Was sind Mineralstoffe und Spurenelemente? Vorkommen & Co.

Zu den überlebenswichtigen Mikronährstoffen, die wir unserem Körper mit der Nahrung zuführen müssen, zählen neben den Vitaminen auch die Mineralstoffe. Alle Mineralien stammen ursprünglich aus dem Boden und werden von Pflanzen aufgenommen. Durch den Verzehr der Pflanzen gelangen sie in den Körper von Tieren.

Wir können diese wichtigen Nährstoffe also direkt durch den Verzehr von Pflanzen aufnehmen, ohne dafür Tiere töten zu müssen. Eine vollwertige, ausgewogene vegane Ernährung ist gesund und versorgt unseren Körper mit allen benötigten Nährstoffen. [1]

Was zählt zu den Mineralstoffen?

Mineralstoffe werden unterteilt in Mengenelemente und Spurenelemente, wobei die Spurenelemente nur in geringen Mengen vom menschlichen Körper benötigt werden. Zu den Mineralstoffen gehören:

  • Kalzium
  • Phosphor
  • Magnesium
  • Kalium
  • Natrium
  • Schwefel

Zu den Spurenelementen gehören:

  • Eisen
  • Fluor
  • Jod
  • Zink
  • Selen
  • Kupfer
  • Mangan
  • Chrom
  • Molybdän

Wofür braucht der Körper Mineralstoffe?

Unser Körper braucht Mineralstoffe für verschiedene wichtige Funktionen wie beispielsweise die Regulierung des Stoffwechsels. Sie sind überlebenswichtig für uns. Hier eine Auflistung aller Mineralstoffe und Spurenelemente mit ihrer jeweiligen Funktion in unserem Körper.

Mineralstoffe

Kalzium

Kalzium ist der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff im menschlichen Körper und wird zu 99 % in den Zähnen und Knochen gespeichert. [2] Auch das letzte Prozent erfüllt wichtige Aufgaben im Körper und ist unter anderem an der Blutgerinnung, an Hormon- und Enzymvorgängen, der Muskelkontraktion und der Reizübertragung im Nervensystem beteiligt. [3]

Vorkommen: Sesam, Chiasamen, Mandeln, Haselnüsse, Leinsamen, Grünkohl, Rucola, Spinat, Brokkoli, kalziumreiches Mineralwasser, Mohn [4]

Phosphor

Phosphor ist Bestandteil aller lebenden Zellen, Knochen und Zähne. Er ist an der Produktion und Speicherung von Energie sowie an der Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper beteiligt. Phosphat ist besonders in proteinreichen Lebensmitteln enthalten.

Vorkommen: Ölsamen, Nüsse, Vollgetreide, Hülsenfrüchte

Nüsse, Getreide, Kichererbsen, Bohnen
Proteinreiche Lebensmittel enthalten oft Phosphat.

Magnesium

Magnesium ist vor allem für den Energiestoffwechsel von Bedeutung. Auch an der Knochenmineralisierung und der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln ist der Stoff beteiligt.

Vorkommen: Vollgetreide, Sojabohnen, Beeren, Nüsse, Spinat, Bohnen, Sonnenblumenkerne, Quinoa, Amaranth

Kartfoffeln, Beeren, Sojabohnen, Spinat
Magnesium reguliert eine Vielzahl biochemischer Reaktionen und zellulärer Funktionen.

Natrium

Natrium spielt eine wichtige Rolle im Elektrolyt- und Wasserhaushalt des Körpers. Der Mineralstoff ist erforderlich für die Regulation des Blutdrucks und die Reizübertragung im Nervensystem. Das meiste Natrium wird über salzige Lebensmittel aufgenommen, meist deutlich mehr als der Tagesbedarf.

Vorkommen: Kochsalz, v. a. in industriell hergestellten Lebensmitteln wie Brot

Kalium

Kalium ist essenziell für den Wasserhaushalt des Körpers und an der Reizweiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt. Auch an der Arbeit von Muskeln und Herz sowie der Regulation des Blutdrucks ist Kalium beteiligt. Der Mineralstoff ist vor allem in Obst und Gemüse enthalten.

