Speziesismus des Monats im August 2023: „Hof Metzger“ in Buxtehude

Speziesismus ist ein Denkmuster, das in unserer heutigen Gesellschaft noch weit verbreitet, aber ethisch nicht gerechtfertigt ist: Indem wir Menschen andere fühlende Tiere nach ihrem vermeintlichen Wert und Nutzen für uns unterscheiden, stellen wir uns über andere Spezies. Wir diskriminieren sie, beuten sie milliardenfach aus, lassen sie leiden und töten sie.

Der „Hof Metzger“ in Buxtehude erhält für seine speziesistische Darstellung und Werbung für zwei Ferkel in den sozialen Medien unseren Negativpreis des Speziesismus des Monats 2023.

  • Was genau bedeutet Speziesismus eigentlich?

    PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden in vielen Ländern beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und geliebt.

    Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Wegen ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können alle Tiere Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA und andere Vertreter:innen einer anti-speziesistischen Sichtweise betonen, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

„Hof Metzger“ in Buxtehude verspottet Todesurteil und Ausbeutung von Ferkeln

Der landwirtschaftliche Betrieb „Hof Metzger“ in Buxtehude postete im April 2023 einen Beitrag auf Facebook, in welchem er „verliebt“ von zwei kleinen Bentheimer-Ferkeln schwärmt: Diese erhielten laut Posting die Namen „Schinken“ und „Schnitzel“. Gleichzeitig macht der „Hof Metzger“ mit seinem Facebook-Beitrag Werbung für das Fleisch der beiden Schweine, die auf den Bildern kuschelnd beieinanderliegend.

Endlich haben wir mal Schwein gehabt 🐽🍀!Vor einigen Wochen sind bei uns auf dem Hof zwei kleine Ferkel der Rasse Bunte…

Posted by Hof Metzger on Wednesday, April 5, 2023

Nun haben die Jungschweine etwa ein halbes Jahr später die sogenannte Schlachtreife erreicht. Das verkündet der „Hof Metzger“ in einem neuen Posting inklusive Bildern von zwei der vier sogenannten Mastschweine mit den Worten: „Nächste Woche Mittwoch (23.08.2023) bieten wir zum ersten Mal frisches Fleisch von unseren eigenen Weideschweinen an.“

https://www.facebook.com/HofMetzgerBuxtehude/posts/581255964207636?

Werbedarstellung verhöhnt viel zu frühen Tod unzähliger Schweine

Sogenannte Nutztiere wie Schweine werden allein wegen ihres „Nutzwerts“ für den Menschen gezüchtet. Dass vom „Hof Metzger“ die beiden Jungschweine nach genau diesem Nutzen benannt wurden, nämlich um zur Herstellung von Produkten wie Schnitzel und Schinken getötet zu werden, ist blanker Hohn gegenüber den fühlenden Lebewesen.

Die Werbeweise des Hofes ist Sinnbild des Speziesismus – empfindungsfähige Tiere mit eigenen Bedürfnissen und dem Wunsch nach Leben werden mit der unweigerlichen Aussicht auf den qualvollen Tod im Schlachthaus romantisiert dargestellt. Tiere sind jedoch nicht dazu da, für einen kurzen Moment des Genusses für uns Menschen gezüchtet und getötet zu werden.

Neben zahlreichen anderen Tieren werden auch Schweine nach rund sechs Monaten weit vor ihrer natürlichen Lebenserwartung von zehn bis 15 Jahren qualvoll im Schlachthaus vergast oder mit Strom betäubt, um dann die Kehle durchtrennt zu bekommen.

Jetzt qualvolle CO2-Betäubung im Schlachthof verbieten

Unterstützen Sie jetzt unsere Petition, um die qualvolle Betäubungspraxis von Schweinen in Schlachthöfen zu verbieten. Der Einsatz von Kohlenstoffdioxid-Gas zur Betäubung von Schweinen vor der Tötung ist eine Tortur für die Tiere und verursacht massive Abwehrreaktionen.

Online-Petition
CO2-Betäubung verbieten: Helfen Sie, die grausame Betäubungsmethode abzuschaffen
Bitte fordern Sie das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, die Leiden der Schweine in deutschen Schlachthöfen zu beenden.

Online-Petition

CO2-Betäubung von Schweinen stoppen

Helfen Sie uns, die grausame Betäubungsmethode abzuschaffen

Beenden Sie die grausame Betäubungspraxis

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

jährlich werden geschätzt über 30 Millionen Schweine in Deutschland vor ihrer Tötung im Schlachthaus mittels CO2 betäubt. Das Kohlendioxid verursacht bei den Tieren massive Erstickungsängste – sie schreien laut, recken die Köpfe hoch und springen und trampeln verzweifelt, um dem Gas zu entkommen, das ihre Schleimhäute schmerzhaft reizt. Diese Art der Betäubung stellt für die Schweine eine wahre Tortur dar und ist aus Tierschutzgesichtspunkten nicht zu akzeptieren. Bitte werden Sie noch heute aktiv, diese grausame Praxis zu verbieten.



Mit freundlichen Grüßen

Felder mit Stern (*) müssen ausgefüllt werden.
Mit dem Absenden stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten durch PETA Deutschland zu. Ihre Daten sind bei uns sicher. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Zustimmung selbstverständlich jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen. Unseren Datenschutzbeauftragten erreichen Sie unter [email protected].
79.353 Unterstützende
99%
Helfen sie uns 80.000 zu erreichen

Wir freuen uns über Vorschläge aus unserer Community: Ihnen sind Unternehmen oder Personen des öffentlichen Lebens durch speziesistische Handlungen, Aussagen oder Produkte negativ aufgefallen? Dann senden Sie Ihre Ideen an [email protected] – am besten mit Foto oder Link.

Helfen Sie, Speziesismus zu beenden!

Weder aus gesundheitlichen noch aus kulinarischen Gründen sind wir auf tierische Produkte angewiesen. Unser Nährstoffbedarf kann problemlos mit einer pflanzlichen Ernährung gedeckt werden. Vegane Alternativen zu Milch– und Käseprodukten sowie zu Fleisch und Fischfleisch oder auch Honig zeigen, wie leicht der Umstieg auf eine tierfreundliche vegane Lebensweise ist.

Um das Leid in den verschiedenen Tierindustrien nachhaltig zu beenden, muss die Gesellschaft Speziesismus zunächst als Problem erkennen – denn vielen ist nicht bewusst, wie sehr Tiere unter unserem rücksichtslosen Verhalten leiden.

  • Hinterfragen und ändern Sie Ihr eigenes Denken und Handeln.
  • Informieren Sie auch Ihr Umfeld über die Problematik.
  • Finden Sie dazu heraus, ob Sie selbst speziesistisch sind: