Tourismus: Die 11 größten Tierschutz-Fallen im Ausland

In vielen Urlaubsländern und Touristenhochburgen werben skrupellose Geschäftemacher mit Tierattraktionen, um Touristen anzulocken. Was für die Touristen ein kurzer Schnappschuss oder eine außergewöhnliche Begegnung ist, bedeutet für die Tiere ein Leben voller Angst, Leid und Entbehrung. Folgende Dinge sollten Sie daher im Urlaub niemals nutzen oder tun.

1. Elefantenreiten

In Thailand und anderen Ländern Asiens ist das Elefantenreiten fester Bestandteil vieler Touristen-Angebote. Was den Reisenden jedoch nicht gezeigt wird: Die sensiblen Tiere werden von klein auf mit einem spitzen Haken geschlagen und mit tagelangem Anbinden gefügig gemacht. Bereits im Kindesalter wird den Tieren tagelang Schlaf, Nahrung und Wasser entzogen, bis ihr Wille gebrochen ist.

Durch die Gefangenschaft und Unterdrückung schwerstens traumatisierte Tiere sind tickende Zeitbomben. Vorfälle, bei denen Touristen verletzt oder gar getötet werden, sind keine Seltenheit. Wer auf einem Elefanten reitet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich immer um ein schwer misshandeltes Tier handelt.

Touristen reiten auf Elefanten
Für Elefanten ist das Reiten mit einem Leben voller Entbehrungen und Misshandlungen verbunden.

2. Zoos und Delfinarien

Auch Zoos und Delfinarien sollten Tierfreund:innen im Urlaub unbedingt meiden, denn diese sind nichts anderes als Gefängnisse für die Tiere. In vielen Ländern gibt es keine adäquaten Gesetze, die Tiere vor Missbrauch und schlechten Haltungsbedingungen schützen. Viele Zoos und Tierparks vermarkten ihre Tiergefängnisse mittlerweile auch als Auffangstationen. Sie geben vor, sich für den Schutz der Tiere einzusetzen, um zahlungsfreudige Reisende anzulocken.

In Delfinarien wie Seaworld und dem Loro Parque werden Delfine und Orcas in kargen Betonbecken gehalten und gezwungen, Kunststücke für Touristen aufzuführen. Die Tiere werden durch die Gefangenschaft oft seelisch krank und es kommt zu Aggressionen gegenüber Artgenossen.

Kind vor Aquarium mit Delfin
Zoos und Delfinarien sind keine wissenschaftlichen Einrichtungen, sondern eine bildungspolitische Lüge.

3. Fotoshootings mit exotischen Tieren

Insbesondere in Asien und Lateinamerika ziehen Geschäftemacher mit kleinen Äffchen, Tiger- oder sogar Elefantenbabys durch die Touristenhochburgen, um Reisende zu Foto-Shootings mit den exotischen Tieren zu animieren. Von solchen Angeboten sollten Reisende unbedingt Abstand nehmen, denn dahinter verbergen sich stets traurige Fälle von Tierquälerei. Für die Tierkinder, die häufig ihrer Mutter gewaltsam entrissen wurden, bedeutet das ständige Herumreichen puren Stress.

Wildtiere sind – anders als domestizierte Tiere wie Hunde und Katzen – nicht an ein Leben mit dem Menschen gewöhnt und leiden unter der Gefangenschaft und dem engen Kontakt zum Menschen. In der Regel werden die Tiere mit Unterdrückung und Gewalt gefügig gemacht oder mit Medikamenten ruhiggestellt. Ihre Zähne und Krallen werden ihnen teilweise abgeknipst, um Verletzungen zu vermeiden. Oftmals leben die Tiere in winzigen kahlen Käfigen oder werden ihr Leben lang angekettet. Viele dieser Tiere sterben aufgrund der Strapazen und unzureichender Versorgung verfrüht.

Person schwimmt mit Tigerbaby im Pool
Für Fotoshootings werden Tiere ihr Leben lang eingesperrt und als Unterhaltungsobjekte missbraucht.

