Viele Menschen denken, dass Tierbabys – im Gegensatz zu ihren erwachsenen Artgenossen – für den menschlichen Konsum von Tierprodukten vor Qual, Leid und Tod verschont blieben. Die Realität sieht jedoch leider anders aus. Bitte sehen Sie sich die folgenden Beispiele von Tierbabys an, die, wie alle Tiere, weder gequält und ausgebeutet noch getötet werden wollen – und bitte überdenken Sie Ihr Konsumverhalten.
1. Das Rehkitz
In Sachsen und Brandenburg ist es Jägern ab dem 1. August eines jeden Jahres gesetzlich erlaubt, Rehkitze zu töten – in allen anderen Bundesländern ab dem 1. September [1]. Allein in der Jagdsaison 2018/2019 wurden rund 1 Million Rehe gejagt und getötet [2]. Zu den inkorrekten Pro-Jagd-Argumenten zählt auch die Annahme, dass die Zahl der Wildtiere ohne die Jagd überhandnehmen würde.
2. Das Ferkel
2019 wurden in deutschen Schlachthöfen fast 55 Millionen Schweine getötet [3] – die meisten im Alter von rund sechs Monaten. In der Tierindustrie werden Ferkel schon kurz nach der Geburt verstümmelt. So werden ihre Ringelschwänze abgeschnitten, meist ohne Betäubung; die Eckzähne werden gekürzt; die männlichen Tiere werden kastriert. Alle Ferkel leiden in kargen, kotverdreckten Buchten unter Eintönigkeit und Stress. Das Leben auf den harten Spaltenböden verursacht ihnen Schmerzen, viele Tiere verletzen sich gegenseitig – und das alles nur, damit sie ihres Fleisches wegen gemästet werden. Über 13 Millionen Schweine überleben diese Tortur nicht: Sie sterben bereits in den Ställen oder werden dort getötet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit verbringen alle Schweine die letzten Momente ihres Lebens in Todesangst, wenn sie vor ihrer Tötung durch Vergasen oder mit Elektrozangen betäubt werden. Aufgrund häufiger Fehlbetäubungen erleben zahlreiche Schweine den tödlichen Schnitt durch die Kehle bei vollem Bewusstsein.
3. Das Lamm
Lämmer werden ihren Müttern bereits wenige Wochen nach der Geburt entrissen, anschließend gemästet und noch vor ihrem ersten Lebensjahr getötet. Die Muttertiere werden immer wieder geschwängert. Wenn sie letztlich krank werden oder nicht mehr fortpflanzungsunfähig sind, werden sie ebenfalls getötet.
4. Das Kalb
Wie alle Säugetiere produzieren Kühe Milch, um die Versorgung ihres Nachwuchses sicherzustellen. In der Milchindustrie werden die Tiere für die Produktion von Käse, Joghurt, Sahne und Milch regelmäßig künstlich befruchtet, jedoch meist kurz nach der Geburt von ihrem Kalb getrennt. Männliche Kälber werden für Kalbfleisch getötet, weibliche Kälber erleiden das gleiche Schicksal wie ihre Mütter und werden als „Milchkühe” ausgebeutet.
5. Das Kaninchenbaby
Wussten Sie, dass auch Kaninchen gemästet und später als Kaninchenfleisch verkauft werden? Die Deutschen konsumieren jährlich rund 41.000 Tonnen Kaninchenfleisch [4]. Es ist tatsächlich so, wie Sie es sich vielleicht gerade vorstellen: Die Kaninchen sitzen eng eingepfercht in Batteriekäfigen oder engen Buchten und werden von klein auf gemästet, um möglichst schnell ihr „Mastgewicht“ zu erreichen. Nach einer Lebenszeit von nur 60 bis 70 Tagen werden die Tierkinder getötet.
6. Das Küken
Ähnlich wie in der Milchindustrie werden auch in der Eierindustrie männliche Babys aussortiert und getötet – schließlich können sie keine Eier legen. [5] Jährlich werden rund 45 Millionen männliche Küken vergast. Ihre Schwestern werden nach etwa 1,5 Jahren ebenfalls getötet – aber erst, nachdem sie zur Produktion von Eiern ausgebeutet wurden.
7. Das Krabbenbaby
Nachdem sich das Gerücht, Meerestiere hätten keine Gefühle, über Jahrzehnte hartnäckig halten konnte, ist heute wissenschaftlich bewiesen, dass Fische, Krebstiere und Weichtiere Angst, Leid und Schmerz empfinden [6]. 2018 verzeichneten deutsche Krabbenfischer einen Umsatz von mehr als 60 Millionen Euro [7]. Unter den gefangenen Tieren befinden sich stets zahlreiche Jungtiere. Auch Delfine, ihr Nachwuchs und viele andere Meerestiere sterben in großer Zahl, weil sie sich in den riesigen Netzen der Krabbenfischer verheddern [8].
