
Speziesismus ist ein Denkmuster, das in unserer heutigen Gesellschaft noch weit verbreitet, aber ethisch nicht gerechtfertigt ist: Indem wir Menschen andere fühlende Tiere nach ihrem vermeintlichen Wert und Nutzen für uns unterscheiden, stellen wir uns über andere Spezies. Wir diskriminieren sie, beuten sie milliardenfach aus, lassen sie leiden und töten sie.
Wir von PETA Deutschland zeichnen für den Monat Februar 2023 Dieter Bohlen für seine tierfeindlichen Aussagen im Rahmen einer Mitte des Monats ausgestrahlten Folge „Deutschland sucht den Superstar“ mit dem Negativ-Preis „Speziesismus des Monats“ aus: Bohlen verharmloste das Töten von Tieren; insbesondere von unzähligen Fischen, die jedes Jahr beim kommerziellen Fischfang und in der Aquakultur getötet werden.
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Was genau bedeutet Speziesismus eigentlich?
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden in vielen Ländern beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und geliebt.
Analog zu den Begriffen „Rassismus“ und „Sexismus“ beschreibt „Speziesismus“ eine Form der Diskriminierung – genauer gesagt, die Abwertung empfindungsfähiger Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Wegen ihrer Zugehörigkeit zur „falschen“ Spezies werden Tiere zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei können alle Tiere Freude und Leid empfinden und haben daher ein Interesse daran, zu leben und nicht verletzt zu werden. PETA und andere Vertreter:innen einer anti-speziesistischen Sichtweise betonen, dass diese Gemeinsamkeit aller empfindungsfähigen Lebewesen entscheidend ist, wenn es darum geht, wer moralische Rechte hat. Tiere haben dasselbe Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.
Tierfeindliche Aussagen bei „Deutschland sucht den Superstar“: Dieter Bohlen ist „Speziesist des Monats“ im Februar 2023
Als Mitte Februar 2023 in der finalen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ eine vegan lebende Kandidatin ihren Auftritt hatte, legte sich Dieter Bohlen mit ihr an – und glänzte dabei vor allem mit Unwissenheit sowie Ignoranz bezüglich des Leids von Tieren in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Dafür verleihen wir Dieter Bohlen unseren Negativpreis und zeichnen ihn als „Speziesist des Monats“ im Februar 2023 aus.
So sprach Bohlen beispielsweise davon, dass er niemals den Konsum von Fischfleisch einstellen könne und verglich das Töten von Tieren mit dem Fällen eines Baumes. [1] Auf TikTok legte er nach: „Dem einen schmeckt Fisch, dem anderen schmeckt Fleisch. […] Freiheit für alle!“ [2] Ebenfalls auf TikTok versicherte Bohlen dem Internet das Folgende: „Ich liebe alle Tiere!“ [3] Trotz seiner vermeintlichen Tierliebe ist der DSDS-Juror in der Vergangenheit bereits mehrmals negativ wegen Tierfeindlichkeit aufgefallen.
„Wir ernennen Dieter Bohlen für seine empathielosen und tierfeindlichen Aussagen zum ‚Speziesist des Monats’ Februar. Obwohl er beteuert, dass er alle Tiere liebt, verspeist er sie liebend gerne. Des Weiteren fordert Dieter Bohlen Freiheit für alle, berücksichtigt dabei aber nicht die Milliarden Tiere, die jedes Jahr in Gefangenschaft leben, verstümmelt, ausgebeutet und schließlich getötet werden.“
Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland
Speziesistisches Denken und Handeln kennzeichnet sich gerade dadurch, dass „Freiheit“ nur auf menschliche Interessen bezogen wird. Die meisten Menschen behaupten von sich, Tiere zu lieben. Gleichzeitig denken viele Menschen, es sei in Ordnung, die Interessen und natürlichen Bedürfnisse von Tieren zu ignorieren oder hintanzustellen, wenn damit ein bestimmter Zweck für den Menschen erfüllt wird. Außerdem wird hierbei oft nochmals unterschieden: So gelten einige Tiere – wie in unserer Kultur etwa Hunde – als „Freunde“, während andere zu sogenannten „Nutztieren“ oder „Schädlingen“ degradiert werden.
