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Eichenprozessionsspinner: Gefährlich für Mensch und Hund

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Besonders in den trockenen Sommermonaten wird vor den Raupen des Eichenprozessionsspinners und der Gefahr, die von den kleinen Tieren ausgeht, gewarnt. Durch den Klimawandel breitet sich der Eichenprozessionsspinner in Deutschland immer stärker aus. [1] Doch warum ist der Nachtschmetterling für uns Menschen und unsere Hunde gefährlich? Und was können wir im Ernstfall tun?

Inhaltsverzeichnis

In welchen Monaten ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich?

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter, dessen Raupen ab dem dritten Larvenstadium für Menschen und Tiere gefährlich sein können. Dies ist je nach Wetter Ende April bis Ende Juni der Fall, da die Raupen in dieser Zeit gesundheitsgefährdende Brennhaare bilden. [2] Die Raupen leben in Gruppen und bilden lange Ketten beziehungsweise Prozessionen, in denen sie die Bäume hochwandern, um zu essen. [2]

Ende Juni verpuppen sich die Raupen in fußballgroßen Nestern, bis sie im August als Falter schlüpfen und wenige Tage leben, um sich fortzupflanzen. Diese Nester befinden sich meist in Astgabeln am unteren Stamm oder an dicken Ästen. Da die Haare der Raupen in die Luft, auf den Boden und in Sträucher gelangen und sich auch in leerstehenden Nestern befinden, ist ganzjährig Vorsicht geboten! [3] Oftmals sind die Nester so niedrig oder es fallen leere Nester vom Baum herunter, sodass sie leicht mit Menschen oder Tieren in Berührung kommen.

Da die Raupenhaare lange Zeit giftig bleiben, können sie auch nach Jahren noch allergische Reaktionen bei Menschen und Tieren auslösen.

Eichenprozessionsspinner am Eichenbaum
In Sommermonaten sind besonders viele Raupen unterwegs.

Auf welche Bäume geht der Eichenprozessionsspinner?

Wie der Name schon vermuten lässt, leben die Raupen des Eichenprozessionsspinners vor allem unter Eichen und in Wäldern, in denen viele Eichen stehen. [3] Die Larven können jedoch auch auf anderen Bäumen leben, meist jedoch nur vorübergehend. Da sie das warme, trockene Wetter mögen, befinden sich die Raupen meist in Alleen, lichten Wäldern und Waldrändern. [4]

Wie gefährlich sind Eichenprozessionsspinner für Menschen?

Die Brennhaare der Raupen enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein, was sehr gefährlich für Menschen und Tiere ist, da es allergische Reaktionen auslöst. [2] Die Raupenhaare brechen leicht ab, wobei der Eiweißstoff freigesetzt wird und sich auch über die Luft verteilt. [5] Beim Einatmen der freischwebenden Härchen kann es zu Atembeschwerden kommen und bei Berührung der Haare zu Hautirritationen und Augenreizungen.

Bisher gibt es kein spezielles Medikament gegen eine allergische Reaktion auf Thaumetopoein, die Symptome können jedoch durch Kortison und Antihistaminika gelindert werden. [2]

Zu starken allergischen Reaktionen kommt es beim Menschen eher selten. [1]

Eichenprozessionsspinner Warnschild vor einem Baum
Gefahrenquellen finden sich an oder unter Bäumen. Schilder sollen vor befallenen Gebieten warnen.

Welche Symptome bei Eichenprozessionsspinner?

Folgende Symptome können auftreten, wenn Menschen mit den Härchen der Eichenprozessionsspinner in Berührung kommen:

  • Hautirritationen (Juckreiz, Rötungen, Quaddeln oder Bläschen)
  • Augenreizungen (rote Augen, geschwollene Lider oder Bindehautentzündung)
  • Atembeschwerden
  • Fieber
  • Schwindel
  • Allergische Schocks

Suchen Sie bitte eine Praxis auf, wenn Sie eine starke allergische Reaktion haben.

Wie gefährlich sind Eichenprozessionsspinner für Hunde?

Auch für Hunde sind die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners gefährlich und können schwere allergische Reaktionen auslösen. Während die Hundehaut meist durch das Fell geschützt wird, sind die Vierbeiner durch Schnuppern und Schlecken oft an Nase und Mund betroffen. Die Berührung mit den Raupenhaaren führt häufig zu schweren Verätzungen an der Zunge und kann sogar zum Absterben ganzer Gewebestücke führen. [6] Auch gehen die Schwellungen oft mit Erstickungsgefahr einher. Daher sollte man schnellstmöglich eine tiermedizinische Praxis aufsuchen, wenn folgende Symptome beim Hund auftreten:

  • Juckreiz
  • Rötungen
  • Augenreizung mit geschwollenen Bindehäuten 
  • Schwellung, Quaddeln und Knötchen
  • Hautreizung zwischen den Zehen
  • Schwellungen an Mund und Nase
  • Nasenschleimhautentzündung
  • Rachenentzündung
  • Husten
  • Atembeschwerden
  • Allergischer Schock (Abgeschlagenheit, Fieber, starkes Hecheln)
  • Starkes Erbrechen, oft blutig und über viele Tage

In der Tierarztpraxis wird der Mund des Vierbeiners ausgespült und er erhält entsprechende Medikamente. [7]

Tierarzt schaut in das Ohr eines Hundes
Nach Auftreten von Symptomen sollte man schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Was tun bei Eichenprozessionsspinner beim Hund?

Wenn Sie mit den Raupenhaaren des Prozessionsspinners Kontakt hatten, sollten Sie niemals Ihre Augen berühren und möglichst schnell duschen und Haare waschen. Auch Ihre Kleidung sollten Sie bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. [1]

Sollte Ihr Hund in Kontakt mit den Haaren geraten sein, waschen Sie die betroffene Stelle mit Wasser ab (tragen Sie dabei Handschuhe) und suchen Sie bei Symptomen einer allergischen Reaktion sofort eine Tierarztpraxis auf.

Wenn Eichenprozessionsspinner auf einem Baum in Ihrem Garten leben, halten Sie mindestens zehn Meter Abstand zu dem Baum und essen Sie kein Obst oder Gemüse, das in der Umgebung des Baumes wächst. [1] Verwenden Sie niemals Insektizide und fällen Sie auch den Baum nicht. Jeder Baum ist Lebensraum für andere Tiere, spendet Schatten und versorgt uns mit Sauerstoff.

Eichenprozessionsspinner Absperrband vor Baum
Halten Sie genügend Abstand zu befallenen Bäumen.

So schützen Sie sich und Ihren Hund

So faszinierend die langen Raupenketten auch aussehen mögen – halten Sie sich von den Larven möglichst fern und berühren Sie die Tiere auf keinen Fall. Meiden Sie befallene Gebiete am besten ganz. Einige Städte und Gemeinden stellen Warnschilder auf. Führen Sie Ihren Hund am besten an der Leine und achten Sie genau darauf, woran er schnüffelt.

Um Ihren Garten vor Eichenprozessionsspinnern zu schützen, können Sie auf tierfreundliche Weise die natürlichen Feinde der Raupe anlocken. Dazu gehören der Kuckuck, Schlupfwespen und Raupenfliegen. [1] Durch eine naturbelassene und strukturreiche Gartengestaltung mit vielen Blüten, ohne Pestizide und viel Gebüsch und Hecken fühlen sich Vögel, Insekten und andere Wildtiere in Ihrem Garten wohl.