Warum Angeln kein Sport, sondern ein tierquälerisches Hobby ist

Viele Menschen behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Erholung dient. Doch wenn Fische schreien könnten, würden die meisten Angler:innen das mit Sicherheit nicht mehr sagen. Fische sind fühlende Wirbeltiere, die Schmerz empfinden – genau wie wir Menschen und andere Tiere. Beim Angeln werden ihnen unvorstellbare Schmerzen zugefügt, denn ein spitzer Haken wird durch ihre Lippen oder ihren Rachen gebohrt, an dem sie mit ihrem ganzen Körpergewicht hängend in ein Element gezogen werden, in dem sie nicht atmen können.

Erfahren Sie hier, warum Angeln ein blutiges und grausames „Hobby“ ist, das massives Tierleid verursacht.

Inhaltsverzeichnis

Ist Angeln Tierquälerei?

Beim Angeln werden Tiere gequält. Ein fühlendes Lebewesen in eine hinterhältige Falle zu locken, ihm einen Haken durch die Lippen zu bohren, an dem es mit seinem ganzen Körpergewicht aus dem Wasser gezogen wird, bereitet ihm Schmerzen und ist Tierquälerei. Fische leiden an Land, denn dort können sie nicht atmen und schnappen in einem ausweglosen Todeskampf verzweifelt nach Sauerstoff, bevor sie erschlagen und aufgeschnitten werden.

Fische sind keine Nahrung oder „Sportutensilien“, sondern Lebewesen mit individuellen Interessen, die sich ein schmerzfreies Leben wünschen.

Wissenschaftliche Studien bestätigen: Fische empfinden Schmerz

Wie wir Menschen sind auch Fische Wirbeltiere. Schmerzen und Todesangst äußern sie jedoch in einer für uns nicht hörbaren Art. Weniger empathisch veranlagte Menschen können sich ihr Leid daher oft nur schwer vorstellen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fische Gefühle haben, Schmerz empfinden und leiden:

  • Allein die Tatsache, dass Fische beim Fang panisch nach Luft schnappen und heftig zappeln, zeigt deutlich, dass sie verzweifelt um ihr Leben kämpfen.
  • Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Fische Schmerzen empfinden und dass ihr Bewusstsein und ihr Schmerzempfinden denen anderer Wirbeltiere sehr ähnlich sind. [1, 2, 3, 4]
  • Der sensible Mund eines Fisches kann in gewisser Weise mit Menschenhänden verglichen werden. Fische benutzen ihn, um Nahrung zu fangen und aufzunehmen, Nester zu bauen und ihre Nachkommen bei Gefahr zu verstecken. Dies erfordert ein gut entwickeltes Tastgefühl, das durch die nadelscharfen Widerhaken einer Angel schwer beschädigt wird.

Werden Fische beim Angeln verletzt?

Fische erleiden beim Angeln unvorstellbare Schmerzen: Ein spitzer Haken wird durch ihre Lippen oder ihren Rachen gebohrt, an dem sie mit ihrem ganzen Körpergewicht hängend aus dem Wasser an Land gezogen werden, wo sie nicht atmen können.

Wenn die Tiere beim Hochseefischen aus den Tiefen der Meere gezogen werden, kann die Schwimmblase aufgrund des schnell abfallenden Drucks reißen.

Wie sterben Fische beim Angeln?

Nachdem Fische aus dem Wasser gezogen wurden, ringen sie um Sauerstoff und werden meist mit einem mehr oder weniger treffsicheren Schlag auf den Kopf betäubt. Plattfische und Aale sind von der Betäubungspflicht ausgenommen. [5] Unmittelbar nach dem Schlag zur Betäubung müssen die Fische getötet werden – meist mit einem Schnitt zum „Entbluten“. [5] Anschließend wird ihnen der Bauch aufgeschnitten, um die Organe zu entfernen.

Gefangener Lachs

Ist Angeln ein Sport?

Angeln ist kein Sport, auch wenn es zur Abgrenzung vom Berufsfischen teilweise als Freizeitbeschäftigung oder Sportangeln bezeichnet wird. Bei einem Sport stehen sich Gegner:innen unter fairen Bedingungen gegenüber – das ist beim Angeln nicht der Fall. Wie bei der Jagd handelt es sich schlichtweg um ein tierquälerisches und blutrünstiges „Hobby“.

Dennoch werden aus Profilierungs- und Unterhaltungsgründen Wettkämpfe durchgeführt – auf Kosten der Fische.

Grausame Wettfischen-Veranstaltungen

Jedes Jahr finden deutschlandweit Königs- oder Pokalfischen-Veranstaltungen statt, bei denen unzählige Fische an der Angelrute leiden und sterben. Diese Veranstaltungen sind laut § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz rechtswidrig, denn der Erwerb des Fisches für Nahrungszwecke muss den alleinigen Grund für das Angeln bilden. [6] Ein sportlicher Zweck wie das Ermitteln von Sieger und Platzierten rechtfertigt weder die Tötung der Tiere noch das Zufügen von Schmerzen und Leiden.

