Darum sind Affen durch Tierversuche vom Aussterben bedroht

Langschwanzmakaken, auch Javaneraffen genannt, gehören zu den am häufigsten in Tierversuchen missbrauchten und gequälten Affenarten. Die anhaltenden Experimente der Tierversuchsindustrie treiben die Primaten zunehmend an den Rand des Aussterbens.

Das bestätigen 18 renommierte Primatenforscher:innen aus aller Welt: In einem Artikel im American Journal of Primatology legen sie die dramatische Notlage dieser Affen dar, die gefangen und für Tierversuche in alle möglichen Länder transportiert werden.

Gif Wissenschaft statt Tierversuche

Wissenschaftliche und kommerzielle Zwecke Hauptgrund für Aussterben von Javaneraffen

Der Artikel mit dem Titel „Entnahme aus der Wildnis gefährdet den einst weit verbreiteten Langschwanzmakaken“ zeigt auf, wie, wann und warum die Zahl der Langschwanzmakaken weltweit so stark zurückgegangen ist. Mittlerweile führt die Weltnaturschutzunion (IUCN) die Tiere auf der Roten Liste als stark gefährdete Art.

Dr. Lisa Jones-Engel, PETA USAs leitende wissenschaftliche Beraterin für Primatenversuche, und ihre internationalen Kolleg:innen dokumentieren, wie eine Reihe von Bedrohungen den Langschwanzmakaken zu schaffen macht. Zu diesen Bedrohungen gehört vor allem die „Überbeanspruchung für wissenschaftliche, kommerzielle und Freizeitzwecke“. Zwischen 2019 und 2022 stieg die Nachfrage nach diesen Affen für Experimente erheblich. Das führte dazu, dass die Länder, in denen die Makaken leben, mehr von den Affen exportierten.

Ein Affe liegt auf einer Liege mit einem Mulltuch.
Noch immer leiden Affen in Tierversuchen, wie dieser Makake.

Zahl der Makaken sinkt in allen Heimatländern drastisch

In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in allen Ländern mit einheimischen Langschwanzmakaken-Populationen der Rückgang der Zahlen erschreckend ist. Vietnam meldet einen dramatischen Rückgang. Kambodscha meldet einen Rückgang von bis zu 50 Prozent zwischen 2010 und 2020. In der Demokratischen Volksrepublik Laos sind die Bestände auf etwa 500 Individuen gesunken – ein drastischer Rückgang von fast 400 Prozent. In Bangladesch gilt die Art bereits als ausgestorben: Bei jüngsten Erhebungen wurden überhaupt keine Tiere mehr gefunden.

Jones-Engel und die anderen Autor:innen stellen fest, dass die Situation so schlimm ist, dass die Zahl der Langschwanzmakaken innerhalb der nächsten drei Affengenerationen um die Hälfte zurückgehen wird, wenn keine Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.

Unfassbar: Verband Biomedizinischer Forschung reicht Beschwerde gegen Schutzstatus ein

Der Verband Biomedizinischer Forschung (NABR) hat unfassbarerweise Beschwerde gegen die Einstufung der Weltnaturschutzunion (IUCN) für Langschwanzmakaken als stark gefährdete Art auf der Roten Liste eingelegt. Die Begründung liest sich absurd und lebensfeindlich: Damit würde der „Nachschub“ der Affen, die in Laboren gequält und missbraucht werden, „noch“ knapper werden. [2]

Wir von PETA sind fassungslos über den egomanen Versuch der Einflussnahme des NABR. Der NABR bestätigt damit, Makaken und viele andere Tiere lediglich als gefühllose Ware zu sehen, die nur zu dem Zweck existieren, an ihnen grausame Experimente durchzuführen. Eine skrupellose Demonstration des tief in der Gesellschaft verankerten Speziesismus.

Wir verurteilen zutiefst, dass ein Verband, der Lebewesen als handelbare Ware sieht, der Weltnaturschutzunion bei ihrer Aufgabe reinreden will, gefährdete Arten als solche zu benennen und ihren Schutz damit voranzutreiben. Nicht zuletzt, da Tierversuche eine veraltete, überholte und schlechte Wissenschaft sind.

Grafik. Ratte mit Spritzen.

95 Prozent aller neuen Medikamente kommen niemals auf den Markt – obwohl sie zuvor im Tierversuch für wirksam und sicher erklärt wurden. [3] Die mangelnde Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Tier auf den Menschen ist dabei ein wichtiger Faktor. [4] Tierversuche sind unethisch, unnötig, grausam und verschlucken immense Geldmittel, die in moderner, tierfreier Forschung sinnvoller investiert wären.

Jetzt Ausstieg aus Tierversuchen fordern

Wenn nicht sofort etwas dagegen unternommen wird und die entsprechenden Tierversuche nicht eingestellt werden, wird es bald keine Langschwanzmakaken mehr auf der Erde geben. Helfen Sie jetzt! Unterstützen Sie unser Strategiepapier für die Bundesregierung, das zeigt, wie ein Ausstieg aus Tierversuchen problemlos gelingen kann.