Zudem verglich Bohlen die Empfindungsfähigkeit von Tieren mit Pflanzen, obwohl Pflanzen offensichtlich keine Gehirne oder Nervenzellen haben. Somit können sie im Gegensatz zu Tieren keinen Schmerz fühlen. Mit diesen Aussagen hat Bohlen bewiesen, dass er speziesistisch und uninformiert ist – diese falschen Informationen hat er dabei an ein Millionenpublikum weitergegeben.
Bohlen hat bereits eine speziesistische Vergangenheit
Obwohl er behauptet, er würde alle Tiere lieben, ist Dieter Bohlen in Sachen Speziesismus kein unbeschriebenes Blatt. In der Vergangenheit haben wir ihn daher bereits mehrfach kritisiert: So ritt er für die Fernsehsendung „Das Supertalent“ auf dem Rücken eines Elefanten und machte TV-Werbung für die Würstchen von Wiesenhof. [4]
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Speziesismus des Monats Januar 2023
Bio-Hotel Stanglwirt: Angebundene Kühe müssen zusehen, wie Artgenossen gegessen werden
Zu dem namhaften österreichischen Bio-Hotel Stanglwirt gehört der Gasthof Stangl – dort landen die im zugehörigen Bauernhof für die Fleisch- und Milchproduktion ausgebeuteten Kühe nicht nur auf den Tellern, sondern werden zusätzlich zu Lebzeiten auch noch für die dort speisenden Menschen als Attraktion ausgebeutet.
Vielen Besucher:innen ist dabei die speziesistische Doppelmoral vermutlich nicht bewusst: Sie genießen die Gesellschaft der niedlichen Tiere, die in Anbindehaltung leiden, während sie deren tote Artgenossen oder deren Milch verspeisen und damit aktiv das durch die Kulisse romantisierte Tierleid unterstützen.
Durch ein „Kuhstallfenster“ zwischen Gastraum und Kuhstall können Besucher:innen die Tiere sehen.
„Was gäbe es wohl für einen Aufschrei, würden im Restaurant des Bio-Hotels Stanglwirt plötzlich Menschen zur Schau gestellt werden – angekettet, verletzt, dreckig und seelisch-psychisch geschädigt. Wie groß wäre der Protest gegen dieses Restaurant, wenn den gefesselten Menschen dort jegliche Bedürfnisse wie Bewegung, Körperpflege und Sozialkontakte gänzlich verwehrt werden würden“, so Scarlett Treml von PETA Deutschland.
Ein Szenario wie aus einem Horrorfilm – allerdings werden landwirtschaftlich gehaltene Kühe genau diesem Leid ausgesetzt, obwohl sie genau wie Menschen Schmerzen fühlen, leben wollen und Rechte haben. Diese Art der Ausbeutung von Tieren beim Stanglwirt ist tierquälerisch, diskriminierend und speziesistisch –daher verdient sie unsere Auszeichnung „Speziesismus des Monats“.
„Wir hoffen, dass wir die Verantwortlichen damit zum Umdenken bewegen können, in Zukunft eine nachhaltig rein pflanzliche Speisekarte anzubieten und mit den Hoftieren in einer gleichberechtigten und auf Mitgefühl aufbauenden Gemeinschaft zusammenzuleben.“ – Scarlett Treml von PETA Deutschland
Kühe sind faszinierende Tiere, die wir nicht zur Unterhaltung oder Ernährungszwecken ausbeuten sollten.
Die Ausbeutung von Kühen in der Milch- und Fleischindustrie ist speziesistisch
Tiere sind nicht dazu da, uns Menschen einen vermeintlichen Nutzen zu bringen. Dennoch werden unter anderem unzählige Kühe in der Ernährungsindustrie skrupellos ausgebeutet. Dabei sind Rinder intelligente und hoch soziale Tiere, die bevorzugt in strukturierten Familienverbänden leben und sich bei der Nahrungsaufnahme viel bewegen. In der Milchindustrie werden ihnen meist sämtliche natürliche Verhaltensweisen verwehrt.
