Kaninchenfell: Warum Sie niemals Kaninchenfell kaufen sollten

Kaninchenfell wird leider noch immer in der Bekleidungsindustrie eingesetzt, um beispielsweise Pelzbesätze für Jacken oder Pelzbommel für Mützen herzustellen. Hinter Kaninchenfell steckt jedoch immer Tierquälerei. Milliarden Kaninchen werden speziell für die Herstellung von Pelzprodukten gezüchtet und getötet. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Qualen von Kaninchen in der Pelzindustrie.

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Recherche offenbart Tierquälerei auf chinesischen Kaninchenpelzfarmen

2016 offenbarten verdeckte Ermittlungen von PETA Asien das Tierleid hinter der chinesischen Industrie zur Herstellung von Kaninchenfell. In drei großen Kaninchenpelzfarmen und einem Schlachthaus beobachteten die Ermittler:innen, wie Kaninchen allein in winzigen, verdreckten Drahtkäfigen auf metallenen Gitterstäben gehalten wurden. Unter den Käfigen türmten sich die Ausscheidungen der Tiere.

In einer Farm waren um die eintausend Tiere untergebracht, die anderen Betriebe sperrten jeweils mehrere Tausend Kaninchen ein. Ermittler:innen beobachteten auf den Farmen, wie Arbeiter:innen die Kaninchen aufhängten, bevor sie sie teilweise bei lebendigem Leib häuteten. Für einen Pelzmantel werden zwischen 20 und 30 Kaninchen getötet.

Wie wird Kaninchenfell hergestellt?

Auf Pelzfarmen ist es üblich, dass Kaninchen ein qualvolles Leben in Isolation fristen müssen, was für die geselligen Tiere erhebliches Leid bedeutet. Nach meist nur sechs Monaten werden sie getötet und gehäutet, um aus ihrer Haut und ihren Haaren Pelzprodukte herzustellen. Hierfür wird den Tieren mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten; anschließend lässt man sie langsam ausbluten. In Freiheit haben Kaninchen eine natürliche Lebenserwartung von bis zu 14 Jahren.

Für die Pelzproduktion werden vor allem langhaarige, weiße Kaninchenrassen wie Rex und Orylag gezüchtet. Um das „profitable“ Fell nicht zu beschädigen, sperren Pelzzüchter:innen die Kaninchen in winzige Einzelkäfige – für die hochsozialen Gruppentiere eine Qual. Auch sogenannte Mastkaninchen, die bereits im Alter von zwei bis drei Monaten getötet werden und noch kein dickes Winterfell haben, werden für Schlüsselanhänger oder Pelzbommel an Mützen ausgebeutet.

Wie werden Kaninchen für ihr Fell getötet?

Die Tötungsmethoden sind so grausam wie die Haltungsbedingungen: Arbeiter:innen brechen den schutzlosen und häufig panischen Kaninchen das Genick oder schlagen ihnen den Schädel ein. Dann werden die Tiere an den Füßen aufhängt. Viele Kaninchen zappeln noch und sind bei vollem Bewusstsein, während sie an einem Fließband hängen und die Hälse aufgeschlitzt bekommen.

Eine Gruppe von weissen Kaninchen sitzt auf einem Holztisch.
Foto: Dr. John Wedderburn AAPN

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Ein Kaninchen haengt kopfueber zum ausbluten.
Foto: Dr. John Wedderburn AAPN

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Ein Kaninchen haengt an seinen Hinterbeinen kopfueber und wird mit einem Messer aufgeschnitten.
Foto: Dr. John Wedderburn AAPN

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Einem Kaninchen wird das Fell abgezogenen an den Hinterlaeufen.
Foto: Dr. John Wedderburn AAPN

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Einem Kaninchen wird das Fell abgezogen.
Foto: Dr. John Wedderburn AAPN

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Gehaeutete Kaninchen liegen aufgereiht am Boden.
Foto: PETA Asia

Wie werden Kaninchen in der Pelzindustrie gehalten?

Kaninchenzuchtanlagen ähneln sogenannten Legebatterien der Hühner in der ausbeuterischen Eier- und Fleischindustrie – Hunderte von winzigen Drahtgitterboxen sind dicht an dicht aneinandergereiht. Während „Weiße Kaninchen“, die in erster Linie ihres Fleisches wegen gezüchtet werden, meist in Gruppen gehalten werden, müssen Rex und Orylag ab dem Jugendalter in Einzelhaft sitzen, damit sie sich nicht gegenseitig den „Pelz beschädigen“. Ein Käfig hat hier typischerweise die Größe von 60 mal 40 cm und eine Höhe von 30 cm. Zur Veranschaulichung: Dies entspricht in etwa einer Größe von zwei Schuhschachteln.

Keins der Kaninchen, unabhängig von der „Rasse“, hat je die Möglichkeit, seinen natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Sie verbringen ihr kurzes, trauriges Leben in schmutzigen Drahtgitterkäfigen, in denen sie weder buddeln, hoppeln noch spielen können. Die Käfige haben keine festen Bodenplatten oder Einstreu, sondern Gitterböden, damit Kot und Urin direkt hindurchfallen können. Kaninchen sind von Natur aus sehr gesellige und reinliche Tiere. Durch die Isolierung, die vom Boden aufsteigenden Kotgerüche und die daraus resultierenden Ammoniakdämpfe leiden die Tiere zusätzlich. Oft entwickeln sich daraus Atemwegserkrankungen und andere Infektionen.

Viele aneinandergereihte Kaefige mit Kaninchen.
Foto: PETA Asia
Weisse Kaninchen in Kaefigen.
Foto: PETA Asia
Ein weisses Kaninchen ist in einem kleinen Kaefig eingesperrt.
Foto: PETA Asia
Weisse Kaninchen sind in einem kleinen Kaefig eingesperrt.
Foto: PETA Asia
Auf einem Transporter sind Kaefige mit Kaninchen gestapelt.
Foto: PETA Asia

Aufgrund der unhygienischen und qualvollen Haltungsbedingungen sterben 15 bis 20 Prozent der jungen Kaninchen, noch bevor sie von den Arbeiter:innen getötet werden. [1]

Auch in Deutschland züchten und töten „Hobbyzüchter:innen“ Kaninchen für Pelz. Neben Angorakaninchen missbrauchen heimische Züchter:innen auch das Fell von Castor-Rex-Kaninchen zur Herstellung von Kaninchenfell.

Kunstpelz von Echtpelz unterscheiden – so kaufen Sie tierfreundlich

Wir haben die Möglichkeit, mit unserer Kaufentscheidung aktiv Tiere zu schützen. Entscheiden Sie sich daher immer für tierfreundliche Alternativen. Wie Sie beispielsweise im Handel Kunstpelz von Echtpelz unterscheiden, lesen Sie hier.