Trotz massiver Hitze: Pferdekutschfahrt für Touristen:innen in Lüneburg

In den meisten Teilen des Landes herrscht derzeit eine starke Hitzewelle. Viele Menschen ziehen sich an schattige Orte zurück, erledigen nur das Nötigste, trinken viel und achten auf sich – jedoch zum Teil nicht auf andere Lebewesen, wie Anfang August in Lüneburg beobachtet. Dort wurden Pferdekutschfahrten für Tourist:innen angeboten. Bei 37 Grad Celsius Ortstemperatur.

Kutschfahrten bedeuten für Pferde massives Leid – vor allem bei diesen Temperaturen. Wir von PETA Deutschland fordern die Stadt Lüneburg auf, es der Stadt Palma auf Mallorca gleichzutun und Kutschfahrten für Tourist:innen endgültig zu verbieten. Mindestens fordern wir, dass ab Temperaturen von 30 Grad Celsius keine Kutschfahren angeboten werden, wie es in Berlin 2019 beschlossen wurde.

Pferdekutschen: Missbrauch für Unterhaltungszwecke

Pferde, die zu Kutschfahrten gezwungen werden, leiden rund um die Uhr. Sie erhalten oft nur wenig Freilaufmöglichkeiten, leben in engen Boxen, laufen stundenlang vor schweren Kutschen, in denen Menschen sitzen. Dabei wird keine Rücksicht auf das Wohl, die Bedürfnisse oder die Gesundheit der Pferde genommen. Immer wieder brechen Pferde ausErschöpfung vor den Kutschen zusammen. Viele von ihnen sterben infolge der Überlastung. Andere verletzen sich schwer in Unfällen im Straßenverkehr, weil sie unter anderem von Kraftfahrzeugen angefahren werden.

Pferdekutschen-Verbot auf Mallorca in Aussicht

Auf der spanischen Insel Mallorca gibt es zahlreiche Pferde, die für Kutschfahren ausgebeutet und missbraucht werden. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen. Erst Anfang August 2022 brach ein Pferd vor einer Kutsche zusammen. Der Grund soll Überhitzung gewesen sein. Der Kutscher selbst sagte, das Pferd sei deshalb gestürzt, weil es von einer Person mit Kinderwagen geschnitten wurde. Letztlich ist das Pferd schwer gestürzt, hätte sich schwer verletzen oder sogar sterben können– wie bereits viele seiner Artgenossen. Die mallorquinische Regierung entschied nun, dass touristische Pferdekutschfahrten ab 2024 endgültig verboten werden sollen. Bis das Verbot eintritt, würden unter anderem Maßnahmen wie ein Fahrverbot ab 36 Grad Celsius in Kraft treten.

Pferde sind fühlende und sensible Lebewesen

Pferde sind nicht dazu da, um uns zu unterhalten. Sie sind sogenannte Fluchttiere – die bei Angst fliehen. Daher sind sie – wie alle Lebewesen – im öffentlichen Straßenverkehr völlig fehl am Platz. Immer wieder kommt es zu schweren

Unfällen wie im Jahr 2021 in New York. Dort wurde ein

ein Pferd vor einer Kutsche von einem Auto angefahren und unter diesem eingeklemmt (PETA berichtete). „Chief“ überlebte schwer verletzt.

@officialpeta

A horse is left with a bloody injury after colliding with a car in NYC. This is why horse carriages need to be banned. Link in bio for the story.

♬ Sad Scene BGM Piano Instrument(313618) – HomeMadeGarbage

Was Sie für die Pferde tun können

Die Stadt Lüneburg hätte wie viele andere Städte weltweit längst einschreiten müssen, um Pferde vor Kutschen zumindest bei hohen Temperaturen über 30 Grad Celsius zu schützen. Es gibt zahlreiche Vorfälle, die zeigen, dass Pferde häufig vor Erschöpfung vor Kutschen zusammenbrechen.

Geben Sie den Pferden eine Stimme und appellieren Sie unter [email protected] an die Stadt Lüneburg, touristische Pferdekutschen zu verbieten.

Klären Sie auch Ihr Umfeld auf: Kutschfahrten müssen verboten werden, denn die Tourist:innenattraktion ist immer Tierquälerei. Fordern Sie gemeinsam mit uns Städte wie Berlin auf, es Mallorca gleichzutun und Kutschfahrten endgültig zu beenden.