Auch die Produktion von Milch und Fleisch aus biologischer Haltung ist immer mit Tierleid verbunden. Die verschiedenen Tierindustrien zielen immer auf Wirtschaftlichkeit – dabei rückt das Wohl der Tiere früher oder später in den Hintergrund: Denn Tierschutz und Profitabilität schließen sich ab einem gewissen Zeitpunkt immer aus. Unabhängig von der Industrie und Haltungsform sind Kühe und andere Tiere daher ihr gesamtes Leben lang Leid ausgesetzt, bevor sie lange vorm Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung qualvoll im Schlachthof getötet werden.
Die Annahme, Menschen seien anderen Tieren überlegen und hätten das Recht, sie auf diese Weise auszubeuten, ist unmoralisch und speziesistisch.
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Speziesismus des Monats Dezember 2022
Speziesistin des Monats Dezember 2022: Ursula von der Leyen lässt Schutzstatus überprüfen, nachdem Wolf ihr Pony tötete
Wir vergeben unseren Negativ-Preis im Dezember 2022 an Ursula von der Leyen für ihre speziesistischen Aktivitäten für einen geringeren Schutzstatus von Wölfen. Im September 2022 hatte der Wolfsrüde mit der Kennnummer „GW950m“ das Pony „Dolly“ von CDU-Politikerin Ursula von der Leyen in der Nähe von Hannover getötet. Wenige Wochen nach dem Vorfall erklärte die EU-Kommissionspräsidentin in einem Schreiben an CDU/CSU-Abgeordnete des EU-Parlamentes, dass sie die Dienststellen der EU-Kommission aufgefordert habe, den Schutzstatus des Wolfes auf Angemessenheit zu prüfen. Zuvor hatte eine Resolution des EU-Parlaments durch Wölfe verursachte Schäden für die tierische Landwirtschaft beklagt. [5]
Für dieses diskriminierende Verhalten gegenüber Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit erhält Ursula von der Leyen unsere Auszeichnung als „Speziesistin des Monats“ im Dezember. Die Bemühungen, den Schutzstatus von Wölfen aufzuweichen, sind entlarvend für die speziesistische Doppelmoral in unserer Gesellschaft: „Haustiere“ wie Hunde, Katzen und Pferde werden geliebt. Wir möchten sie hegen und pflegen – und beuten sie oft gleichzeitig aus, etwa indem wir sie reiten. Unliebsame Wildtiere wie der Wolf dagegen sollen beseitigt werden, nur weil diese ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen.
Symbolbild. Ein Wolf ist nicht weniger wert als ein Pony.
Nicht nur Ponys, sondern alle Lebewesen – auch Wölfe – verdienen Mitgefühl
Wie von der Leyen mitteilen ließ, war ihre ganze Familie von „Dollys“ Tod „fürchterlich mitgenommen“. Das als „Problemwolf“ betitelte Tier wurde dagegen mittlerweile erneut von den niedersächsischen Behörden zum Abschuss freigegeben.
Das willkürliche Einordnen von Tieren nach ihrer Schönheit, ihrem aus menschlicher Sicht zugeschriebenem „Nutzen“ oder „Schaden“ und ihrem ideellen Wert veranschaulicht den in unserer Gesellschaft vorherrschenden Speziesismus. So traurig der Tod von Pony „Dolly“ auch ist: Es ist speziesistisch, ihren Tod als geliebten tierischen Begleiter zu betrauern und gleichzeitig zu rechtfertigen, dass ein namenloser Wolf, dem man ebenso Respekt und Mitgefühl zuteilwerden lassen sollte, nur deshalb getötet werden soll, weil er als „Problemwolf“ erachtet wird.
Warum werden Wolfstötungen gefordert?
Seit 2000 ist der Wolf wieder in Deutschland ansässig, nicht zuletzt wegen der seit 1990 bestehenden strengen Artenschutzmaßnahmen. Mittlerweile leben hierzulande über 160 Wolfsrudel. [6] Forderungen, dass der Wolf seinen Schutzstatus verlieren und als jagdbare Tierart ins Jagdrecht aufgenommen werden soll, würden vor allem Jäger:innen und Landwirt:innen entgegenkommen.
Jäger:innen sehen Beutegreifer wie Wölfe und Füchse häufig als Konkurrenz an, weshalb sie die Tiere verfolgen und töten wollen. Landwirt:innen und Tierhalter:innen wiederum sehen vor allem zusätzliche Kosten und Bemühungen: Gerissene Tiere, die ansonsten im Schlachthaus getötet werden würden, bringen kein Geld ein. Wölfe zur Jagd freizugeben und sie zu töten, ist jedoch keine tierfreundliche Lösung.
Die Wolfsjagd nicht nur grausam, sondern auch kontraproduktiv.
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Speziesismus des Monats November 2022
Speziesismus des Monats im November 2022: „Bauer sucht Frau“ verharmlost Tierleid in der Landwirtschaft zu Unterhaltungszwecken
Mit dem Ende der 18. Staffel „Bauer sucht Frau“ im November 2022 verleihen wir unseren Negativ-Preis der von Inka Bause moderierten Sendung, die eine tierquälerische Industrie seit Jahren verharmlosend darstellt. Ein weiterer Kritikpunkt neben der romantisiert präsentierten Tierausbeutung ist, dass Tiere keine Kulisse sind und daher nicht zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden sollten.Die letzte Staffel, die im Herbst 2022 ausgestrahlt wurde, gab sich besonders divers und diskriminierungsarm, dennoch gibt es zahlreiche Kritikpunkte:
- Dass die Sendung seit Jahren die Diskriminierung von Tieren in Kauf nimmt, verharmlost und regelrecht bewirbt, wird seit Jahrzehnten ausgeklammert.
- Stattdessen dienen ausgebeutete Tiere als Kulisse für eine vermeintliche Bauernhofidylle: Die Haltungsformen und quälerischer Umgang mit den Tieren – wie Haltungsklasse 1, Besuch von Kuhschauen, Kutschfahrten, zynische Tiernamen wie „Leberwurst“ und „Blutwurst“ – bleiben nicht nur unreflektiert, sondern werden ins Lächerliche gezogen oder sogar als besonders entzückend dargestellt.
- Die Sendung leistet in keiner Weise Aufklärung über die Missstände und das Leid in der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
Der Verzehr von tierischen Produkten wird gezeigt und als nachhaltig und frisch „gefeiert“; dass jedes Einzelne der gezeigten Tiere qualvoll getötet wird, hingegen nicht. Auch die Panik in den Augen der Tiere, wenn sie mitansehen, wie ihre Artgenossen getötet werden, wird nicht thematisiert. Vielmehr wird ein Millionenpublikum mit „süßen Tierbabys“ vor die Bildschirme gelockt: beispielsweise niedliche Kälber, die mit der Flasche ernährt werden. Dass diese Kälber ihren Müttern meist unmittelbar nach der Geburt entrissen werden, damit sie die für sie bestimmte Milch nicht trinken und ihre Mütter dann oft tagelang verzweifelt nach ihren Babys rufen, wird ebenfalls verschwiegen.Warum die Ausbeutung von Tieren in der Landwirtschaft speziesistisch ist
Tiere in der Ernährungsindustrie werden ausgebeutet und getötet, weil der Mensch sie entsprechend dem speziesistischen Denkmuster als „Nutztiere“ erachtet. In unserer Gesellschaft wird uns von Kindesbeinen an vermittelt, es sei moralisch nicht verwerflich, Milliarden von Tieren für die „Produktion“ von Fleisch, Eiern, Milch, Fischfleisch und Honig leiden zu lassen.
