PETAs Speziesismus des Jahres 2023: Prinz Marcus ist Speziesist des Jahres

Wir von PETA Deutschland zeichnen seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ aus. Nach einem Jahr wird für den skandalösesten Fall unter den 12 bisherigen „Gewinnern“ im November der Titel „Speziesismus des Jahres“ verliehen, der in einer öffentlichen Abstimmung ermittelt wird.

Die PETA-Community hat entschieden: Prinz Marcus wird als „Speziesist des Jahres 2023“ ausgezeichnet. Im November 2022 hatten wir von PETA ihn zum „Speziesist des Monats“ ernannt, nachdem in den sozialen Netzwerken geteilte Videoaufnahmen von seiner Halloween-Party in Dubai gezeigt hatten, wie mehrere Pferde bei einer tierquälerischen Show-Einlage enormem Stress ausgesetzt worden waren.

Prinz Marcus fällt immer wieder wegen Tierquälerei negativ auf und hat daher aus unserer Sicht – sowie der Sicht der Abstimmenden – den Negativpreis verdient „gewonnen“:

  • Im August 2023 hatte Prinz Marcus ein Video in den sozialen Medien geteilt, in dem er eine Schildkröte mit einem Fußball abschießt. Wir von PETA erstatteten daraufhin Strafanzeige.
  • 2020 hatte er seiner Tochter ein Affenbaby als „Haustier“ geschenkt, obwohl Primaten nichts in Privathaushalten verloren haben. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass er fälschlicherweise einen Pavian statt eines Kapuzineraffens gekauft hatte, tauschte er das Tierkind wenige Tage später kurzerhand um.
  • In Dubai hat er einen regelrechten Privat-Zoo, wo er zahlreiche weitere Wildtiere wie Tiger und weiße Löwen zu seinem Vergnügen missbraucht.

Wir danken allen Tierfreund:innen, die bei der Abstimmung teilgenommen haben und auf diese Weise unsere Arbeit unterstützen, Tierquälerei sichtbar zu machen. Die Auszeichnung zum „Speziesismus des Monats“ werden wir ab Januar 2024 fortführen.

  • Wie zeigt sich Speziesismus in unserer Gesellschaft?

    PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden in vielen Ländern beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und geliebt.

    Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Wegen ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können alle Tiere Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA und andere Vertreter:innen einer anti-speziesistischen Sichtweise betonen, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

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Diese Speziesismus-Fälle bewegten uns 2022/2023

In den vergangenen Monaten haben wir zwölf Gewinner:innen mit unserem Negativpreis „Speziesismus des Monats“ ausgezeichnet. Die verschiedenen speziesistischen Statements und Aktionen der Preistragenden haben für mediale Aufmerksamkeit gesorgt – und damit dafür, dass die traurigen Hintergründe zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen wurden. Denn nur, wenn dieses unmoralische Leid der Tiere den Menschen bewusst ist, kann ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden und unnötiges Tierleid nachhaltig beendet werden.

September 2022: Geschmacklose Stellenausschreibung: REWE Kriegel in Dietenheim

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Rewe

In der REWE-Filiale Kriegel in Dietenheim wurde eine fragwürdige Stellenausschreibung entdeckt, in der nach Mitarbeiter:innen gesucht wird, die „mit coolen Sauen“ abhängen wollen. Die Anzeige enthält Bilder von echten getöteten Schweinen, während Schweine im Comic-Stil mit Sonnenbrillen im Vordergrund stehen.

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Oktober 2022: Prinz Marcus sorgt mit tierquälerischer Halloweenparty für Aufmerksamkeit

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Prinz Marcus

Der umstrittene Prinz Marcus veranstaltete im Oktober 2022 eine Halloweenparty in Dubai, bei der Pferde in einer stressigen und tierquälerischen Show ausgebeutet wurden. [1] Die sensiblen Tiere wurden durch laute Geräusche, Pyrotechnik und Menschenmassen stark belastet.

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November 2022: „Bauer sucht Frau“ verharmlost Tierleid in der Landwirtschaft

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Bauer sucht Frau

Die Sendung „Bauer sucht Frau“ vermittelt grundsätzlich ein falsches Bild von der landwirtschaftlichen Tierhaltung, indem sie das Leid der Tiere romantisiert. Die im Herbst 2022 ausgestrahlte 18. Staffel enthielt erneut zahlreiche problematische Elemente.

