Wussten Sie, dass Gänse für die Eierproduktion oft unter schlimmen Bedingungen gehalten und nach nur wenigen Jahren im Schlachthof auf grausame Weise getötet werden? Oder dass Gänseeier weder gesund noch für die menschliche Ernährung notwendig sind? Erfahren Sie hier mehr über das Tierleid für Gänseeier.
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Kann man Gänseeier essen?
Gänseeier sind viel größer und schwerer als Hühnereier und gelten teilweise als fragwürdige Spezialität. Da sich Gänseeier anders zusammensetzen als Hühnereier, werden sie von Eierbetrieben für Allergiker empfohlen – doch es ist besser, gar keine Gänseeier zu essen. Hier erfahren Sie, warum!
Qualzuchten: Wie oft legt eine Gans ein Ei?
Eine Graugans in freier Wildbahn legt einmal im Jahr maximal zehn Eier, die sie ausbrütet, und zieht ihren Nachwuchs liebevoll groß. [1] Ebenso wie Hühner und Enten werden Gänse in der Eierindustrie so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen – auch wenn das für die Tiere mit großen körperlichen Qualen einhergehen kann. So legen die gezüchteten „Legerassen“ zwischen 40 und 90 Eier pro Jahr. [2]
Obwohl Graugänse in freier Wildbahn zwischen 15 und 20 Jahre alt werden können, werden Gänse in der Eierindustrie nach fünf bis sechs Jahren im Schlachthof getötet. [2, 3]
Gänsehaltung für Eier ist Tierquälerei
Wer Gänseeier isst, unterstützt damit Tierquälerei. Gänse werden in der Eierindustrie oft unter schrecklichen Bedingungen gehalten. Da es in Deutschland keine Haltungsvorschriften für die Zucht und Mast von Gänsen gibt, müssen sich auch Eierbetriebe nur an die wenigen allgemeinen Regelungen des Tierschutzgesetzes halten. Das bedeutet, dass den Gänsen nahezu alles verwehrt wird, was sie für ein artgerechtes Leben brauchen: Sie können niemals ihre Eier ausbrüten und ihren Nachwuchs großziehen, sie können meist nicht in dem von ihnen geliebten Wasser schwimmen und nach Nahrung suchen, und auch Auslauf und frisches Gras stehen ihnen – wenn überhaupt – nur begrenzt zur Verfügung.
Nach fünf bis sechs Jahren oder wenn die „Legeleistung“ der Gänse nachlässt, werden sie – egal, ob bio oder konventionelle Haltung – im Schlachthaus getötet. Nach einem oft langen und qualvollen Transport werden die Tiere zur Betäubung kopfüber aufgehängt, was ihnen große Schmerzen bereitet. Dann werden sie in ein Strombad getaucht oder mit CO2 vergast. Anschließend wird den Gänsen die Kehle durchgeschnitten. Es kommt immer wieder vor, dass die Tiere vorher nicht ausreichend betäubt wurden oder wieder zu Bewusstsein kommen, während sie kopfüber verbluten.
Sind Gänseeier gesund?
Gänseeier enthalten ebenso wie andere Eier gesättigte Fettsäuren und Cholesterin. Studien weisen darauf hin, dass der Verzehr von Eiern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten erhöhen kann. [4, 5] Auch zeigen mehrere Studien auf, dass der Eierkonsum zu einem höheren Risiko führen kann, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. [6-8] Da Gänseeier größer sind als Hühnereier, ist zudem das Risiko einer Salmonellenvergiftung höher, da diese erst bei einer längeren Kochzeit abgetötet werden.
Für eine gesunde Ernährung brauchen Menschen keine Eier. Eine ausgewogene vegane Ernährung führt dem Körper in jeder Lebensphase alle benötigten Nährstoffe zu – egal, ob Kleinkind oder Hochleistungssportler:in. [9] Es gibt zahlreiche pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkorngetreide, die unseren Eiweißbedarf problemlos decken.
