Circus Renz Berlin bietet gefährliche Elefantenspaziergänge an

Circus Renz Berlin sitzt aufgrund der Corona-Lage in seinem Stammquartier im brandenburgischen Friesack fest. Laut Medienberichten sollen dort am Wochenende des 15. und 16. Januars 2022 „Elefantenspaziergänge“ angeboten werden. [1]

Wir von PETA Deutschland kritisieren dieses Vorhaben des Zirkus scharf und weisen auf die damit verbundenen Gefahren und das Tierleid hin: Das Verhalten der jahrelang ausgebeuteten Wildtiere kann unvorhersehbar sein. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, bei denen Menschen von Elefanten schwer oder tödlich verletzt werden.

Circus Renz Berlin plant gefährliche Elefantenspaziergänge

Circus Renz Berlin sitzt seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in seinem Winterquartier in Friesack fest. Nun bietet der Zirkus Medienberichten zufolge Interessierten an, an einem Spaziergang mit den beiden Elefantendamen Laika und Limara durch den Friesacker Wald teilzunehmen. Die Zirkusbetreiberin gibt an, dass die Wanderung am 15. und 16. Januar 2022 zum ersten Mal stattfinden soll und auch Kinder daran teilnehmen können. Mit der Aktion sollen Einnahmen generiert werden, weil der Zirkus sich die Nahrung für die Tiere kaum leisten kann. [1]

Die geplanten Spaziergänge bergen jedoch ein großes Risiko: Der Kontakt zu den Wildtieren ist extrem gefährlich – vor allem das Verhalten von Elefanten, die jahrzehntelang gewaltsam dressiert und in der Manege ausgebeutet wurden, ist unvorhersehbar. In europäischen und nordamerikanischen Zirkusbetrieben sind seit 1980 mindestens 52 Menschen von Elefanten getötet und mindestens 148 teilweise schwer verletzt worden. [2]

Auch die Gefahr einer Krankheitsübertragung ist nicht auszuschließen: In den USA und in Indien wurden bereits Elefanten positiv auf Tuberkulose getestet, die zur Unterhaltung von Menschen missbraucht werden. Die Krankheit ist hochgradig ansteckend und von Elefanten auf den Menschen übertragbar.

Wir appellieren daher nun an das Veterinäramt sowie das Ordnungsamt des Landkreises Havelland, diese Risiken ernst zu nehmen und dem Zirkus den unmittelbaren Kontakt zwischen Besucher:innen und Wildtieren zu verbieten. Angesichts der prekären finanziellen Situation des Zirkus fordern wir die Zirkusverantwortlichen auf, die Elefantinnen Laika und Limara schnellstmöglich an eine Auffangstation zu übergeben, wo sie nicht länger zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden.

„Die Elefantinnen wurden viele Jahre für Auftritte missbraucht und quer durchs Land gekarrt. Diese Tiere sind frustriert – und ihre Verzweiflung kann sich jederzeit in einer neuen Tragödie entladen. Wir hoffen, dass die Behörden die vermeintliche ‚Attraktion‘ zum Schutz von Mensch und Tier untersagen. Zudem appellieren wir an die Zirkusverantwortlichen, den Elefantendamen endlich den Ruhestand in einer adäquaten Auffangstation zu gönnen.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Elefanten leiden in Gefangenschaft von Zoos und Zirkussen

Elefanten leiden enorm unter den mangelhaften Lebensbedingungen im Zirkus – das führt häufig zu schweren Verhaltensstörungen, körperlichen Erkrankungen und zum frühen Tod der Tiere.

Tierfreund:innen sollten derartige Unterhaltungsangebote wie das des Circus Renz Berlin deshalb keinesfalls unterstützen, auch wenn es sich vermeintlich „nur“ um einen Spaziergang und nicht um eine Zirkusshow handelt.

Elefanten im Zelt bei Zirkus Universal Renz

So helfen Sie Elefanten und anderen Wildtieren in der Unterhaltungsindustrie

  • Bitte besuchen Sie keine Zirkusse, Zoos, Tierparks oder ähnliche Einrichtungen und Angebote, die darauf basieren, dass Tiere zur Unterhaltung von Menschen eingesperrt werden.
  • Entscheiden Sie sich für tierfreundliche Alternativen zu Zoo und Zirkus, die sich auch für Kinder eignen.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition und appellieren Sie an die Bundesregierung, Tiere im Zirkus zu verbieten: