Fischkonsum: Aquakultur und Fischfang fordern Milliarden Opfer

Der weltweite Fischkonsum steigt kontinuierlich an und lag im Jahr 2019 bei etwa 20 Kilo pro Person. [1] Um diese unfassbar hohe Nachfrage zu erfüllen, werden jährlich Hunderte Milliarden Fische gefangen und sterben einen qualvollen Tod.

Doch das allein reicht nicht aus, um die immense Gier der Menschen nach Fischfleisch zu decken. Daher werden jedes Jahr Milliarden weitere Fische auf Fischfarmen in der sogenannten Aquakultur gezüchtet und getötet.

Fischkonsum: Hunderte Millionen Fische sterben qualvoll

Die kommerzielle weltweite Fischerei mit ihren riesigen Netzen ist verantwortlich für den Tod von 790 bis 2.300 Milliarden Fischen pro Jahr. [2] Hinzu kommen zwischen 51 und 167 Milliarden weitere Fische aus der Aquakulturproduktion. [3] Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fischen liegt in Deutschland mit 13,2 Kilogramm unter dem weltweiten Durchschnitt. [4]

Menschen fangen mit Netzen Fische

Überfischung und Umweltzerstörung durch Fischfang und Aquakultur

Die Anfänge der sogenannten Aquakultur liegen in den 1970er-Jahren. Die kontrollierte Aufzucht von Fischen sollte dazu dienen, die Überfischung und Dezimierung natürlicher Fischbestände zu verhindern. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese systematische Fischzucht als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren in der Lebensmittelindustrie etabliert. Aquakulturen sind heute für etwa 50 Prozent des weltweiten Fischkonsums verantwortlich. [5]

Doch die Aquakulturindustrie hat sich für Milliarden von Fischen und die Umwelt als wahre Katastrophe erwiesen. Fische wie beispielsweise Lachse „schwimmen“ in Zuchtfarmen auf engstem Raum, zusammengepfercht im trüben Wasser ihrer eigenen Exkremente. Krankheiten werden durch die Gabe von Antibiotika und Chemiecocktails bekämpft.

Fische, die im offenen Wasser gezüchtet werden, werden aufgrund der extrem beengten Haltung von kleinen Krebsen befallen. Diese sogenannten Fischläuse beißen ganze Fleischstücke aus Kopf und Körper der Fische. Wenn befallene Tiere ausbrechen, können diese Läuse auch frei lebende Fische befallen und die Populationen von ohnehin bedrohten Wildbeständen erheblich dezimieren. In Chile beispielsweise sind 2018 circa 700.000 Lachse aus einer Zuchtfarm ausgebrochen. [6]

Fischfarm im Wasser

Die Überfischung bzw. Dezimierung der Fischbestände, die mit der Aquakultur ursprünglich verhindert werden sollte, wird durch Zuchtfarmen also nicht verhindert, sondern sogar noch verstärkt. Abfälle, Chemikalien und Antibiotika gelangen von den Fischfarmen in Flüsse und Meere.

Vor allem in den Küstenregionen tropischer und subtropischer Länder boomt die Fischzucht und nimmt entsprechend viel Fläche ein. Durch den Bau der Zuchtanlagen gehen wertvolle Lebensräume verloren. [7]

(Zucht-)Fische sind gesundheitlich bedenklich

Viele Fische in der Aquakultur werden mit bedenklichen Futtermitteln ernährt. Oft erhalten sie Trockenpellets, die teilweise hohe Konzentrationen an Schadstoffen wie Dioxine und PCBs sowie Medikamente und Chemikalien aufweisen. Zudem werden in der Aquakultur auch Fischmehl und Fischöl eingesetzt, die aus oftmals stark schadstoffbelasteten wild gefangenen Fischen hergestellt werden. Diese gesundheitsschädlichen Stoffe landen über das Fleisch der Fische aus Zuchtfarmen letztlich auf dem Teller der Konsumenten.

Um dem durch die beengte Haltung bedingten erhöhten Krankheitsrisiko auf Fischfarmen entgegenzuwirken, verabreichen Betreiber von Aquafarmen den Fischen teils gefährliche Pestizide, die auf den Menschen eine neurotoxische Wirkung haben. [8]

Wale, Delfine, Seehunde, Schildkröten: Opfer des kommerziellen Fischfangs

Beim kommerziellen Fischfang landen unzählige Meerestiere als sogenannter Beifang in den Netzen. Schätzungen zufolge ertrinken auf diese Weise jährlich Hunderttausende Wale, Delfine, Seehunde, Meeresschildkröten und Vögel. [9]

Vogel im Fischernetz gefangen

Fische sind fühlende Lebewesen

Wie wir Menschen sind auch Fische Wirbeltiere, die ihre Schmerzen äußern – wenn auch in einer für den Menschen nur schwer verständlichen Art. Außerhalb des Wassers schnappen Fische unübersehbar nach Sauerstoff, winden sich und zappeln verzweifelt – all das sind Anzeichen dafür, dass sie Schmerz empfinden und unter starkem Stress stehen. [10] Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass das Schmerzempfinden von Fischen dem Schmerzempfinden anderer Wirbeltiere sehr ähnlich ist. [11]

Jeder einzelne Fisch, der aus den Tiefen des Meeres in die Atmosphäre gezogen wird, leidet unvorstellbare Qualen: Aufgrund der Druckabnahme reißt oftmals die Schwimmblase, der Magen quillt aus dem Mund und die Augen aus den Höhlen, während das Tier langsam und qualvoll über Minuten oder Stunden erstickt. Viele Fische leben noch und sind bei Bewusstsein, wenn sie aufgeschnitten und ausgenommen oder lebend auf Eis gelegt werden.

Banner Speziesismus stoppen

Die Einordung von Tieren in willkürliche Kategorien wie „Nutztiere“, „Haustiere“ oder „Nahrungsmittel“ ist menschengemacht und nennt sich Speziesismus. Heutzutage ist es unumstritten und wissenschaftlich nachgewiesen, dass Fische Stress und Schmerz empfinden können – genau wie alle anderen Tiere. Trotzdem leiden und sterben jedes Jahr Milliarden von ihnen durch die kommerzielle Fischerei und in der Aquakultur. Das muss enden: Wie alle anderen Tiere haben auch Fische ein Leben in Freiheit und ohne Leid verdient.

Was Sie tun können

  • Wenn Sie dazu beitragen möchten, das milliardenfache Leid des Fischfangs und der Aquakultur zu beenden und den katastrophalen Folgen der Überfischung der Meere entgegenzuwirken, sollten Sie Fische von Ihrem Speiseplan streichen.
  • Die im Fisch enthaltenen gesunden Inhaltsstoffe, wie Jod und Proteine, finden sich auch in Speisesalz und Algen sowie in Hülsenfrüchten, Algen und Getreide. Omega-3-Fettsäuren sind zudem in Pflanzenölen, Nüssen, Algen und Leinsamen enthalten. Eine rein pflanzliche Ernährung rettet nicht nur unzähligen Tieren das Leben, sondern kann zur Verbesserung Ihrer Gesundheit beitragen.
  • Unser Veganstart-Programm kann Ihnen beim Umstieg auf eine tierfreundliche Lebens- und Ernährungsweise mit abwechslungsreichen Rezepten und weiteren hilfreichen Tipps helfen.