4. Eselreiten

In vielen Ländern und Regionen wie beispielsweise auf der griechischen Insel Santorini werden Esel als regelrechte Touristen-Taxis missbraucht. Die Tiere auf Santorini müssen den ganzen Tag unzählige rutschige Stufen hoch- und herunterlaufen – meist bei sengender Hitze. Die Esel und Maultiere werden mit Peitschen und Holzstöcken geschlagen, müssen Menschen und andere schwere Lasten tragen und werden durch die improvisierten Reitutensilien verletzt.

Medizinische Versorgung bleibt den Tieren ebenso wie ausreichend Trinkwasser oder Schatten meist verwehrt. Nachts werden sie entweder in viel zu engen Unterschlüpfen eingepfercht oder dazu gezwungen, Müllsäcke zu transportieren.

5. Wildtier-Auffangstationen

Nicht jede Wildtier-Auffangstation nimmt auch wirklich nur in Not geratene Wildtiere auf – einige Zoos bezeichnen sich nur als solche. Reisende sollten sich daher vor einem Besuch genau informieren. So stellen richtige Auffangstationen ihre Tiere nicht für Shows oder Trekkingtouren zur Verfügung. Gute Einrichtungen unterbinden Nachzuchten, weil das begrenzte Platzangebot für Tiere in Not benötigt wird. Touristen sollten darauf achten, dass die Unterbringung der Tiere großzügig und naturnah gestaltet ist.

Zu meiden sind selbsternannte Elefanten-Refugien, in denen die sensiblen Tiere nachts und zum Teil sogar tagsüber stundenlang angekettet werden. Besucherberichte im Internet helfen, eine Vorauswahl zu treffen.

Elefanten stehen in einem Fluss
In richtigen Auffangstationen verbringen die Tiere ihre gesamte Zeit in einem sicheren und anregungsreichen Umfeld.

6. Pferdekutschen

Nicht nur in Deutschland, auch in vielen anderen Ländern werden Fahrten mit Pferdekutschen für Touristen angeboten. Besonders in großen Städten wie Wien und Paris oder in beliebten Urlaubsregionen wie Mallorca werden Pferde bei Wind und Sturm, Hitze und Frost und bei dichtem Verkehr gezwungen, mit Menschen besetzte Kutschen zu ziehen. Das stundenlange Warten und Laufen in der sengenden Sonne ist für die Tiere eine Qual.

Durch das Laufen auf den harten Böden können schmerzhafte Beinprobleme entstehen. Die sensiblen Tiere entwickeln zudem teilweise Atemprobleme, wenn sie den ganzen Tag lang Abgase einatmen müssen. Nicht selten brechen Pferde vor Erschöpfung zusammen. Auch kommt es immer wieder zu schweren Unfällen im Straßenverkehr, da die lauten Geräusche häufig den Fluchtinstinkt der Tiere auslösen.

pferdekutschen vor dem brandenburger tor
Für Pferde bedeutet die „Tradition“ der Kutschfahrt stets Stress und Leid.

8. Stierkämpfe

In Spanien, Frankreich und einigen Ländern Lateinamerikas gibt es noch immer blutige Stierkämpfe, bei denen die Tiere durch zahlreiche Lanzenstiche langsam zu Tode gequält werden. Die meisten Arenen können – wie in Spanien – nur durch den ständigen Zustrom von Touristen überleben.

Die meisten Besucher:innen sind angesichts der unvorstellbaren Qualen dieser Tiere schockiert, angewidert und traurig. Zu diesem Zeitpunkt haben sie ihren Eintritt jedoch schon bezahlt und somit die Tierquälerei unterstützt. Stierkämpfe gehören daher auf die Tabu-Liste jedes tierfreundlichen Reisenden.

Matador kaempft mit einem Stier
Allein in Spanien werden jedes Jahr mehrere zehntausend Stiere regelrecht zu Tode gequält.