Vorkommen: Marillen, Bananen, Zwetschgen, Tomaten, Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse, Mandeln, Vollgetreide

Tomaten, Zwetschgen, Nüsse, Bananen
Kalium gehört gemeinsam mit Natrium und Chlorid zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers.

Schwefel

Schwefel ist für die Verarbeitung von Stickstoff zuständig und am Energiestoffwechsel beteiligt. Das Mengenelement kommt vor allem in proteinreichen Lebensmitteln vor.

Vorkommen: Ölsamen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Knoblauch

Hülsenfrüchte, Walnüsse
Da wir Schwefel nicht im Körper bilden, ist es wichtig, dass wir uns regelmässig ausreichend davon zuführen.

Spurenelemente

Eisen

Eisen ist für den Sauerstofftransport im Körper, das Immunsystem und die Gehirnfunktion von entscheidender Bedeutung. [2] Das Spurenelement macht nur einen winzig kleinen Anteil des Körpergewichts aus, ist jedoch ungemein wichtig. Ein Eisenmangel kann zu Störungen des Stoffwechsels beitragen. Bei einer veganen Ernährung muss besonders auf die Aufnahme von Eisen geachtet werden. Eisenhaltige Lebensmittel sollten in Kombination mit Vitamin C verzehrt werden, damit der Körper das Spurenelement besser aufnehmen kann. [4] Außerdem hemmen Kaffee oder Tee die Aufnahme von Eisen.

Vorkommen: Kürbiskerne, Haferflocken, Mandeln, Spinat, Roggenvollkornbrot, Kichererbsen, Sojabohnen, Tofu, Sesamsamen, Hanfsamen, getrocknete Pflaumen und Aprikosen [4]

Jod

Das Spurenelement Jod trägt zur Funktion der Schilddrüse bei. Bei einem Jodmangel können nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert werden. [5] Alle Organsysteme sind auf Jod angewiesen. Meist genügt bereits der Verzehr von jodiertem Speisesalz, um den Gesamttagesbedarf an Jod zu decken. Der Jodgehalt von Lebensmitteln ist meist von der Jodkonzentration im Boden abhängig.

Vorkommen: Meeresalgen (Kelp, Arame, Wakame, Meeressalat, Nori) [4], jodiertes Speisesalz, Champignons, Brokkoli, Grünkohl, Spinat, Erdnüsse

Brokkoli, Pilse, Spinat, Kohl
Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone.

Fluor

Fluoride sind Mineralstoffe, die als Spurenelemente im Körper zu finden sind. Sie sorgen vor allem für die Stabilität von Knochen und Zähnen.

Vorkommen: fluoridierte Zahnpasta, fluoridiertes Speisesalz, Walnüsse, Sojabohnen, diverse Mineralwässer, schwarzer Tee

Walnüsse und Sojabohnen
Fluor ist wichtig für Stabilität von Knochen und Zähnen.

Zink

Zink ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper. [6] Es befindet sich zu ca. 60 % in der Muskulatur, zu 30 % in den Knochen und zu 10 % in anderen Geweben (z. B. Augen, Leber, Haut und Haare). Weniger als 1 % befindet sich im Blut. [7] Zink ist an der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Haushalts, der Wundheilung und am Immunsystem beteiligt.

Vorkommen: Sesam, Kürbiskerne, Leinsamen, Haferflocken, Erdnüsse, Walnüsse, Cashews, Sojabohnen, Kichererbsen, Buchweizen, Quinoa [4]

Selen

Selen ist lebensnotwendig für den Körper und an vielen Vorgängen beteiligt, beispielsweise an der Regulation der Schilddrüsenhormone. Auch für die Spermien und damit die Fruchtbarkeit des Mannes ist Selen von Bedeutung. Wie bei Jod ist der Selengehalt von Lebensmitteln stark von der Konzentration im Boden abhängig.