Schweine, Rinder, Hühner, Fische und andere Tiere möchten einfach nur ein friedliches und selbstbestimmtes Leben führen. Wie Hunde, Kaninchen und Menschen fühlen auch sie Schmerz, Angst, Freude und Einsamkeit. Wir Menschen sind den Tieren nicht überlegen und haben kein Recht, sie ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse einzusperren, zu missbrauchen, zu quälen und zu töten.
Fühlende Lebewesen sind nicht da, uns einen Nutzen zu bringen – wir sind nicht auf tierische Produkte angewiesen, um zu überleben. Für jedes einzelne tierische Produkt gibt es leckere, gesunde und nachhaltige Alternativen.
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Speziesismus des Monats Oktober 2022
Tierquälerische Halloweenparty in Dubai: Prinz Marcus ist PETAs „Speziesist des Monats“ im Oktober 2022
Der skandalumwobene Prinz Marcus, der wegen seines erkauften Titels und seiner kriminellen Vergangenheit bekannt ist, [8] feierte mit zahlreichen Prominenten eine Halloweenparty in Dubai. Dort wurden Pferde als unfreiwillige Showdarsteller missbraucht:Auf Instagram geteiltes Videomaterial zeigt, dass die Pferde bei einer Show massivem Stress und Leid ausgesetzt werden: Die müssen bei der Veranstaltung extreme Lautstärke, Pyrotechnik und Menschenmassen ertragen. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Pferde enorm gestresst sind und panisch reagieren. Während der Aufführung werden sie von den Reiter:innen wiederholt in den empfindlichen Bauch getreten und immer wieder werden die Zügel zur Seite und nach hinten gerissen, was zu einem Schmerz im Mund der Pferde führt. Außerdem werden die Pferde ineinander getrieben, sodass sie immer wieder aneinanderstoßen – Pyrotechnik direkt vor ihnen. Obwohl sie in Panik zurückweichen, werden die Pferde weiter getrieben, während zwischen ihnen Menschen wild umherspringen. Diese tierquälerische Show-Einlage wird von lauter Musik, Strobo-Lichtern und Lasern begleitet. Dabei bedeuten laute Geräusche und Musik sowie Feuer- und Lichteffekte bei Shows für die sensiblen Fluchttiere immensen Stress.
Der Missbrauch von Tieren zu Unterhaltungszwecken ist speziesistisch – daher vergeben wir Prinz Marcus für sein zutiefst tierfeindliches Verhalten die Auszeichnung „Speziesist des Monats“ im Oktober 2022.
„Menschenmassen, laute Musik, grelle Lichter und gefährliche Spezialeffekte wie Feuer sind für die schreckhaften Fluchttiere ein Albtraum. Prinz Marcus hat bereits mehrfach bewiesen, dass Tiere für ihn nicht mehr als Spielzeuge, Statussymbole und Live-Entertainment sind – und hat in diesem Fall Pferde missbraucht, um seine Party-Gäste zu ‚bespaßen‘. Für dieses speziesistische Verhalten hat Prinz Marcus unseren neuen Negativ-Preis mehr als verdient. Wir hoffen, dass er doch noch Einsicht zeigt und Mitgefühl für alle Tiere entwickelt.“ – Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA
Prinz Marcus fällt immer wieder mit tier- und menschenfeindlichen Aktionen auf
Prinz Marcus ist wegen seines sehr negativen Verhaltens Menschen und anderen Tieren gegenüber bereits mehrfach aufgefallen. Dass er sich nicht für Tierschutz interessiert, zeigte er unter anderem, als er Ende 2020 einen jungen Affen als neues „Haustier“ seiner Tochter präsentierte. Auch andere exotische Tiere wie eine weiße Löwin, einen Tiger und einen Papageien soll er unter artwidrigen Bedingungen halten. [9] Obwohl eine artgerechte Haltung unmöglich ist, protzt er auf seinen Social Media-Kanälen seit Jahren mit seiner Wildtierhaltung.
