Aktiv für Tiere auf der Straße: Die Checkliste für Aktive

Manchmal steht man fassungslos vor all dem Tierleid, das sich jeden Tag, auch in Deutschland, abspielt. Umso wichtiger ist es, sich zu engagieren – mit tollen, spektakulären Aktionen für die Tiere! Vor allem aber macht es unheimlich viel Spaß, sich gemeinsam mit anderen Tierfreund:innen für die gute Sache einzusetzen!

Die Durchführung einer Aktion für die Tiere ist ein Kinderspiel, solange man ein paar Dinge im Hinterkopf behält. Einige allgemeine Hinweise haben wir hier für Sie zusammengestellt, sollten darüber hinaus noch Fragen sein, wenden Sie sich für mehr Informationen gerne an [email protected].

VORHER: Anmeldung und Vorbereitung

Sollten Sie eine Demo vor einem Unternehmen planen, gehen Sie vor Beginn der Aktion gerne in das Geschäft und informieren Sie Mitarbeiter:innen über den Grund Ihrer Demo und Ihr Anliegen. Das entspannt die Situation und macht Ihre Message für die Betroffenen noch sichtbarer. Das Ziel der Aktion ist ja, das Unternehmen zum Umdenken zu bewegen, um z. B. Pelzprodukte aus dem Sortiment zu nehmen. Es geht nicht darum, das Unternehmen oder die Personen an sich anzugreifen. Zusätzlich können Sie den Mitarbeiter:innen auch Flyer geben, um ihnen die Thematik zu verdeutlichen und interne Gespräche im Unternehmen anzuregen.

  • Sie haben keine Idee? Kontaktieren Sie uns über die E-Mail-Adresse [email protected]: Wir haben zu fast jedem Tierrechtsthema tolle Aktionsideen und Konzepte, von denen Sie sich gerne inspirieren lassen können.
  • Erstellen Sie eine Facebook-Veranstaltung für Ihre Aktion und fragen Sie lokale Gruppen, wie z. B. das PETA ZWEI Streetteam oder den Tierschutzverein vor Ort, ob diese Ihre Aktion unterstützen möchten. Skizzieren Sie den Ablauf der Aktion so präzise wie möglich, damit sich alle Beteiligten ein genaues Bild machen können.
  • Eine Aktion muss mindestens 48 Stunden (in Bayern sind es 72 Stunden) im Vorfeld bei der zuständigen Stelle angemeldet werden. Meistens ist die für die Anmeldung zuständige Behörde das Ordnungsamt, in manchen Fällen ist es auch die Polizei. Falls Sie unsicher sind, können Sie beim Ordnungsamt oder bei der Stadtverwaltung nachfragen, wo genau die Aktion angemeldet werden muss.
  • Fertigen Sie Schilder o. ä. an. Verwenden Sie für die Herstellung Schablonen, um ihnen ein einheitliches Aussehen zu geben. Die Schilder sollten auch noch aus einer gewissen Entfernung lesbar sein. Auch der Name Ihrer Gruppe sollte gut erkennbar sein.
  • Verteilen Sie im Vorfeld und während Ihrer Aktionen themenbezogene Flyer, entweder selbst erstellte oder welche, die Sie sich gerne unter [email protected] bestellen können.
  • Fertigen Sie ein Formular für Pressekontakte auf (einschließlich Telefonnummer und E-Mail-Adresse) an. Damit können Sie später überprüfen, was über Ihre Aktion geschrieben wurde.
  • Schreiben Sie eine Pressemitteilung und senden Sie diese an die örtliche Presse. Lassen Sie sie von einer zweiten Person gegenlesen.
  • Entscheiden Sie vorab, wer während Ihrer Aktion als Pressekontakt fungiert. Diese Person sollte sich ausschließlich darauf konzentrieren, den Kontakt zu den Medien zu suchen und aufrechtzuerhalten. Sie übernimmt am Demo-Tag keine weiteren organisatorischen Aufgaben und kann sich im Vorfeld intensiv einlesen, um auch tiefergehende Fragen souverän beantworten zu können. Einige gute Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier. Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Punkte Sie den Journalist:innen auf jeden Fall mit auf den Weg geben möchten, und üben Sie diese im Vorfeld mehrmals. Wenn Sie eine Journalist:innen-Frage einmal nicht beantworten können, ist es am besten, dies offen zuzugeben und auf die PETA-Homepage zu verweisen. Alternativ können Sie dem Journalisten oder der Journalistin auch anbieten, sich später erneut zu melden. Gerne können Sie sich im Vorfeld der Aktion an uns wenden, um Tipps für den Umgang mit Journalisten zu erhalten.
  • Bereiten Sie mehrere Infomappen zum Aushändigen an Pressevertreter:innen vor. Diese können Flugblätter, Informationen und Zeitungsartikel zum Anlass der Protestaktion enthalten (z.B. Tierleid in der Agrarindustrie, Tierqual im Zirkus usw.)

