Mitgefühl statt Feuerwerk: Wildtiere leiden unter der Silvester-Böllerei

Viele „Haustiere“ wie Hunde und Katzen leiden unter dem Feuerwerk an Silvester. Häufig werden jedoch die unzähligen Wildtiere vergessen – für sie bedeutet die Böllerei der Menschen Angst und nicht selten einen qualvollen Tod. Darum werben wir von PETA Deutschland für mehr Mitgefühl und ein Silvester ohne Feuerwerk.

Wildtiere leiden unter dem Silvester-Feuerwerk – Politik muss aktiv werden

Was für manche Menschen eine schöne Unterhaltung ist, ist vor allem für Wildtiere ein Kampf um Leben und Tod. Viele Tiere wie Vögel, Rehe, Wildschweine, Mäuse und Co. erschrecken sich durch den ohrenbetäubenden Lärm, die grellen Blitze und die unbekannten Gerüche häufig so sehr, dass sie an den Folgen sterben können. Wir von PETA Deutschland appellieren neben jeder einzelnen Privatperson vor allem an die Politik und fordern ein Feuerwerks-Verbot.

„Wildtiere werden durch das Inferno an Silvester aufgeschreckt. Zusätzlich befinden wir uns inmitten der Klimakatastrophe, und trotzdem schädigen viele Menschen Tiere und Umwelt durch Feuerwerke. Die Politik muss endlich konsequent gegen diesen Missstand vorgehen.“

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Was passiert mit den Wildtieren an Silvester?

Die langen Wintermonate stellen heimische Wildtiere bereits vor eine oft lebensbedrohliche Herausforderung: Sie haben nur begrenzte Energie- und Nahrungsreserven zur Verfügung und müssen ohnehin mit ihren Kräften haushalten. Wenn Feuerwerke explodieren, erschrecken sich die Tiere so sehr, dass sie flüchten müssen. Der Energieverlust durch die ausgebrochene Panik kann tödlich sein.

Da ihr Lebensraum immer mehr schwindet – hauptsächlich durch Einwirkung durch den Menschen –, leben viele Wildtiere mittlerweile in unseren Städten, Vorstädten und Dörfern oder in deren angrenzenden Gebieten.

Tote Amsel
Viele Wildtiere leben in der Nähe des Menschen. An Silvester sind diese Tiere den Raketen schutzlos ausgeliefert.

Durch die Nähe zu den Menschen sind immer mehr Wildtiere mit den lauten Knallkörpern konfrontiert. Diese Folgen haben die Rauchschwaden, Leuchtraketen und Explosionen auf Tiere:

  • Vögel steigen bis zu 1.000 Meter hoch in die Luft auf. Normal sind gerade einmal 100 Meter. Viele Tiere erleiden dabei ein Anflug- und Knalltrauma, wenn die Böller neben ihnen hochgehen. Dabei verbrauchen sie alle Energiereserven. [1] In schlimmen Fällen werden ihre Gehörgänge verletzt und sie werden flugunfähig – oft ein sicheres Todesurteil.
  • Die lauten Feuerwerkskörper reichen oft bis in die Wälder: Wildtiere wie Füchse flüchten in Panik. Nicht selten geraten sie auf befahrene Straßen und erleiden Unfälle. Vor allem zu Neujahr werden daher viele Wildtiere tot oder verletzt gefunden.
  • Winterschlaf haltende Wildtiere wie Igel schrecken durch den Lärm auf.

Verletztes Wildtier gefunden – was tun?

Bitte sehen Sie nicht weg, wenn Sie an Neujahr verletzte Wildtiere finden. Diese Tiere brauchen dringend Ihre Hilfe. Wie Sie sich richtig verhalten, wenn Sie ein verletztes Tier finden und was dann zu tun ist, lesen Sie hier:

Mann haelt Igel
Jahr für Jahr werden Wildtiere durch Böller und Raketen verletzt oder sogar getötet.

Jetzt für alle Tiere einsetzen und Feuerwerksverbot fordern!

Viele Tierhalter:innen erleben es jedes Jahr selbst mit, wie gestresst und panisch ihre Hunde, Katzen und anderen tierischen Mitbewohner sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass es Wildtieren und Tieren, die in Zoos eingesperrt werden, genauso ergeht. Auch sie leiden unter großer Angst bei Feuerwerkslärm. Zeigen Sie Mitgefühl für alle Tiere und helfen Sie mit, ein deutschlandweites Verbot von Feuerwerkskörpern an Silvester zu fordern!

  • Quellen

    [1] Shamoun-Baranes J., Dr. Adriaan M., van Gasteren H., van Loon E. E., Leijnse H., Bouten W. (2011): Birds flee en mass from New Year’s Eve fireworks. Behavioral Ecology. doi:10.1093/beheco/arr102.