8. Kamelreiten

Für einige Touristen ist das Kamelreiten in der Wüste leider immer noch verlockend. Für die Tiere ist dies jedoch eine regelrechte Tortur. Oft haben sie in der brütenden Hitze weder Zugang zu Nahrung noch Wasser oder Schatten. Viele der Kamele werden auf berüchtigten Kamelmärkten gekauft, wo Menschen mit Stöcken gnadenlos auf die Tiere einschlagen.

Auch bei den Reitangeboten schlagen die Tierführer oft auf die Tiere ein, wenn sie zu erschöpft sind, um weiterzugehen. Wenn die Kamele irgendwann gar nicht mehr können, werden sie an Schlachthöfe verkauft. Tierfreund:innen sollten daher von derartigen Touren Abstand halten.

Karawane mit Touristen die auf Kamelen reiten
Kamele werden gezwungen, Besucher auf ihrem Rücken durch historische Stätten und Orte zu transportieren. 

9. Tiershows

Immer mehr ausländische Zoos lassen ihre Tiere in grotesken Showprogrammen auftreten, um Touristen anzulocken. Wie auch im Zirkus werden die Tiere mit Zwang und Gewalt dressiert, damit sie sich dem Willen der Trainer:innen beugen. Teilweise werden die Tiere dabei sogar vor den Augen der Besucher:innen misshandelt.

Die dargebotenen Kunststücke sind für die Tiere nicht nur entwürdigend, sondern auch unnatürlich und können körperliche Beschwerden nach sich ziehen. Laute Musik, grelles Licht und die vielen Besucher:innen verursachen zudem großen Stress. Die Tiere müssen dies oft mehrmals am Tag über sich ergehen lassen.

Orang Utan mit einer Hose in einer Boxshow
In dieser Show müssen vom Aussterben bedrohte Orang-Utans im Boxring gegeneinander kämpfen.

10. Souvenirs

Auch für Souvenirs und Mitbringsel werden häufig Tiere getötet. So werden besonders in Lateinamerika und Südostasien vermeintliche „Spezialitäten“ wie eingelegte Skorpione in Schnapsflaschen, Tierfelle als Teppiche, Schnitzereien aus Elfenbein, Taschen aus Exotenleder und sogar lebende Tiere angeboten. Auch Schmuck aus Muscheln, Korallen und Perlen ist mit Tierleid verbunden.

Viele Mitbringsel aus exotischen Ländern, die tierischen Ursprungs sind, werden bei der Einreise vom deutschen Zoll beschlagnahmt. Oftmals wird sogar ein Bußgeld fällig, denn auch wenn der Erwerb eines Souvenirs im Reiseland problemlos war, so kann es sich leicht um eine geschützte Tierart handeln.

Collage Stosszahn vom Elefant und Souvenir aus Elfenbein
Trotz Regulierungen und Verboten floriert der Verkauf von Souvenirs aus Elfenbein beispielsweise – mit dramatischen Folgen.

11. Ernährung

Für viele Menschen ist das Ausprobieren der lokalen Küche ein fester Bestandteil einer schönen Urlaubsreise. Der Konsum tierischer Produkte geht jedoch immer mit  unvorstellbarem Tierleid einher, weil es insbesondere in exotischen Ländern kaum Gesetze gibt, die die Tiere vor Grausamkeit schützen.

Reisende sollten daher auf eine vegane Ernährung setzen; auch weil dadurch das Risiko einer durch Lebensmittel hervorgerufenen Infektionserkrankung deutlich gesenkt wird. Es gibt viele veganfreundliche Länder, die zur Auswahl stehen. Zudem helfen Apps, Blogs und Reiseführer bei der tierfreundlichen Urlaubsplanung.

Restaurant Bedienung
Eine gute Planung erleichtert das Reisen, wenn man kein Tierleid auf dem Teller haben will.

Helfen Sie Tieren im Ausland

Wenn Ihnen vor Ort die Buchung einer vermeintlichen Attraktion mit Tieren angeboten wird, sagen Sie dem Veranstalter höflich, aber unmissverständlich, dass sie aus Tierschutzgründen ablehnen.

Wenn Sie ein Tier in Not sehen, schauen Sie nicht weg, sondern helfen Sie und wenden Sie sich an eine örtliche Tierschutzorganisation.