8. Der Frischling
Die Jagd auf Wildschweine ist in Deutschland noch immer erlaubt. 2018 stieg die sogenannte „Jagdstrecke“ gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent auf insgesamt 836.900 Wildschweine an [9]. Zur vermeintlichen Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest wird zudem die Jagd auf die Tiere gefordert: 70 % der Wildschweine sollten in Deutschland „vorsorglich“ getötet werden [10]. Auch der Abschuss auf Mutter- und Jungtiere soll erlaubt werden [11].
9. Das Entenküken
Entenküken werden meist fernab ihrer Familien in Ställen gehalten, in denen ihnen keine Bademöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die meisten werden noch im Kindesalter mit etwa 50 Tagen getötet – in Freiheit können Enten bis zu zehn Jahre alt werden. Ihr überzüchteter Körper setzt in kurzer Zeit so viel Fleisch an, so dass viele Tiere auf den Rücken fallen und nicht mehr auf die Beine kommen. Sie verdursten oder sterben langsam an Erschöpfung. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt 34,6 Tonnen Entenfleisch „produziert“. [12]
Was Sie tun können
Bitte ändern Sie Ihr Kaufverhalten und meiden Sie den Konsum und die Verwendung von tierischen Produkten. Die kostenlose 30-tägige Veganstart-Programm zeigt Ihnen, wie einfach es ist, die eigenen Gewohnheiten zu ändern. Hier finden Sie nicht nur inspirierende Rezepte, die Ihnen die Umstellung erleichtern, sondern auch wertvolles Wissen rund um das Thema Tier- und Umweltschutz. Außerdem erhalten Sie praktische Anregungen, wie Sie für die Tiere aktiv werden können.
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Quellen
[1] Sächsische.de: Jetzt dürfen Jäger Kitze schießen, https://www.saechsische.de/plus/jetzt-duerfen-jaeger-kitze-schiessen-5106914.html, (eingesehen am 19.10.2020)
[2] Deutscher Jagdverband: Jagdstatistik 2018/19, https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresjagdstrecke_Bundesrepublik_Deutschland_2018_2019.jpg, (eingesehen am 20.10.2020)
[3] Statista: Umfrage Schweineschlachtungen in Deutschland, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459142/umfrage/schweineschlachtungen-in-deutschland/ (eingesehen am 29.10.2020)
[4] Tierschutzbund: Kaninchenmast, https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/landwirtschaft/kaninchenmast/, (eingesehen am 29.10.2020)
[5] Verbraucherzentrale: Tötung von Eintagsküken: Diese Alternativen gibt es https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/toetung-von-eintagskueken-diese-alternativen-gibt-es-11924 (eingesehen am 20.10.2020)
[6] DW: Auch Fische haben Gefühle, https://www.dw.com/de/auch-fische-haben-gef%C3%BChle/g-40236215#:~:text=Lange%20Zeit%20glaubte%20man%2C%20dass,%C3%A4ngstlich%20und%20gestresst%20sein%20k%C3%B6nnen (eingesehen am 29.10.2020)
[7] Abendblatt: Krabbenfischer: Der Umsatz hat sich mehr als halbiert, https://www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article227981961/Krabbenfischer-Nordsee-Cuxhaven-Fischerei-Niedersachsen-Schleswig-Holstein-Buesumer-Krabben-Umsatz-Fangmengen.html (eingesehen am 29.10.2020)
[8 ]Spiegel Wissenschaft: Hunderttausende Wale und Delfine sterben im Netz, https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ungewollter-beifang-hunderttausende-wale-und-delfine-sterben-im-netz-a-808028.html (eingesehen am 29.10.2020)
[9] Jawina: DJV: Zahl der erlegten Wildschweine höher als erwartet, https://www.jawina.de/djv-zahl-der-erlegten-wildschweine-hoeher-als-erwartet/ (eingesehen am 29.10.2020)
[10] RTL.de: Afrikanische Schweinepest: Bauernverband fordert Tötung von 70 Prozent aller Wildschweine https://www.rtl.de/cms/afrikanische-schweinepest-bauernverband-fordert-toetung-von-70-prozent-aller-wildschweine-4139130.html (eingesehen am 29.10.2020)
[11] Zeit.de: Wildschweine zu töten stoppt noch keine Seuche, https://www.zeit.de/wissen/2018-10/afrikanische-schweinepest-seuchenschutz-wildschweine-oekologie-impfstoff (eingesehen am 30.10.2020)
[12] Statista: Schlachtmenge in Geflügelschlachtereien von Enten in Deutschland, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162601/umfrage/schlachtmenge-in-gefluegelschlachtereien-von-enten-in-deutschland/ (eingesehen am 29.10.2020)