, haben zahlreiche Studien inzwischen das Gegenteil belegt: Fische reagieren bei Schmerzen genauso, wie wir reagieren würden: Sie machen ruckartige Bewegungen, reiben den verletzten Körperteil und stellen bei Schmerzen im Mund die Nahrungsaufnahme ein. Nach der Gabe von Schmerzmitteln verhalten sie sich wieder normal. [1]

Fisch am Angelhaken
Fische haben ein komplexes Nervensystem und können durchaus Schmerzen empfinden.

3. Angeln ist Tierquälerei

Niemand käme auf die Idee, sich ein Hobby zuzulegen, bei dem „Haustiere“ wie Hunde, Katzen, Kaninchen oder Pferde mit einem spitzen Haken durchbohrt und in die Luft gezogen werden. Doch genau das passiert beim Angeln mit Fischen.

Fische sind empfindungsfähige Lebewesen. Beim Angeln werden sie an einem Haken aufgespießt und aus dem Wasser in die Luft gezogen, wo sie nicht atmen können. Anschließend werden sie mit Schlägen auf den Kopf betäubt und getötet – oft bei lebendigem Leib. Angeln ist weder ein „Hobby“ noch ein „Sport“. Dabei muss es sich nicht einmal um grausame und zu Recht verbotene Praktiken wie das sogenannte Catch and Release handeln – auch Fische für den eigenen Verzehr zu fangen, ist übergriffig und hat den Tod eines Tieres zur Folge, das leben wollte.

4. Auch andere Tiere werden als Köder eingesetzt

Damit möglichst viele Fische „anbeißen“, verkaufen Anglershops als Köder nicht nur tiefgefrorene Fische, sondern auch lebende Tiere – sogenannte Lebendköder. Die Tiere werden teils kiloweise in luftarmen Plastikverpackungen angeboten, wie es auch bei sogenannten Futterinsekten der Fall ist, die in Tierhandlungen als Nahrung für exotische Tiere verkauft werden. Während ihrer Lagerung oder beim Versand und Transport erhalten die Tiere meist weder Nahrung noch Wasser. Am Zielort angekommen spießen Angler:innen die lebenden Würmer und Maden auf Haken, um Fische anzulocken.

Angelhaken mit Wurmkoeder
Auch lebende Tiere werden beim Angeln als Köder missbraucht.

Sehen Sie bei Tierquälerei nicht weg: Melden Sie Tiermissbrauch!

Sollten Sie Zeuge von Tierquälerei beim Angeln werden, melden Sie dies bitte der Polizei oder PETA – beispielsweise wenn Sie sehen, dass Angler:innen Fische ersticken lassen, mit dem Tier für Fotos posieren und es dann zurück ins Wasser werfen, ein Wettfischen veranstalten oder lebende Fische als Köder benutzen. In solchen Fällen machen Sie bitte Fotos oder Videos der Tat und senden uns diese über unser Whistleblower-Formular zu.

Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.

Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.