Zoo Wuppertal schlägt Elefanten für Fotos: Werden Sie jetzt aktiv!

Update vom 11. August 2020

Teilerfolg: Elefantenhaken soll nicht mehr zum Einsatz kommen

Zoodirektor Arne Lawrenz kündigte im Januar 2019 an, den Einsatz des Elefantenhakens zu beenden und die Elefantenhaltung nach Umbauarbeiten auf den „Geschützten Kontakt“ umzustellen, jedoch ohne einen konkreten Zeitplan dafür zu nennen [1]. Bislang sind die Elefanten dem gewaltvollen Umgang jedoch weiterhin schutzlos ausgeliefert. Seitdem wurden sogar noch drei weitere Elefantenkinder geboren. Gus, Tsavo und Kimana erwartet nun das gleiche Schicksal wie ihre Artgenossen.

Originaltext

Die Afrikanischen Elefanten im Zoo Wuppertal werden für kommerzielle Zwecke missbraucht. Um zusätzliche Einnahmen zu generieren, bietet der Zoo Wuppertal Führungen hinter die Kulissen und Interaktionen mit den Elefanten an. Die Elefanten werden gezwungen, bei Fotoshootings, Elefantenreiten, Hochzeiten und anderen Events mitzumachen. Mit dem Elefantenhaken werden sie gefügig gemacht. Die Elefanten gehorchen nur, weil sie Angst vor der Bestrafung haben.

Online-Petition

Gequält und als Fotokulisse missbraucht – helfen Sie den Elefanten im Zoo Wuppertal!

Bitte appellieren Sie an den Oberbürgermeister, die Mitglieder des Stadtrates und den Zoo, sich für ein Ende der Elefantenquälerei einzusetzen.

Elefanten im Zoo Wuppertal geschlagen und für Veranstaltungen missbraucht – bitte setzen Sie sich gegen die Tierquälerei ein!

 

Mit Entsetzen habe ich erfahren, dass der Zoo Wuppertal diverse Veranstaltungen, wie etwa die Möglichkeit für Fotoaufnahmen mit Elefanten, anbietet, um die Zoo-Kasse aufzubessern.

Von PETA Deutschland veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie ein Elefant als lebende Fotokulisse herhalten muss, während Besucher unmittelbar vor dem Tier posieren. Wie im Zirkus darf eine Besucherin sogar auf einem Elefanten reiten – Aufnahmen, wie sie eher aus verpönten asiatischen Touristenangeboten bekannt sind. Die Bilder zeigen auch, wie die Tiere mit dem Elefantenhaken, einem Stock mit Metallspitze, wiederholt an sensiblen Stellen wie den Füßen, Beinen und ins Maul gestoßen werden.

So lange Attraktionen wie Elefantenreiten und Fotoaufnahmen mit den Elefanten angeboten werden, unterstützen die Zoo-Verantwortlichen die Misshandlung und Ausbeutung der Tiere, nur um zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften, was auch dem angeblichen Bildungsauftrag von Zoos zuwiderläuft.

Elefanten sind sensible und soziale Tiere, die in der Natur in ihrer matriarchalen Familiengruppe zusammenleben. In Gefangenschaft, insbesondere im „Direkten Kontakt“, werden ihre Bedürfnisse unterdrückt, und unter Anwendung von Gewalt und Zwang wird ihr eigener Wille gebrochen. Die meisten Zoos mit Elefantenhaltung haben bereits auf den „Geschützten Kontakt“ umgestellt, der Elefantenexperten zufolge die tiergerechtere Haltungsform darstellt. Dabei bewegen sich die Elefanten und Wärter nicht zusammen auf der Anlage, sondern sind stets durch ein schützendes Gitter voneinander getrennt. Das erhöht zum einen die Sicherheit der Zoo-Mitarbeiter, zum anderen profitieren die Elefanten davon, dass sie sich nicht mehr dem Menschen unterordnen müssen.

Ich bitte Sie deshalb, den missbräuchlichen Umgang, wie er bisher mit den Elefanten im Zoo Wuppertal betrieben wird, zu beenden. Bitte weisen Sie die Zoo-Verantwortlichen an, die angebotenen Sonderveranstaltungen mit den Elefanten sofort zu beenden und die Haltung schnellstmöglich auf den „Geschützten Kontakt“ umzustellen. Elefanten gehören generell nicht in Gefangenschaft, aber dass die Tiere auch noch Schläge fürchten müssen, ist inakzeptabel.

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Die Petition richtet sich an
  • Andreas Mucke
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  • Ratsmitglieder Wuppertal Ratsmitglieder Wuppertal
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Elefanten zum Vergnügen der Zoobesucher missbraucht

Videoaufnahmen zeigen, dass die Elefanten im Zoo Wuppertal immer wieder als lebende Fotokulisse herhalten müssen. Selbst Trauungen im Elefantenhaus bietet der Zoo Wuppertal an. Bei Hochzeitsshootings müssen die Elefanten Kunststückchen zeigen und mit dem Brautpaar posieren. Eine Besucherin reitet sogar auf einem Elefanten.

Person sitzt auf Elefant und laesst sich fotografieren
Der Zoo Wuppertal missbraucht Elefanten als Fotokulisse.

Elefanten sind sensible Lebewesen mit Bedürfnissen, keine Fotokulissen und Turngeräte! Für die Tiere sind diese Veranstaltungen Quälerei. Auch Risiken für die Besucher, wie die Unfallgefahr und Möglichkeiten einer Krankheitsübertragung, werden dabei in Kauf genommen.