Catch und Release – zum Sterben freigelassen

Als Catch and Release wird eine Angelpraxis bezeichnet, bei der Fische gefangen und anschließend wieder frei gelassen werden. Auch diese Form des Angelns ist in Deutschland laut § 17 Nr. 2b Tierschutzgesetz verboten. [6]

Die Fische können infolge der durch Angelhaken erlittenen Verletzungen sterben, sind verletzt oder stehen unter Schock und werden so zur leichten Beute für andere Fische. Die Berührung mit der menschlichen Hand schädigt zudem die empfindliche Schleimhaut und die Schuppen der Tiere, sodass sie nach dem Freilassen anfälliger für Pilze, Infektionen, Bakterien und Parasiten sind.

Beim Catch und Release wird meist Jagd auf große Fische wie Welse oder Störe gemacht, mit denen anschließend vor der Kamera posiert wird. Danach werden die Fische wieder zurück ins Wasser gesetzt. Das geschieht aber nicht etwa aus Tierliebe, sondern dient Angelparkbetreibern lediglich dazu, immer wieder neue zahlende Besucher anzulocken, die den gleichen Fisch als „Trophäe“ angeln – so lange, bis das Tier qualvoll an seinen Verletzungen stirbt.

fisch hat ein haken im mund

Sollte man das Angeln verbieten?

Die Praxis des Angeln mit Angelhaken verstößt gegen das Tierschutzgesetz:Nach Paragraf 17 Abs. 2 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, einem Wirbeltier länger anhaltende Schmerzen zuzufügen [6]. Doch genau das ist der Fall, wenn sich ein Angelhaken in den sensiblen Mundbereich eines Fisches bohrt. Bemerken Angler:innen nicht sofort, dass ein Fisch an der Angel hängt, leidet das Tier minutenlang oder sogar länger.

Fische sind die einzigen Wirbeltiere, die ohne Betäubung mit einem Haken aufgespießt werden, an dem sie mit ihrem ganzen Körpergewicht hängen. Laut der Tierschutzschlachtverordnung müssen Fische vor dem Töten betäubt werden [5] – doch die Tiere sind vorher bereits längere Zeit enormen Schmerzen ausgesetzt.

Angeln ist kein Naturschutz

Viele Angler:innen beteuern, sie würden fischen, weil sie die Natur und das Wasser lieben und schützen wollen. Dabei kann man die Natur wunderbar genießen, ohne dabei Tiere zu töten.

  • Das Angeln vermittelt in keiner Weise Respekt gegenüber wild lebenden Tieren. Es führt vielmehr zu einer zunehmenden Empfindungslosigkeit gegenüber Fischen und Lebewesen im Allgemeinen.
    Auch stellt zurückgelassenes oder weggeworfenes Angelzubehör oftmals eine große Gefahr für Vögel und andere Wildtiere dar, die sich in den Schnüren verheddern oder an den Haken schwer verletzen können.
  • Angler:innen stehen immer wieder in der Kritik von Umweltschützer:innen, da sie in ihrem Interesse nur den Bestand der sogenannten Speisefische pflegen.
  • Auch kommt es vor, dass fremde Fischarten illegal in heimischen Gewässern ausgesetzt werden, welche seltene Fischarten verdrängen können.
  • Zum Angeln von Karpfen oder Friedfischen werden manchmal sogar große Mengen Anlockfutter in die Gewässer gebracht, um die Fische an einen Ort zu bringen und dort zu halten. Dies verunreinigt das Gewässer und kann zu Algenbildung und Sauerstoffmangel führen.

Fischkonsum birgt Risiken: Fischfleisch enthält oft Plastik und Schadstoffe

Der Verzehr von Fischfleisch ist für uns Menschen oft alles andere als gesund. In den Medien wird immer wieder vor gefährlichen Schadstoffen wie Schwermetallen, Würmern und chemischen Rückständen im Fischfleisch gewarnt.

Durch die Verschmutzung der Meere, Seen und Flüsse enthält das Fleisch von Fischen oft Mikroplastik. Zudem reichert sich vor allem in großen Raubfischen wie beispielsweise Thunfisch Quecksilber an. [6] Dies kann zu Nervenschädigungen führen, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern.

In rohem Fischfleisch, beispielsweise in Sushi, werden oft Parasiten wie Fadenwürmer gefunden. [7] Außerdem gehören in der Fischzucht Chemiecocktails und Antibiotika zur alltäglichen Nahrung der Tiere, was auch ihr Fleisch belastet.

Fisch schwimmt im Wasser mit Muell

Tier- und umweltfreundliche Alternativen zum Angeln

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich an der Natur zu erfreuen und sie aktiv zu schützen, ohne dabei Tiere zu quälen und zu töten. So kann man beispielsweise gestrandete Tiere ins Wasser zurückbringen und verletzten Tieren helfen. Und noch viel mehr tolle Aktivitäten eignen sich dazu, Natur und Tieren nah zu sein und ihnen gleichzeitig Gutes zu tun. Dazu gehören beispielsweise Wandern, Campen, Schwimmen, Kanufahren, Schnorcheln, Tauchen, Vogel- und Insektenbeobachtungen, Müllsammeln an Gewässern oder Müll- bzw. Magnetfischen.