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Dezember 2022: Ursula von der Leyen lässt Schutzstatus nach tödlichem Wolfsangriff auf ihr Pony prüfen

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Von der Layen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ließ im Dezember 2022 den Schutzstatus von Wölfen prüfen, nachdem ein Wolf ihr Pony getötet hatte. Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eine speziesistische Doppelmoral. „Haustiere“ werden meist geliebt und Wildtiere wie der Wolf gejagt und getötet.

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Januar 2023: Kühe in Bio-Hotel Stanglwirt zur Unterhaltung missbraucht

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Stanglwirt

Im österreichischen Bio-Hotel Stanglwirt, dem zugehörigen Gasthof Stangl und Bauernhof werden die für die Milchproduktion ausgebeuteten Tiere zusätzlich zu Lebzeiten für die dort speisenden Menschen als Attraktion missbraucht: Die Kühe müssen zusehen, wie Artgenossen gegessen werden.

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Februar 2023: Dieter Bohlen mit tierfeindlichen Aussagen

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Dieter Bohlen

Im Februar 2023 kritisierte Dieter Bohlen in der finalen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ eine vegan lebende Kandidatin und offenbarte dabei seine Unwissenheit über das Leid von Tieren in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Bohlen verglich das Töten von Tieren mit dem Fällen eines Baumes.

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März 2023: Bundesministerium fördert dreiste Täuschung der Fleischlobby

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Bundesministerium

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt die Kampagne „Erfolgsgeschichte Tierzucht“, die maßgeblich von der Schweine- und Rinderzuchtlobby gesteuert wird. Diese verharmlost Tierquälerei und täuscht Verbraucher:innen massiv.

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April 2023: Blume2000 prahlt mit Honigproduktion

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Blume2000 Honig

Blume2000 produziert seit 2015 in seiner eigenen Imkerei Honig und betont gleichzeitig sein Engagement für bienenfreundliche Gärten und Anbaumethoden durch die Zusammenarbeit mit Flowers4Bees e.V. Dennoch wird in der Vermarktung die Ausbeutung von Honigbienen verharmlost.

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Mai 2023: Fragwürdiges Motto des Tierparks Nordhorn: „Erhalten durch Aufessen“

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Tierpark Nordhorn

Im Tierpark Nordhorn zeigt sich der weit verbreitete Speziesismus im Artenschutz: Bedrohte Tierarten werden oft nur dann als schützenswert betrachtet, wenn sie einen Nutzen für den Menschen haben – insbesondere in Bezug auf die Fleischgewinnung: „Erhalten durch Aufessen“.

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Juni 2023: Schaf mit ungewöhnlicher Musterung hat Sonderstellung in Sylter Schafzucht

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Sheep of Sylt

Im Sylter Wollgeschäft „Sheep of Sylt“ wurde ein Lamm mit einer ungewöhnlichen Fellzeichnung geboren: Es sieht aus, als würde es einen dunklen Pullover tragen. Das Lamm wurde daher „Pulli“ genannt und medienwirksam präsentiert. Vor dem Hintergrund der Wollproduktion wirkt dies besonders zynisch.

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Juli 2023: Hundeeis in Eiscafé Venezia: „Nutztiere“ leiden für Erfrischung von „Haustieren“ in Eisdielen

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Eiscafe Venezia

Im Sommer erfreuen sich viele Menschen an einer Abkühlung mit Eis – und mittlerweile bieten auch viele Eisdielen wie das Eiscafé Venezia in Tuttlingen spezielles Eis für Hunde an. Doch oft ist den Halter:innen nicht bewusst, dass Tiere in der Ernährungsindustrie für solche Produkte leiden.

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August 2023: „Hof Metzger“ verspottet Ausbeutung und Todesurteil von Ferkeln

Grafik. Zeitung mit Titel Speziesismus des Monats. Hof Metzger

Im April 2023 schwärmte der landwirtschaftliche Betrieb „Hof Metzger“ aus Buxtehude auf seinem Facebook-Account von zwei kleinen Bentheimer-Ferkeln, die die Verantwortlichen „Schinken“ und „Schnitzel“ nannten. Später kündigte der Hof an, dass die Schweine getötet werden sollten.

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