Den in diesem Fall an Halloween ausgenutzten Pferden sieht man die Panik regelrecht an – am Verhalten und an ihren Augen – von einem respektvollen, artgerechten Umgang ist in den Videos nichts zu sehen.
Tierleid zur Unterhaltung ist speziesistisch
Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten. Dennoch finden es viele Menschen in Ordnung, wenn Elefanten, Tiger, Affen, Stiere, Pferde und zahlreiche andere Tierarten zur Unterhaltung des Menschen eingesperrt und gequält werden. Diese diskriminierende Einstellung beruht auf dem sogenannten Speziesismus: So werden zahllose Tiere gewaltsam dressiert und misshandelt, um beispielsweise in Zirkussen und Shows Besucher:innen zu belustigen.
In einer aufgeklärten modernen Gesellschaft gibt es keinen Platz für solches Tierleid, es gibt zahlreiche tierfreie Optionen, mit denen Menschen stattdessen unterhalten werden können.
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Speziesismus des Monats September 2022
Geschmacklose Stellenausschreibung: REWE Kriegel in Dietenheim erhält PETAs „Speziesismus des Monats“-Award für September 2022
In der REWE-Filiale Kriegel in Dietenheim wurde eine fragwürdige Stellenausschreibung fotografiert: Demnach werden Mitarbeiter:innen gesucht, die „mit coolen Sauen“ abhängen wollen. Bildlich wird diese Frage von einem Foto mit getöteten, zerlegten und aufgehängten Schweinekörpern sowie drei „coolen“ Schweinen mit Sonnenbrillen im Comic-Stil untermalt.Für einige mag diese Ausschreibung ein zynischer Witz sein, für andere speziesistische Sprache – doch in jedem Fall handelt es sich um eine unnötige Erniedrigung von Schweinen als fühlende und Leid empfindende Lebewesen. Die Stellenausschreibung zeigt, wie „normal“ es in großen Teilen unserer Gesellschaft ist, fühlenden Lebewesen Leid zuzufügen; in diesem Fall ist es die skrupellose Ausbeutung von Millionen Tieren in der Fleischindustrie.
Supermarktkette REWE bietet bereits vielfältige vegane Alternativen an
Die Supermarktkette REWE hat bereits ein vielfältiges veganes Angebot. Aus diesem Grund wurde REWE mit dem Vegan Food Award in der Kategorie „Veganfreundlichster Supermarkt“ im Jahr 2021 ausgezeichnet.
Dennoch gehört es auch zur Verantwortung eines Konzerns, gerade durch einen solchen Titel, sich dem Handeln der einzelnen Filialpartner bewusst zu werden und solche Ausschreibungen und Positionsbezeichnungen in Zukunft konsequent zu unterbinden.
„Zu meinen, es sei in Ordnung, Tiere zu quälen, sie für den menschlichen Verzehr zu töten und sich auch noch – wie hier geschehen – darüber lustig zu machen, ist ein trauriges Beispiel für den in unserer Gesellschaft verbreiteten Speziesismus. Schweine sind sensible Lebewesen, die Schmerz und Angst spüren können. REWE Kriegels Anzeige verhöhnt das Leid der Tiere. REWE hat mit seinem veganen Angebot gute Fortschritte gemacht. Wir fordern das Unternehmen auf, ein derart tierfeindliches Verhalten in den Filialen zukünftig strikt zu unterbinden und zu veranlassen, dass die Anzeige entfernt wird.“ – Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland
Der Konsum von Fleisch ist speziesistisch
Schweine, Rinder, Hühner und andere Tiere haben für die meisten Menschen nur den einen „Zweck“, ihnen als Nahrung zu dienen. Dafür wurden die Tiere im Laufe der Zeit für einen möglichst großen menschlichen „Nutzen“ züchterisch verändert und zu „Nutztieren“ herabgestuft. Dabei rückt jedoch in den Hintergrund, dass Tiere sich genau wie wir Menschen ein friedliches und möglichst selbstbestimmtes Leben wünschen.