TIPP

Bitten Sie Ihre Aktiven, sich mindestens eine halbe Stunde vor dem Termin, den Sie den Medien mitgeteilt haben, einzufinden. Vertreter:innen von der Presse und vor allem vom Fernsehen sind manchmal schon etwas früher vor Ort, um auch den Aufbau zu filmen.

WÄHREND: Aktive, Presse

  • Sorgen Sie dafür, dass sich die Demo-Teilnehmer:innen ansprechend positionieren und die Schilder gut lesbar vor sich tragen. Abzuraten ist von Sonnenbrillen, denn diese drücken Passant:innen und der Presse gegenüber Unnahbarkeit aus. Bitten Sie die Aktiven, Aktivitäten wie Telefonieren oder private Unterhaltungen auf die Zeit nach der Aktion zu verschieben.
  • Falls Kostüme oder Masken verwendet werden, sollten diese nach Möglichkeit die ganze Zeit getragen werden. In diesem Fall bitten Sie die Aktiven im Vorfeld, ihren Ausweis mit zur Aktion zu bringen. Es ist möglich, dass die örtliche Polizei die Personalien der kostümierten (vermummten) Aktiven aufnehmen möchte.
  • Teilen Sie die Gruppe: Einige halten Schilder, tragen Kostüme oder stellen eine Szene nach, andere sprechen die Passant:innen freundlich an und verteilen Informationsflyer. Versuchen Sie, auch auf aggressives oder beleidigendes Passant:innenverhalten ruhig und entspannt zu reagieren. Erläutern Sie den Aktiven auf, dass auf Ablehnung der Passant:innen entspannt reagiert werden muss. Werden Passant:innen angeschrien, beleidigt oder auf ähnlich unfreundliche Weise behandelt, so zeugt dies von unprofessionellem Verhalten, mit dem Sie für die Tiere nichts erreichen (außer noch mehr Ablehnung).
  • Wurde eine Pressemitteilung herausgegeben, bleiben Sie während der gesamten angekündigten Aktionsdauer vor Ort. Einige Medien werden erst am Ende der Aktion erscheinen, andere schon früher.
  • Fotos oder Videoaufnahmen sind unglaublich wichtig! Sie können diese später an Teilnehmer:innen und Medien schicken, die nicht anwesend sein konnten.
  • Bitten Sie die Medienvertreter:innen, sich in Ihre Presseliste einzutragen, und geben Sie Ihnen die Pressemappe mit. Im Anschluss an die Aktion können Sie Medien kontaktieren, die nicht vor Ort waren, und ihnen anbieten, ihnen Fotos und einen Bericht über die Aktion zukommen zu lassen.

DANACH: Nachbereitung und Berichterstattung

  • Fertigen Sie eine Liste mit Namen und Telefonnummern sämtlicher Teilnehmer:innen an, damit Sie sich ihre Hilfe auch in Zukunft sichern können. Falls Sie den Unterstützer:innen ein kleines Dankeschön anbieten (z. B. vegane Kekse), verlassen sie die Aktion mit einem positiven Gefühl.
  • Nehmen Sie alle Schilder und übrig gebliebenen Flyer mit, verlassen Sie den Ort sauber und bewahren Sie die Materialien für zukünftige Aktionen auf.
  • Rufen Sie Medien an, die nicht anwesend sein konnten, und informieren Sie sie darüber, was sich im Rahmen der Aktion ereignet hat. Basierend auf Ihrer Pressemitteilung, Ihrem Bericht und Ihren Fotos können diese Medien eine Story schreiben, auch wenn sie nicht selbst dabei waren.
  • Es ist immer spannend, nach einer Aktion zu prüfen, wie die Medien über die Aktion berichten – gerade in kleinen Städten wird häufig und gerne über Aktionen für die Tiere berichtet.
  • Bedanken Sie sich bei allen Demonstrant:innen noch einmal für die Teilnahme und schicken Sie die besten Fotos an alle Teilnehmer. Das schafft eine Grundlage für die gemeinsame Planung weiterer Aktionen.
  • Schreiben Sie einen Leserbrief zum Thema. Wenn er Ihre Position kurz und knapp zusammenfasst, hat er die besten Chancen, aufgegriffen und gedruckt zu werden.
  • Machen Sie sich Gedanken darüber, was Ihnen an der Aktion gefallen hat und was vielleicht besser hätte laufen können. So können Sie mit der nächsten Aktion noch mehr für die Tiere erreichen.