Dressur mit dem Elefantenhaken

Die Elefanten im Zoo Wuppertal werden im sogenannten „Direkten Kontakt“ gehalten. Diese Haltungsform basiert auf Zwang und Dominanz. Dabei wird ihr Wille gebrochen, und sie lernen, sich den Elefantenwärtern unterzuordnen. Der Elefantenhaken dient dazu, die Tiere zu kontrollieren. Dieser Stock mit Metallspitze wird an besonders sensiblen Körperstellen eingesetzt – schon bei den Jüngsten. Die Elefanten lernen schnell, den Haken mit Schmerz und Schlägen zu assoziieren.

Mann schlaegt Elefant mit Elefantenhaken
Schon Elefantenbabys werden mit dem Elefantenhaken gezüchtigt.

Ein Leben in Angst und Unterwerfung

Die Videoaufnahmen zeigen, dass der Alltag der Elefanten im Zoo Wuppertal von einer starren Struktur beherrscht ist. Selbst alltägliche Abläufe wie das Hereinführen der Tiere in den Innenbereich werden streng kontrolliert. Die Elefanten werden in Reihe aufgestellt und Rüssel-an-Schwanz abgeführt.

Auch beim regelmäßigen Abduschen setzt es Schläge mit dem Elefantenhaken, wenn die Elefanten nicht schnell genug reagieren. Schon Babyelefant Tuffi wird gezwungen, Kommandos schnellstens zu befolgen. Bewegungen wie der Rüsselstand können sogar gesundheitsschädlich sein, wenn sie regelmäßig und auf hartem Untergrund ausgeführt werden.

Unterdrückung durch Elefantenwärter

Selbst die Elefantenwärter missbrauchen die Tiere als „Spielgeräte“. Ein Wärter lässt sich an den Stoßzähnen eines Elefanten hochziehen, ein weiterer reitet auf einem der Tiere. Diese „Übungen“ dienen keinerlei medizinischen Zwecken, sondern allein dem Vergnügen der Mitarbeiter.

Zoopfleger haelt Ruessel von einem Elefanten
Der „Direkte Kontakt“ basiert auf Zwang und Unterwerfung.

Gefährliche Nähe

Elefanten, die mit dem Elefantenhaken gefügig gemacht werden, können sich unberechenbar verhalten und plötzlich auf Menschen losgehen. Bereits unzählige Unfälle, einschließlich Todesfälle, haben sich durch Angriffe von Elefanten in Gefangenschaft ereignet. Nicht verwunderlich, wenn man Wärter und Besucher in unmittelbaren Kontakt mit diesen kraftvollen Wildtieren bringt.

Positive Bestärkung und schützende Barrieren – nicht der Elefantenhaken – sind der einzige Weg, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten. Mit einer Umstellung auf den „Geschützten Kontakt“ bestünde diese Möglichkeit. Dabei bewegen sich die Wärter nicht zusammen mit den Elefanten auf der Anlage, sondern sind stets durch ein schützendes Gitter voneinander getrennt.

Elefanten gehören nicht in Gefangenschaft

Elefanten können im Zoo niemals artgerecht gehalten werden. Die Elefantenhaltung und -zucht im Zoo trägt auch nicht zum Artenschutz bei [2]. Zoos können die komplexen körperlichen und sozialen Bedürfnisse von Elefanten nicht erfüllen. Wildlebende Elefanten bilden tiefgreifende soziale Bindungen in einem großen, matriarchalen Familienverband. Sie können nach Belieben umherstreifen, schwimmen, spielen und Nahrung suchen.

Ihr Leben in Gefangenschaft ist dagegen geprägt von Langeweile und Bewegungsmangel. Daraus resultieren oft Verhaltensstörungen und körperliche Erkrankungen [3] sowie eine geringere Lebenserwartung [4-6]. Es ist an der Zeit, Elefantenhaltungen auslaufen zu lassen, Tiere aus bestehenden Haltungen in Auffangstationen zu überführen und Zuchtprogramme zu beenden.

Elefant im Zoogehege hinter Gitterstaeben
Elefanten gehören in Freiheit, nicht hinter Gitter.

Was Sie tun können

  • Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition an den Zoo sowie den Oberbürgermeister und die Stadtratsmitglieder der Stadt Wuppertal.
  • Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über die Elefantenhaltung im Zoo auf und bitten Sie diese, keine Zoos mehr zu besuchen.
  • Quellen

    [1] Westdeutsche Zeitung (22.01.2019): Wuppertaler Zoo schafft Elefantenhaken ab, https://www.wz.de/nrw/wuppertal/wuppertaler-zoo-schafft-elefantenhaken-ab_aid-35813771 (eingesehen am 12.08.2020)

    [2] Faust, L.J. et al. (2006): Is reversing the decline of Asian elephants in North American zoos possible? An individual-based modeling approach. Zool. Biol. 25:201-218.

    [3] Haspeslagh, M., et al. (2013): A survey of foots problems, stereotypic behavior and floor type in Asian elephants (Elephas maximus) in European zoos. Animal Welfare 22. 437-443.

    [4] Wiese, J. et al. (2004): Calculation of longevity and life expectancy in captive elephants. Zoo Biology. 23: 365-373.

    [5] Clubb, R. et al. (2008): Compromised survivorship in zoo elephants. Science. 322(5908):1649.

    [6] Mason, G.J. & Veasey, J.S. (2010). How should the psychological well-being of zoo elephants be objectively investigated? Zoo Biol. Zoo Biology. 29:237-55.