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Darum sind Wildparks keine tierfreundliche Zoo-Alternative

Im Gegensatz zu Tierparks oder Zoos werden in Wildparks vor allem Tiere gefangen gehalten, die in Deutschland heimisch sind – beispielsweise verschiedene Hirscharten, Wölfe oder Greifvögel. Dennoch sind Wildtierparks keineswegs tierfreundlicher als andere zoologische Einrichtungen, denn auch hier leben Tiere teilweise auf engstem Raum und können ihren natürlichen Instinkten nicht nachgehen. Das hat oftmals unnatürliche Verhaltensweisen wie Selbstverletzung oder Stereotypien zur Folge. Außerdem stehen in vielen Wildtierparks Tiere zum Abschuss frei.

Wildparks sind häufig Jagdgatter

Was viele Menschen nicht wissen: Zahlreiche Wildparks sind gleichzeitig Jagdgatter, also eingezäunte Gebiete, in denen gejagt wird – so etwa der bayerische Wildpark Wild-Berghof Buchet. Nach Paragraf 20 Absatz 2 des Bundesjagdgesetzes wird die Jagdausübung in Jagdgattern – die gesetzlich Naturschutz- und Wildschutzgebiete sowie National- und Wildparks heißen – durch die Länder geregelt [1].

Das Bundesjagdgesetz erlaubt sogar das Füttern und damit das Heranzüchten von Wildschweinen ausschließlich innerhalb von Einfriedungen, also innerhalb von Jagdgattern [2]. Neue Jagdgatter werden zwar nicht mehr zugelassen [3], für bestehende gilt aber in der Regel Bestandsschutz. Teils bieten sogar Forstverwaltungen der Länder Gatterjagd gegen Bezahlung an. Das Fleisch der Tiere wird als Wildfleisch verkauft.Abgesehen von der extremen Tierquälerei, richten diese großen ökologischen Schaden an, der sich auch bei der Auflösung von Jagdgattern zeigt. Die Wildtierpopulationen werden künstlich hochgehalten, weit höher als es in einem natürlichen Wald üblich wäre.

Wildtiere: artgerechte Haltung in Gefangenschaft unmöglich

Die Gestaltung der Gehege und die Versorgung von Säugetieren, Vögeln und sogenannten Haustieren in Wildgehegen ist über die „Leitlinien für eine tierschutzgerechte Haltung von Wild in Gehegen“ aus dem Jahr 1995 festgelegt [4]. Laut diesen unverbindlichen Richtlinien sollten beispielsweise Greifvögeln wie Waldkauz und Weißkopfseeadlern nur 32 m² bzw. 80 m² zugestanden werden. Für jedes weitere Tier sind 15 m² bzw. 35 m² vorgesehen [4]. Die Höhe der Volieren beträgt jeweils 3 m². In freier Wildbahn wird beispielsweise ein Weißkopfseeadler im Gleitflug 60 bis 80 km/h schnell – im Sturzflug erreicht der Vogel bis zu 150 km/h [5]. In Gefangenschaft können die Tiere ihr natürliches Flugverhalten nicht ausüben und leiden teilweise unter Verhaltensstörungen, wie das Rupfen der eigenen Federn oder das Verletzen der eigenen Haut.

Auch Raubtiere wie Wolf oder Luchs entwickeln in den mangelhaften, zu kleinen Gehegen häufig Stereotypien, wie das Auf- und Ablaufen der immer gleichen Strecke.
 

Streichelzoos in Wildtierparks: Stress pur für die scheuen Tiere

In einigen Wildtierparks sind Streichelzoos angesiedelt, in denen die Tiere ein trostloses Dasein fristen und unter unzureichenden Freilaufmöglichkeiten leiden. Tiere wie Ziegen, Schafe oder Kaninchen werden in Streichelzoos täglich von zahlreichen Menschen berührt und bedrängt. Ihre Bedürfnisse werden von den Besuchern häufig ignoriert; teilweise haben sie nicht genügend Ausweichmöglichkeiten. Vielfach bieten Besucher den Tieren Futter an, das weder artgerecht noch gesund für sie ist. Tatsächlich sind durch falsche Fütterung in Streichelzoos bereits einige Tiere an Vergiftungen und Koliken verstorben. [6]

Auffangstationen: ein Refugium für Wildtiere

Doch es gibt auch Einrichtungen, die sich tatsächlich den Bedürfnissen der Tiere verschrieben haben und kranken oder nicht mehr auszuwildernden Wildtieren ein geschütztes Refugium bieten. Ein Beispiel hierfür sind sogenannte „Alternative Bärenparks“, in denen Wildtiere wie Bären, Wölfe oder Luchse mehrere Hektar große, naturbelassene Gehege durchstreifen können. Die dort lebenden Tiere kommen aus schlechter Haltung und haben nun die Möglichkeit, ihre Verhaltensstörungen, die sie in der Zoo- oder Zirkus-Gefangenschaft entwickelt haben, in einem geschützten Raum aufzulösen [7]. Seriöse Auffangstationen zeichnen sich etwa dadurch aus, dass sie keine Tierbabys als Besucherattraktionen züchten, sondern ausschließlich Tiere aus schlechter Haltung aufnehmen und ihnen ein besseres Leben bieten. Auch Interaktionen mit den Wildtieren sind in seriösen Einrichtungen absolut tabu.

Was Sie tun können

  • Helfen Sie, das Leid der Tiere im Zoo zu beenden, indem Sie niemals eine zoologische Einrichtung besuchen.
  • Sprechen Sie auch mit Familie, Freunden und Bekannten und bitten Sie sie, ebenfalls von Zoobesuchen abzusehen. Es gibt zahlreiche tierfreundliche Alternativen.
  • Unterschreiben Sie unsere Petitionen, um den Tieren in Zoos und anderen Einrichtungen zu helfen!