Die Einordnung von Lebewesen, die Schmerz und Leid empfinden, ist moralisch verwerflich und basiert auf der irrtümlichen Denkweise, der Mensch sei anderen Tieren überlegen. Diese menschengemachte Einordnung in Kategorien wie „Nutztiere“ und „Haustiere“ ist willkürlich und speziesistisch. Damit das durch den Speziesismus verursachte Tierleid beendet werden kann, ist ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich.
Wir freuen uns über Vorschläge aus unserer Community: Ihnen sind Unternehmen oder Personen des öffentlichen Lebens durch speziesistische Handlungen, Aussagen oder Produkte negativ aufgefallen? Dann senden Sie Ihre Ideen an [email protected] – am besten mit Foto oder Link.
Helfen Sie, Speziesismus zu beenden!
Weder aus gesundheitlichen noch aus kulinarischen Gründen sind wir auf tierische Produkte angewiesen. Unser Nährstoffbedarf kann problemlos mit einer pflanzlichen Ernährung gedeckt werden. Vegane Alternativen zu Milch– und Käseprodukten sowie zu Fleisch und Fischfleisch zeigen, wie leicht der Umstieg auf eine tierfreundliche vegane Lebensweise ist.
Um das Leid in den verschiedenen Tierindustrien nachhaltig zu beenden, muss die Gesellschaft Speziesismus zunächst als Problem erkennen – denn vielen ist nicht bewusst, wie sehr Tiere unter unserem rücksichtslosen Verhalten leiden.
- Hinterfragen und ändern Sie Ihr eigenes Denken und Handeln.
- Informieren Sie auch Ihr Umfeld über die Problematik.
- Finden Sie dazu heraus, ob Sie selbst speziesistisch sind:
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Quellen
[1] Deutschland sucht den Superstar (15.02.2023): Raffaela Raab: Was Du Nicht Willst (eigener Song) | Castings | DSDS 2023, https://www.youtube.com/watch?v=_M4jXx5rfqA (eingesehen am 28.02.2023
[2] Dieter Bohlen (15.02.2023): Meinung zur militanten Veganerin : bleib locker, https://www.tiktok.com/@dieterbohlen/video/7200406411942186245 (eingesehen am 28.02.2023)
[3] Dieter Bohlen (17.02.2023): Da muss ich mich doch äußern, https://www.tiktok.com/@dieterbohlen/video/7201084340225199366 (eingesehen am 28.02.2023)
[4] KLEINE ZEITUNG (08.10.2020): Dieter Bohlen im Visier der Tierschützer), https://www.kleinezeitung.at/leute/4200619 (eingesehen am 28.02.2023)
[5] Taz (09.12.2022): Ponykiller zum Abschuss freigegeben, https://taz.de/Wolf-riss-Pferd-von-Ursula-von-der-Leyen/!5898585/ (eingesehen am 05.01.2023)
[6] Bundesamt für Naturschutz (2022): Aktuelle Wolfszahlen: Bundesweit 161 Rudel bestätigt, https://www.bfn.de/pressemitteilungen/aktuelle-wolfszahlen-bundesweit-161-rudel-bestaetigt (eingesehen am 05.01.2023)
[7] Unico Online (02.11.2022): Erschreckende Aufnahmen der Prinz Marcus Halloween Party tauchen auf…, https://www.youtube.com/watch?v=tM9l0fRPoqA (eingesehen am 04.11.2022)
[8] Schulz, Sigrid (02.11.2022): Ina Aogo, Bushido und Georgina waren bei Skandal-Party – Tierquälerei an Halloween?, https://www.promisundmehr.de/ina-aogo-bushido-georgina-skandal-prinz-marcu/ (eingesehen am 04.11.2022)
[9] VIP.de (31.12. 2020): Prinz Marcus von Anhalt: Exotische Haustiere lösen Shitstorm aus, https://www.vip.de/cms/tierfreund-prinz-marcus-von-anhalt-shitstorm-wegen-seiner-exotischen-haustiere-4676212.html (eingesehen am 02.11.2022)