Futterumstellung beim Hund auf vegan – so geht’s!

Wie lange braucht ein Hund für die Umstellung seiner Ernährung? Und was muss man alles beachten? Diese und weitere Fragen rund um die „Futterumstellung“ auf vegane Hundeernährung werden in diesem Beitrag beantwortet.

Inhalte im Überblick

Ist es sinnvoll, Hunde vegan zu ernähren?

Hunde sind keine Wölfe, sondern domestizierte „Haustiere“, die auch eine andere Ernährung vertragen als Wölfe in der Natur. Der Verdauungstrakt von Hunden hat sich durch das Zusammenleben mit dem Menschen stark an dessen Ernährungsweise angepasst. Durch eine unterschiedliche Enzymausstattung kann der Hund beispielsweise Kohlenhydrate viel besser verdauen und verwerten als der Wolf. 

Immer mehr Tierärzt:innen befürworten es, dass Hunde vegan ernährt werden, denn eine rein pflanzliche Ernährung kann gesünder für die Vierbeiner sein. Vor allem, weil Hunde Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber tierischem Eiweiß zeigen können. Zusätzlich hilft sie auch anderen Tieren, die sonst für Tiernahrung getötet werden, und dem Klima, das durch die tierhaltende Landwirtschaft stark geschädigt wird. Wichtig ist dabei nur – wie bei uns Menschen auch –, dass die richtigen Nährstoffe in ausreichender Menge und Qualität enthalten sind.

Was muss man bei der Futterumstellung beachten?

Wichtig zu wissen ist, dass man die Hundenahrung meist nicht einfach so von einem Tag auf den anderen umstellen sollte. Das Verdauungssystem der Vierbeiner muss an die neue Grundnahrung gewöhnt werden – das gilt bei der Umstellung auf jede andere Nahrung, egal, ob vegan oder nicht. Ein zu plötzlicher Wechsel der Nahrung kann bei empfindlichen Hunden zu Verdauungsproblemen führen. Durchfall kann daher einerseits ein Zeichen dafür sein, dass die Hunde die Nahrung nicht vertragen oder dass ein Wechsel zu schnell vorgenommen wurde, der Hund das neue „Futter“ aber eigentlich gut verträgt.

Am besten mischt man zunächst in kleinen Mengen die neue Nahrung unter die alte. Man kann langsam die Menge steigern, sodass nach einigen Tagen oder Wochen mehr neue Nahrung in dem Napf landet. Achten Sie dabei auf den Kot Ihres Vierbeiners – wenn dieser zu weich oder sogar dünnflüssig wird, ist die Umstellung zu schnell. [1] Größere Kotmengen sind meist nicht weiter schlimm, da vegane Nahrung ballaststoffreicher ist und somit das Kotvolumen vergrößert. Wichtig ist, dass dem Hund die Nahrung schmeckt und gut vertragen wird.

Hund sitzt vor einem Napf
Entscheidend ist eine langsame Anpassung.

Wie lange braucht ein Hund für eine Futterumstellung?

In der Regel sollte man sich für die „Futterumstellung“ des Hundes 10 bis 14 Tage Zeit nehmen. [2] Dieser Zeitraum ist natürlich nicht für jeden Vierbeiner ideal – während einige Hunde eine schnellere Umstellung gut vertragen und auch zwischen verschiedenen Marken gewechselt werden kann, brauchen andere eher ein paar Tage mehr, bis sie sich an die neue Nahrung gewöhnt haben. Gehen Sie bei der Umstellung individuell auf Ihren Vierbeiner ein. Besonders wählerische Hunde erfordern dann ein wenig Geduld. Geben Sie aber nicht gleich auf, wenn Ihrem tierischen Mitbewohner die neue Kost zunächst nicht zu schmecken scheint.

Was passiert, wenn ich Hundefutter zu schnell umstelle?

Wenn Ihr Hund einen empfindlichen Magen oder Darm hat, kann eine zu schnelle Nahrungsumstellung zu Problemen mit dem Verdauungstrakt führen – beispielsweise zu Fehlgärungen, Blähungen, häufigem Stuhlgang, Erbrechen oder Durchfällen. Achten Sie auch darauf, ob Ihr Hund Juckreiz zeigt, denn dann verträgt er vermutlich Inhaltsstoffe der neuen Nahrung nicht. Beobachten Sie, ob die Symptome bei Verringerung der Nahrungsmenge zurückgehen. Wenn nicht, wechseln Sie die Sorte und suchen Sie im Ernstfall eine tiermedizinische Praxis auf. In seltenen Fällen sind Hunde krankheitsbedingt auf tiermedizinische Spezialnahrung angewiesen, die im freien Handel nicht erhältlich ist.

Hund beim Tierarzt
Achten Sie auf Symptome und Warnzeichen, die Ihnen Ihr Vierbeiner gibt.

Wie oft darf man das Hundefutter wechseln?

Für uns Menschen ist es eine langweilige Vorstellung, jeden Tag das Gleiche zu essen. Bei Hunden ist das teils anders – sie haben nur 1.700 Geschmacksrezeptoren, während Menschen 9.000 besitzen. [2] Unsere tierischen Begleiter brauchen daher deutlich weniger Abwechslung als wir und es ist sogar meist besser für ihre Verdauung, wenn sie jeden Tag die gleiche Nahrung zu sich nehmen. Leckereien wie verträgliches Obst, Gemüse oder vegane Leckerlis können zudem zusätzlich für etwas Abwechslung sorgen.

Dies ist jedoch sehr individuell. Einige Hunde wollen und vertragen Abwechslung im Napf sowie verschiedene Leckerlis und Snacks. Sie können auch selber Nahrung für Ihren Hund kochen.