Vorkommen: Paranüsse (max. 2 pro Tag), Steinpilze, Kichererbsen, Haferflocken, Walnüsse, Buchweizen [4], Spargel, Brokkoli, Weißkohl

Paranüsse, Walnüsse, Getreide, STeinpilze
Selen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement.

Kupfer

Kupfer ist wichtig für die Aktivität einiger Enzyme, den Eisenstoffwechsel und die Blutbildung. Auch die Pigmentierung der Haut, der Aufbau des Bindegewebes und die Regulierung des Immunsystems sind von Kupfer abhängig.

Vorkommen: Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pilze, Kakao

Hülsenfrüchte, Pilze, Nüsse, Vollkornbrot
Kupfer hat eine wichtige Bedeutung für die Funktion von Gehirn und Nerven, den Aufbau von Knochen und die Pigmentierung von Haut und Haaren. 

Mangan

Das Spurenelement Mangan ist für die Energiebereitstellung in den Zellen sowie den Aufbau von Knochen, Bindegewebe und Knorpel wichtig. Ein Mangel an Mangan ist beim Menschen nicht bekannt.

Vorkommen: Vollgetreide, Haferflocken, Weizenkeime, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Leinsamen, Nüsse, grünes Gemüse, dunkle Beeren

Getreide, Spinat, Hirse, Reis
Mangan findet man in vielen Lebensmitteln.

Chrom

Chrom ist an der Verwertung von Kohlenhydraten und am Fettstoffwechsel beteiligt. Es verbessert zudem die Aufnahme von Glucose.

Vorkommen: Bierhefe, Vollgetreide, Pfeffer, Nüsse, Tomaten, Haferflocken

Schwarzer Pfeffer, Mandeln, Haferflocken, Tomaten
Das Spurenelement Chrom verbessert die Aufnahme von Glucose.

Molybdän

Molybdän ist von großer Bedeutung für den Stoffwechsel und die Harnsäure. Es baut schwefelhaltige Aminosäuren und Harnsäure ab und trägt zur Energiegewinnung bei. Auch bei Molybdän ist der Gehalt in Lebensmitteln abhängig vom Vorkommen im Boden.

Vorkommen: Hülsenfrüchte, Weizenkeime, Dill, Petersilie, Schnittlauch, Vollkorngetreide

Petersilie, Hülsenfrüchte, Schnittlauch, Dill
Molybdän ist wichtig für den Stoffwechsel und die Harnsäure.

Weitere Informationen zu Nährstoffen

Wenn Sie sich ausgewogen und gesund ernähren, können Sie Ihren gesamten Nährstoffbedarf mit der veganen Ernährung problemlos decken. [1] Auf unserer Website erfahren Sie alles, was Sie als vegan lebender Mensch über Nährstoffe, Vitamine und ein gesundes Ernährungsverhalten wissen sollten.  

  • Quellen

    [1] Melina, V., Craig, W. & Levin, S. (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext (eingesehen am 08.01.2024)

    [2] Insel, Ross, McMahon & Bernstein (2017): Nutrition, 6. Auflage, Burlington: Jones & Bartlett Learning

    [3] Gröber (2011): Mikronährstoffe: Metabolic Tuning – Prävention – Therapie, 3. Auflage, Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

    [4] Niko Rittenau (2019, 5. Auflage): Vegan-Klischee ade! Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung, Mainz: Ventil Verlag UG & Co. KG

    [5] Kapil (2007): Health Consequences of Iodine Deficiency. Sultan Qaboos University Medical Journal, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3074887/ (eingesehen am 08.01.2024)

    [6] Saper & Rash (2009): Zinc: An Essential Micronutrient. American Family Physician, https://www.aafp.org/afp/2009/0501/p768.html (eingesehen am 08.01.2024)

    [7] Elmadfa & Leitzmann (2015): Ernährung des Menschen, 5. Auflage, Stuttgart: Eugen Ulmer Verlag