Erfolg: 1.000 verschleppte Affen müssen nicht nach Kambodscha

Update vom 16 März 2023

Wir haben es geschafft! Die Affen haben Charles River Laboratories nicht verlassen. PETA USA kontaktierte den ganzen Tag über Personen vor der Anlage des Unternehmens in Houston, und keiner der 1.000 Affen, die Gefahr liefen, zurück nach Kambodscha verfrachtet zu werden, verließ die Anlage. Tausende von PETA-Unterstützer:innen schickten E-Mails und riefen beim U.S. Fish & Wildlife Service an und forderten die Behörde auf, die Tiere in einem Schutzgebiet freizulassen. PETA USA hat eine Million Dollar für die Unterbringung aller Affen in der Primatenauffangstation Born Free USA in Texas zugesagt.

Update vom 14. März 2023

Die US-Bundesbehörden haben dem Plan der Charles River Laboratories zugestimmt, 1.000 gefährdete Affen, die illegal in die USA gebracht wurden, nach Kambodscha zurückzuschicken. PETA fordert, dass der U.S. Fish & Wildlife Service (FWS) dies sofort stoppt und die Affen Auffangstationen übergibt.

PETA USA hat erfahren, dass der Tierversuchsriese Charles River Laboratories wahrscheinlich beabsichtigt, am Dienstagmorgen etwa 1.000 Langschwanzmakaken per LKW von Houston zum Dulles International Airport in Washington, D.C., zu transportieren, von wo aus sie mit dem nächsten Flug zurück nach Kambodscha gebracht werden sollen, offenbar mit dem Segen des FWS und des US-Justizministeriums (DOJ).

PETA fordert: Affen sollen in Auffangstationen gebracht werden

Wahrscheinlich handelt es sich um dieselben Affen, die der FWS vor Experimenten in US-Laboren bewahrt hat, weil Charles River nicht beweisen konnte, dass sie nicht aus der Wildnis entführt, sondern in Gefangenschaft gezüchtet worden waren.

„Der FWS muss seine Arbeit machen und diese Affen schützen. PETA fordert den FWS auf, das Richtige zu tun und diese sanftmütigen Wesen in artgerechte Auffangstationen zu schicken.“

Kathy Guillermo, PETA USA

PETA USA und Born Free USA, die eine der größten Auffangstationen für Primaten in den USA betreiben, arbeiten seit Monaten mit dem FWS zusammen, um diese Affen in eine seriöse Auffangstation zu bringen, damit sie den Rest ihres Lebens in Frieden verbringen können.

„Zu erfahren, dass die Regierung beschlossen hat, die Affen loswerden zu wollen und sie zu denjenigen zurückzuschicken, die sie aus ihrer wilden Heimat verschleppt haben, ist herzzerreißend. Sie haben schon genug durchgemacht. Wir sind bereit, weiterhin mit PETA und der Regierung an einer tiergerechten Lösung zu arbeiten.“

Angela Grimes, Born Free USA

Der am Dienstag bekannt gegebene Schritt von Charles River folgt auf laufende zivil- und strafrechtliche Ermittlungen gegen das Unternehmen wegen möglicher Verstöße gegen die Gesetze zum Import von Affen sowie auf Anklagen des Justizministeriums gegen kambodschanische Beamt:innen und Staatsangehörige wegen des angeblichen Verkaufs von Wildfängen als gezüchtete Tiere.

Die Einfuhr von Affen durch Charles River und andere US-amerikanische Laboreinrichtungen und -zulieferer bringt diese Affen an den Rand des Aussterbens. Jüngste Berichte aus Südostasien deuten darauf hin, dass es bald keine wilden Affen mehr in Kambodscha, Laos oder Vietnam

Gif Wissenschaft statt Tierversuche
Update vom 6. März 2023

Originalartikel vom 22. Juli 2022

Affenarten wegen Tierversuchen vom Aussterben bedroht

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN), die weltweit umfassendste Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tieren, gab Ende Juli 2022 bekannt, dass Tierversuche zwei Affenarten an den Rand des Aussterbens gebracht haben.

