
1. Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen
Rehe, Wildschweine & Co. sind fühlende Lebewesen, die ihren Nachwuchs liebevoll großziehen, soziale Kontakte pflegen und Gefühle wie Schmerz und Angst empfinden. Als sogenannte Freizeitbeschäftigung werden in Deutschland jedes Jahr Millionen Wildtiere von Jägern verfolgt und getötet. Wildtiere sind ein Teil unserer Natur und haben ein Recht auf Leben und Unversehrtheit.

2. Die Jagd schadet der Natur
Wildtierpopulationen regulieren sich durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst [1]. Jagdliche Aktivitäten hingegen zerstören diese natürlichen Regulationsmechanismen. Im Zuge der Hege werden Rehe und Wildschweine gefüttert und Nahrungsengpässe somit überbrückt, um die Wildtierpopulation künstlich hochzuhalten und anschließend möglichst viele Tiere töten zu können [2] [3].
3. Der Verzehr von Wildfleisch birgt Gefahren für die Gesundheit
Immer wieder weisen unabhängige und staatliche Institute auf gesundheitsgefährdende Substanzen oder Keime in sogenanntem Wildbret (Wildfleisch) hin. Ein hoher Gehalt an Dauergiften wie Dioxinen und polychlorierten Biphenylen, hohe Bleirückstände durch die Jagdmunition, ein erhöhter Keimgehalt durch Stress während der Jagd, mangelhafte Hygiene bei der Verarbeitung des Wildbrets sowie die noch bestehende radioaktive Belastung durch die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe 1986 werden in diesem Zusammenhang am häufigsten genannt [4] [5] [6].
4. Die Jagd ist grausam
Rehe, Hirsche und Wildschweine werden bei Treib- und Drückjagden in Todesangst versetzt und vor die Flinte der Schützen getrieben oder heimtückisch aus dem Hinterhalt attackiert. Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. sterben, vor allem bei Drückjagden, bis zu 70 Prozent der Wildtiere nicht sofort [7]. Mit zerschossenen Knochen und blutigen Wunden flüchten sie und sterben einen schmerzhaften Tod.

5. Wildfleisch stammt oft aus Wildgattern
Deutschland gehört mit dem Import Tausender Tonnen jährlich zu den weltweit größten Abnehmern neuseeländischer Hirsche, die zur Fleischproduktion in Gattern gehalten werden [8]. Nur etwa die Hälfte des Wildfleisches kommt tatsächlich aus der Region. Dabei stammt das Wildfleisch – oder Wildbret genannt – auch hierzulande zunehmend aus Wildgattern. Auf Verpackungen im Supermarkt und Speisekarten in Restaurants ist die Herkunft häufig nicht sofort ersichtlich.
6. Amtliche Qualitätskontrollen sind keine Pflicht
Jeder Jäger entscheidet selbst, ob er ein Tier für eine „amtliche Fleischuntersuchung“ anmeldet (mit Ausnahme der vorgeschriebenen Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen). Doch selbst bei der gesetzlich vorgeschriebenen amtlichen Trichinenuntersuchung kommt es immer wieder zu Skandalen, da diese teilweise nicht vorgenommen wird [9]. Ein weiterer Grund zur Beunruhigung ist neben der unzureichenden Aufklärung der Verbraucher auch die unzulängliche Veröffentlichung von Messergebnissen hoher radioaktiver Belastung, insbesondere von Wildschweinen [10].
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Quellen
[1] WDR, Quarks & Co.: Brauchen wir noch Jäger?, https://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/sendungen/jagd-pdf-100.pdf (eingesehen am 02.11.2020)
[2] Servanty S., Gaillard J., Toigo C., Brandt S. & Baubet E. (2009): Pulsed resources and climate‐induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of animal ecology, 78.6, S. 1278 1290
[3] Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF): „Wildschweine auf dem Vormarsch“, online unter: https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/service/dateien/brennpunkt_schwarzwild_abschlussbericht_textteil_bf.pdf (abgerufen am 24.06.2019).
[4] Bundesministerium für Risikobewertung (03.12.2010): Bleibelastung von Wildbret durch Verwendung von Bleimunition bei der Jagd, https://www.bfr.bund.de/cm/343/bleibelastung-von-wildbret-durch-verwendung-von-bleimunition-bei-der-jagd.pdf (eingesehen am 26.10.2020)
[5] Deutschlandfunk: Radioaktiv belastete Wildschweine – Problem Sau, https://www.deutschlandfunk.de/radioaktiv-belastete-wildschweine-problem-sau.740.de.html?dram:article_id=439784#:~:text=So%20manche%20Sau%20in%20Bayern,kommt%20nicht%20in%20den%20Verzehr (eingesehen am 20.10.2020)
[6] Bundesamt für Strahlenschutz: Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret, https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html, zuletzt eingesehen am (eingesehen am 20.10.2020)
[7] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (2010): Tierschutz und Bewegungsjagden. Stellungnahme der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Arbeitskreis Wildtiere und Jagd (AK 6). Online unter: https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?no_cache=1&did=146 ((abgerufen am 15.04.2018)
[8] Welt.de (19.04.2015) https://www.welt.de/print/wams/lifestyle/article139749119/Was-wir-essen-wenn-wir-Hirsch-essen.html (eingesehen am 20.10.2020)
[9] General-Anzeiger: Ermittlungsverfahren im Kreis Ahrweiler: Staatsanwalt ermittelt gegen Wildfleisch-Betrieb, https://ga.de/region/ahr-und-rhein/mehr-von-ahr-und-rhein/kreis-ahrweiler-staatsanwalt-ermittelt-gegen-wildfleisch-betrieb_aid-51995669 (eingesehen am 02.11.2020)
[10] Merkur.de: Warnung vor verstrahlten Wildschweinen. Online abrufbar unter: http://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/landkreis/warnung-verstrahlten-wildschweinen-4779796.html. (eingesehen am 02.11.2020).