Plukon: So leiden Hühner tagtäglich in deutschen Mastanlagen

Mithilfe von Undercover-Recherchen deckt PETA regelmäßig Missstände in den unterschiedlichsten Arten der Tierhaltung auf. Bei der neuesten Recherche haben unsere Ermittler mehrere Hühnermastbetriebe des Plukon-Konzerns geprüft, dessen Fleisch- und Wurstprodukte in Deutschland unter der bekannten Marke „Friki“ vertrieben werden. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurde neben den katastrophalen Haltungsbedingungen erstmals auch das brutale Ausstallen mit sogenannten Fangmaschinen dokumentiert.

Mit einer Maschine werden die Tiere beim Ausstallen sozusagen eingesaugt.

Tiere werden wie Müll behandelt

Unter „Ausstallen“ versteht man das Einfangen der Hühner am Ende einer Mastperiode, damit die Tiere in Kisten gepackt zum Schlachthof transportiert werden können. Diese meist von Niedriglohnarbeitern von Hand ausgeführte Arbeit ist für die Tiere häufig mit roher Gewalt verbunden, beispielsweise wenn die Fänger mehrere Tiere an den Füßen packen und kopfüber in Transportkisten werfen. Tierrechtsorganisationen wie PETA haben das Ausstallen daher wiederholt dokumentiert und als Tierquälerei ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Nun hat sich die Tierindustrie eine weitere Möglichkeit zum Einfangen von Hühnern einfallen lassen: Fangmaschinen, die die Tiere theoretisch schonend über ein Fließband in die Kisten befördern sollen.

Doch die Realität sieht gänzlich anders aus. Verdeckte Aufnahmen in mehreren Mastbetrieben von Plukon dokumentieren, wie die Tiere mit Tritten zusammengetrieben werden. Mit hoher Geschwindigkeit wischt die Fangmaschine, ähnlich wie eine Kehrmaschine zum Aufnehmen von Schmutz, ein Huhn nach dem anderen auf und schleudert die Tiere über ein Fließband in die Kisten. Wenn mehrere Hühner auf engstem Raum in einer Kiste verladen sind, drückt ein Arbeiter den Deckel gewaltsam zu – ohne Rücksicht auf Verluste. Flügel, Beine und Köpfe werden eingeklemmt, Tiere werden übereinander geworfen, und wenn ein Tier die Kiste verfehlt, wird es wie ein Stück Dreck weggestoßen. Die Tiere werden behandelt, so wie der Müll von der Straße gekehrt oder das Gemüse vom Feld geerntet wird. Obgleich es sich bei diesen Hühnern um fühlende und intelligente Lebewesen handelt, sind sie für die Tierindustrie nichts als Produkte.

Auch die Haltung ist katastrophal

Die Tierhaltung in konventionellen Mastanlagen bedeutet immer ein kurzes und qualvolles Leben. In den riesigen Hallen dokumentierten die Ermittler schwache, kranke und tote Tiere. Die Hühner sind gezwungen, inmitten ihrer eigenen Exkremente zu leben. In einem Stall mit mehreren Zehntausend Tieren werden tote Tiere oftmals übersehen; sie verwesen dann zwischen den lebenden Hühnern. Möglich sind solche Haltungen überhaupt nur durch einen massiven Medikamenteneinsatz. Plukon schlachtet nach eigenen Angaben 6,8 Millionen Hühner PRO WOCHE. In Deutschland wurden 2012 fast 630 Millionen Hühner getötet. Vor ihrem Tod leben diese Tiere in riesigen Stallanlagen mit meist mehr als 30.000 Hühnern. Nach nur knapp über 30 Tagen werden sie zum Schlachthaus transportiert, und es werden die nächsten 30.000 Tiere eingestallt.

Tierschutzsiegel für Fleisch – eine reine Verbrauchertäuschung

Auch in den niederländischen Betrieben von Plukon, deren Fleisch- und Wurstprodukte durch das FairMast-Siegel gekennzeichnet sind und damit mehr Tierwohl versprechen, wurden massive Verstöße bei der Tierhaltung festgestellt. Weiterführende Informationen zum FairMast-Siegel und warum dieses Siegel trotzdem vergeben wird, finden sie unter www.peta.de/fairmast

Was Sie tun können

Jede Form der „Tierproduktion“ verursacht erhebliche Schmerzen und Leiden – von der Geburt über die Mastperiode bis hin zum Transport in den Schlachthof. Bitte leben Sie vegan. Die rein pflanzliche Ernährung steht für eine gesunde Lebensweise und schmackhaften kulinarischen Genuss, der Menschen, Tiere und unsere Umwelt nachhaltig schützt.