Millionen Hunde und Katzen werden in China totgeknüppelt oder mit Drahtschlingen erdrosselt, um aus ihrem Fell Pelzbesätze und Bommeln herzustellen.
Katzen mit blutigen Wunden und gebrochenen Beinen
Von PETA veröffentlichtes Videomaterial zeigt Katzen und Hunde in Guangzhou (Südchina), die in winzigen Käfigen dahinvegetierten. Einige waren zuvor auf LKWs tagelang über tausende Kilometer ohne Futter und Wasser transportiert worden. Bis zu zwanzig Katzen werden in einen einzigen Käfig gequetscht. Tote Katzen lagen auf den Käfigen, sterbende Katzen in den Käfigen und überall waren Katzen mit offenen Wunden und gebrochenen Gliedern. Manche Tiere waren lethargisch oder verängstigt, andere kämpften miteinander, denn die verzweifelte Situation trieb sie in den Wahnsinn.
Hunde und Katzen für Pelz in winzige Käfige gesperrt
Bis zu 1.000 Tiere werden auf einen einzigen LKW geladen, die Käfige werden dabei übereinandergestapelt. Käfige mit lebenden Tieren werden beim Entladen gewöhnlich aus bis zu 4 Metern Höhe vom LKW geworfen, wobei die Beine der Tiere brechen können. Viele Hunde und Katzen trugen noch Halsbänder, was darauf schließen lässt, dass Menschen ihre tierischen Mitbewohner einfach gestohlen werden, um aus ihrem Fell Pelze herzustellen.
Hundepelz in Deutschland
Im Winter 2015 gab es Funde von Mützen aus Hundepelz bei Berliner Straßenhändlern am Alexanderplatz. [1] Tierartanalysen des Landeslabors Berlin-Brandenburg bestätigten den Fund von Hundefell in einer ersten Haaruntersuchung. [2] Rechtlich ist der Handel mit Pelzen von Hunden und Katzen in der EU seit 2009 untersagt, nachdem sich PETA und viele andere Tierrechtsorganisationen für ein Importverbot von Hunde- und Katzenpelz starkmachten. [3] Doch aus China und anderen asiatischen Ländern gelangen immer wieder falsch oder gar nicht deklarierte Hunde- und Katzenpelze an Mützen oder Accessoires auf den deutschen Markt – meistens unentdeckt.
Kaum Pelzkontrollen in der EU
Für Zöllner an den EU-Grenzen ist es unmöglich, die Tierart eines Pelzes sicher zu identifizieren, denn nur ein aufwendiger Gentest in speziellen Labors kann die Tierart zweifelsfrei feststellen. Zuletzt veröffentlichte die EU-Kommission 2013 einen Bericht zur Umsetzung des Importverbots von Hunde- und Katzenfellen. Hierfür wurden 2010 insgesamt 25.275 Lieferungen untersucht, wovon lediglich 5 zur weiteren Laboranalyse geschickt und 67 Lieferungen beschlagnahmt wurden. Lediglich 169 Geschäfte wurden kontrolliert und davon ganze 68 Lieferungen wegen Katzen- und Hundefell beschlagnahmten und zerstört [4] Seit 2010 gab es keine weiteren Berichte über die Kontrolle des Importverbots von Hunde- und Katzenfellen innerhalb der EU.
Mangelhafte Pelzkennzeichnung
Daher überrascht es wenig, dass importierte Pelzwaren noch immer gar nicht oder falsch gekennzeichnet werden. Der Schweizer Bund führte 2018 und 2019 Pelz-Kontrollen in 163 Geschäften durch – 116 davon wurden beanstandet. Über die Hälfte der 6.691 kontrollierten Pelzprodukte waren entweder gar nicht, unzureichend oder falsch ausgewiesen. [5] In Deutschland ist die Situation vergleichbar. Es ist sehr wahrscheinlich, dass noch immer tausende Felle von misshandelten, gequälten und grausam getöteten Hunden und Katzen aus China unentdeckt in europäischen Geschäften angeboten werden. Zuletzt wurde 2017 bei der britischen Modemarke Missguided Katzenfell als Besatz an Schuhen entdeckt. Das Katzenfell wurde als Kunstpelz verkauft und landete unter falscher Kennzeichnung auf dem Markt. [6]
Appell an die chinesische Botschaft
Bitte schreiben Sie an den chinesischen Botschafter in Berlin und appellieren Sie an ihn, ein nationales Tierschutzgesetz zu verabschieden, das die grausame Behandlung und Tötung von Hunden, Katzen und anderen Tieren verbietet und sanktioniert.
Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der VR China Wu Ken
Märkisches Ufer 54
10179 Berlin
[email protected]
www.china-botschaft.de
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Quellen
[1] Marrach, Konstantin/Biermann, Till Berliner Zeitung Online (2015): Am Alex werden Mützen aus Hundefell verkauft. In: Berliner Zeitung Online: https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/trotz-import-verborts-hier-wird-eine-muetze-aus-hundefell-verkauft (abgerufen 13.03.2020).
[2] Abgeordnetenhaus Berlin (2015): Drucksache 17 / 17 358: Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Alexander J. Herrmann (CDU) vom 13. November 2015 und Antwort zu 3).
[3] Verordnung (EG) Nr. 1523/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2007 über ein Verbot des Inverkehrbringens sowie der Ein- und Ausfuhr von Katzen- und Hundefellen sowie von Produkten, die solche Felle enthalten, in die bzw. aus der Gemeinschaft. In: Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften. 27.12.2007. L 343, S. 1.
[4] European Commission (2013): Report from the Commission to the European Parliament and the Coucil on the application of Regulation (EC) No 1523/2007 banning the placing on the market and the import to, or export from, the Community of cat and dog fur, and products containing such fur. Brussels: 13.6.2013 COM(2013) 412 final
[5] Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV (2019): Pelzdeklarationsverordnung:, Ergebnisse der Kontrollperiode 2018/2019, https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/tiere/transport-und-handel/pelzdeklaration-saison-2018-2019.pdf.download.pdf/Pelzkontrollen_Saison_2018_2019_D.pdf, (aufgerufen am 13.03..2020)
[6] Farand, Chloe (2017):`Faux fur`found in high street shops actually from animals. Independent. Online: https://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/cat-fur-sold-faux-fake-missguided-shoes-house-of-fraser-shops-humane-society-international-hsi-eu-a7676741.html (aufgerufen am 13.03.2020)