Aufgeschnitten und vergiftet: So sehr leiden Ratten im Labor

Millionen Ratten werden jedes Jahr weltweit in grausamen Experimenten gequält. Man schneidet sie auf, infiziert sie mit ihren eigenen Fäkalien, oder lässt sie fast ertrinken. Wir zeigen Ihnen, was diese hochsozialen und emotional intelligenten Tiere erleiden müssen.

Aus reiner Neugier: Ratten als Laborequipment missbraucht

Ratten müssen immer wieder für Versuche herhalten, in denen kaum mehr erreicht wird, als die Neugier der Experimentatoren zu stillen. Man gibt den Tieren Alkohol, um die darauffolgende Alkoholvergiftung in Form eines Katers zu untersuchen; oder man verdrahtet ihre Gehirne mit Mikroelektroden, um zu sehen, ob sich ihr Verstand kontrollieren lässt. Solange Tierversuchseinrichtungen die nötigen Papiere ausfüllen, dürfen sie mit einer Ratte fast alles anstellen. Was hierbei leider vergessen wird: Ratten wollen ihr eigenes Leben leben. Sie sind nicht auf der Welt, damit wir Experimente an ihnen durchführen können. Unser derzeitiger Umgang mit den Tieren ist ein Paradebeispiel für Speziesismus.

Bauch aufgeschnitten und Darm durchlöchert

Zur Erforschung der Blutvergiftung beim Menschen haben sich Experimentatoren einen grausamen Versuch an Ratten ausgedacht. Er heißt: Zäkale Ligatur und Punktion. Die Ratten werden betäubt, danach schneiden die Experimentatoren ihnen den Bauch auf, binden den Darm zusammen, durchstechen ihn und drücken ihn zusammen. So treten Kot und Bakterien aus. Anschließend wird die Wunde wieder zugenäht und die Ratten wachen auf. Sie haben unsagbare Schmerzen und erleiden oft multiples Organversagen oder Hypothermie. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zeigen, dass diese Prozedur fehlerbehaftet und irrelevant ist, wenn es darum geht, Blutvergiftung beim Menschen zu heilen. Nachdem sich PETAs internationale Partnerorganisationen an das amerikanische National Institute of Health gewandt haben, versprach man dort, tierversuchsfreie Forschungsmethoden ab sofort vorzuziehen. PETA UK fordert derweil britische Universitäten auf, ebenfalls auf tatsächlich für den Menschen relevante, tierfreie Forschungsmethoden umzusteigen und keine Blutvergiftungsversuche mehr an Tieren durchzuführen.

Ratten erleben, wie es ist, fast zu ertrinken

Im sogenannten Forced Swim Test werden Ratten in einen Wasserbehälter gesetzt, aus dem es kein Entkommen gibt. Sie geraten in Panik, versuchen an den Wänden hochzuklettern und tauchen sogar, um unter Wasser nach einem Ausgang zu suchen. Sie strampeln wie verrückt und versuchen um jeden Preis, ihren Kopf über Wasser zu halten. Irgendwann lassen sie sich nur noch treiben. Einige Pharmakonzerne nutzen diesen grausamen Versuch zur Entwicklung von Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen. Doch es hat sich immer wieder gezeigt, dass der Versuch nicht zuverlässig zeigt, welche Medikamente bei menschlichen Patienten wirken. PETA Deutschland und andere internationale Partnerorganisationen von PETA wenden sich jetzt an Universitäten und Unternehmen, um sie davon zu überzeugen, den grausamen Test abzuschaffen. Zehn große Pharmaunternehmen haben das bereits getan. Und auch das Londoner King’s College führt den Versuch nicht mehr durch.

Ratten müssen giftige Chemikalien konsumieren oder inhalieren

Weltweit werden Ratten in schrecklichen Toxizitätstests vergiftet. Mit unterschiedlichen Versuchen soll beurteilt werden, ob eine Industriechemikalie, ein Pestizid oder eine andere Substanz für den Menschen giftig ist. Um zum Beispiel die Dosis zu ermitteln, bei der eine Chemikalie 50 Prozent der Tiere tötet, verabreicht man Ratten die giftige Substanz durch einen Schlauch in den Rachen oder Magen. Oder man zwängt das Tier in eine Röhre und lässt es die Substanz stundenlang inhalieren. Sollten die Tiere den Vorgang überleben, werden sie am Ende des Versuchs getötet und ihre Organe seziert. PETAs Wissenschaftsteam arbeitet unermüdlich daran, diese grauenvollen Experimente abzuschaffen. Es fordert Regulierungsbehörden auf, bessere, tierfreie Methoden zu akzeptieren, und arbeitet gemeinsam mit Unternehmen und Behörden an Strategien, um Tierversuche ganz auslaufen zu lassen. Außerdem erhalten Labore kostenloses Spezialequipment, mit dem sie Tierversuche ersetzen können.

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