Warum sollte man Gänseeier nicht essen?
Gänse sind soziale Tiere, die meist ihr ganzes Leben lang mit einem Partner verbringen und in Familienverbänden leben. Eine Gänsefamilie nutzt meist mehrere hundert Quadratkilometer am Tag. Diese faszinierenden Tiere sind keine Eier-, Fleisch- oder Federlieferanten, sondern haben ein Recht auf ein artgerechtes Leben in Freiheit.
Egal, von welcher Spezies und aus welcher Haltungsform Eier stammen: Sie kommen immer von Tieren, die aufgrund ihrer körperlichen Fähigkeiten gezüchtet, eingesperrt, ausgebeutet, gequält und getötet werden.
Ist es okay, Eier von Gänsen zu essen, die man selbst hält?
Wie bei Enten oder Hühnern im eigenen Garten fragen sich private Gänsehalter:innen, ob sie die Eier der Tiere essen sollten. Abgesehen davon, dass wir Menschen nicht auf Eier angewiesen sind, legen Gänse ihre Eier nicht für uns, sondern um sich fortzupflanzen. Sie haben ein Grundbedürfnis, ihre Eier auszubrüten – auch wenn diese nicht befruchtet sind. Zudem haben die Tiere aufgrund ihrer Zucht oft einen erhöhten Nährstoffbedarf.
Daher ist es das Beste für die Tiere, wenn sie ihre (unbefruchteten) Eier „ausbrüten“ dürfen oder wenn Sie den Gänsen ihre Eier zerkleinert zur Nahrung dazugeben. Vermeiden Sie bitte unbedingt Nachwuchs, da es bereits zahlreiche Gänse gibt, die auf ein liebevolles Zuhause warten.
Helfen Sie Gänsen – werden Sie vegan!
Gänse werden nicht nur für Eier ausgebeutet und getötet, auch für Fleisch und Daunen leiden und sterben jedes Jahr zahllose Tiere. Helfen Sie Gänsen, indem Sie dieses Tierleid nicht unterstützen, sondern sich für eine vegane Lebensweise entscheiden. Tipps und Informationen rund um die vegane Ernährung finden Sie in unserem kostenlosen Veganstart-Programm – erhältlich als App oder per E-Mail!
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Quellen
[1] Neuntöter – Verein für Forschung und Vielfalt e. V.: Vom Ei zur Gans, https://www.neuntoeter-ev.de/projekte/gans-hamburg/vom-ei-zur-gans/ (eingesehen am 23.05.2022)
[2] Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Gänseeier, https://www.landservice.de/wp/lebensmittel.htm?x=1_7_855 (eingesehen am 23.05.2022)
[3] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Das Gänseei hat Saison, https://www.tierwohl-staerken.de/aktuelles/news-details/gaenseei-saison (eingesehen am 23.05.2022)
[4] Zhuang et al. (2021): Egg and cholesterol consumption and mortality from cardiovascular and different causes in the United States: A population-based cohort study. Plos Medicine, https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003508 (eingesehen am 23.05.2022)
[5] Ruggiero et al. (2021): Egg consumption and risk of all-cause and cause-specific mortality in an Italian adult population. European Journal of Nutrition, https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00394-021-02536-w (eingesehen am 23.05.2022)
[7] Djoussé, Khawaja, Gaziano (2016): Egg consumption and risk of type 2 diabetes: a meta-analysis of prospective studies. The American Journal of Clinical Nutrition, https://academic.oup.com/ajcn/article/103/2/474/4564736 (eingesehen am 23.05.2022)
[8] Djoussé, Gaziano, Buring, Lee (2009): Egg Consumption and Risk of Type 2 Diabetes in Men and Women. Diabetes Care, https://care.diabetesjournals.org/content/32/2/295.long (eingesehen am 23.05.2022)
[9] Melina, V., Craig, W. & Levin, S. (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext (eingesehen am 23.05.2022)