Langschwanzmakaken und Schweinsaffen vom Aussterben bedroht

Die IUCN hat die Einstufung von zwei Affenarten – Langschwanzmakaken, auch bekannt als Javaneraffen, und Südlichen Schweinsaffen – von „vulnerable“, auf Deutsch „gefährdet“ auf „endangered“ erhöht, was „stark gefährdet“ entspricht. Mit dieser Einstufung stehen beide Affenarten auf der „Roten Liste der bedrohten Arten“ der IUCN unter den am stärksten gefährdeten Tierarten der Erde. Die IUCN geht davon aus, dass die Zahl dieser Affen in der Natur in den nächsten drei Generationen um 50 Prozent zurückgehen wird, wenn die derzeitigen Bedrohungen nicht gemildert werden.

Affen in Asien für Tierversuche eingefangen

Es ist kein Zufall, dass diese beiden Arten auch die „Lieblinge“ von Tierexperimentator:innen sind, die in einem grausamen System arbeiten, das Affen aus ihrer Heimat für Tierversuche in die USA oder nach Europa entführt. Wildlebende Affen aus Asien oder Afrika zu fangen und dort zu züchten ist schneller und billiger, und so werden jedes Jahr über Tausend Affen von diesen Kontinenten nach Deutschland transportiert.

Dieser Transport ist geprägt von Gewalt. Jäger:innen in Kambodscha, Indonesien, der Demokratischen Volksrepublik Laos, Mauritius und Vietnam fangen Affenmütter, entreißen ihnen die Babys und stopfen sie in Säcke. Die Mütter werden zusammen mit allen anderen Mitgliedern der Truppe, die die Gefangennahme überlebt haben, in Kisten gesperrt. Einige werden direkt an Labore verkauft, während andere zunächst in kommerziellen Affenfarmen landen, wo die Mütter gezwungen werden, unter unhygienischen, kargen Bedingungen zu leben und sich fortzupflanzen. Verletzungen und Krankheiten kommen in diesen Einrichtungen erschreckend häufig vor, und viele der Affen sterben vorzeitig. Alle Babys werden ihren Müttern kurz nach der Geburt entrissen.

Ein Mensch hat die Arme eines Affen fixiert und haelt sie verschraenkt an dem Ruecken des Tieres.
Zahlreiche Affen werden aus ihrer Heimat für Tierversuche entführt.

Mehr als eine Million dieser Affen wurden in den letzten vier Jahrzehnten aus ihrem Zuhause gerissen und in die USA verfrachtet. Viele weitere sterben, bevor sie in Kisten verpackt und in die USA geflogen werden können. Laut der Tierversuchsstatistik für das Jahr 2020 stammten 1.384 der 1.405 in Tierversuchen missbrauchten Makaken in Deutschland aus nicht-europäischen Ländern. Für das laufende Jahr wurden in Deutschland alleine bis heute 20 Versuchsvorhaben mit Makaken genehmigt. In einem im Jahr 2021 genehmigten Experiment wurde Makaken der Schädel aufgebohrt, um Kanülen zu platzieren, und die Tiere wurden im Versuch für über 8 Stunden in einem Primatenstuhl fixiert. [1]

Tierversuche mit Affen sind unwissenschaftlich

Während Primatenforschungszentren und andere Labore weiterhin über einen „Mangel“ an Affen klagen, wurde nun endlich das volle Ausmaß ihrer Gier nach Affen für sinnlose Experimente enthüllt.

Diese Versuche haben jahrzehntelang dazu beigetragen, dass Patient:innen noch immer keine Behandlung für Krebs, HIV/AIDS und andere menschliche Krankheiten erhalten haben. Trotz der Schmerzen und des Leids, die den Affen zugefügt werden, haben die Experimente an ihnen die wissenschaftliche Forschung kaum vorangebracht – aber sie haben dazu geführt, dass zwei Affenarten fast ausgerottet wurden.

Helfen Sie, Tierversuche zu beenden

Helfen Sie, die Forschung zu modernisieren: Unterstützen Sie unseren Research Modernisation Deal und unterschreiben Sie unsere Petition. So tragen Sie dazu bei, den millionenfachen Missbrauch von Tieren in Versuchslaboren zu beenden.