Gichtrisiko mit veganer Ernährung senken: Informationen & Tipps

Gicht gehört zu den rheumatischen Gefäßerkrankungen und führt zu schmerzhaften Entzündungen an verschiedenen Körperstellen, meist an den Gelenken. Mit steigendem Alter und bei Männern tritt Gicht häufiger auf. Die Erkrankung ist – im Gegensatz zu anderen rheumatischen Krankheiten – stoffwechselbedingt.

Die Vorteile der veganen Ernährung können das Risiko einer Gichterkrankung senken und sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.

Gicht: Entstehung und Verlauf

Als Hauptauslöser von Gicht gilt eine Störung im Stoffwechsel, durch die sich der Harnsäuregehalt im Blut erhöht. Die überschüssige Harnsäure wird nicht über die Nieren ausgeschieden, sondern lagert sich als Harnsäurekristalle in Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen, der Haut und im Ohrknorpel ab. Dadurch können sich die Gelenke schmerzhaft entzünden und dauerhaften Schaden erleiden. Bei einem akuten Gichtanfall haben sich so viele Harnsäurekristalle im Gelenk angesammelt, dass die Flächen aneinanderreiben; die Gelenke sind rot, geschwollen und schmerzen. Häufig kommt es zu Fieberanfällen.

Irgendwann wird die Erkrankung chronisch mit anhaltenden Gelenkschmerzen und starken Deformationen. Im Normalfall ist Gicht nicht heilbar, doch mit einer pflanzlichen Ernährung [1] und dem Verzicht auf Alkohol [2] kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung kann zu einer verringerten Produktion von Harnsäure führen, sodass die Gelenke entlastet werden.

Person haelt schmerzende Hand
Oft macht sich Gicht durch plötzlich auftretende starke Gelenkschmerzen bemerkbar.

Mit veganer Ernährung das Gichtrisiko senken

Harnsäure entsteht, wenn der Körper sogenannte Purine abbaut. Diese befinden sich vor allem in Wurst, Fleisch, Fisch und Innereien. In Industrieländern tritt die Stoffwechselerkrankung Gicht immer häufiger auf. Als Grund dafür nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) den in der westlichen Ernährung hohen Konsum von Alkohol, Fisch und Fleisch, sodass Gicht heute als eine der häufigsten ernährungsbedingten Krankheiten gilt. Obwohl Gicht in den meisten Fällen auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist, können die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten die Entstehung und den Verlauf beeinflussen. [3, 4]

Die vegane Ernährung zeichnet sich im Vergleich zur westlichen Mischkost unter anderem durch einen hohen Anteil an Antioxidantien und Ballaststoffen aus, die sich positiv auf die körperliche Gesundheit auswirken: Teilnehmer einer Studie, die an mittelschwerer bis schwerer Gicht erkrankt waren, berichteten nach vier Wochen, in denen sie sich fettarm und vegan ernährten, von signifikanten Verbesserungen ihrer rheumatischen Erkrankungen. Eine Ernährung ohne Fisch, Fleisch und Milchprodukte kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.[5]

Vegane Ernaherungspyramide
Diese Ernährungspyramide zeigt die einzelnen Bestandteile einer veganen Ernährung.

Eine 2019 veröffentlichte Studie bestätigt, dass bei einer pflanzenbasierten Ernährung das Risiko deutlich verringert ist, an Gicht zu erkranken, als bei einer fleischhaltigen Kost – selbst dann, wenn purinreiche Sojaprodukte verzehrt werden. [1] Denn obwohl beim Abbau von Purinen Harnsäure entsteht, scheinen die in Pflanzen enthaltenen Nährstoffe die Harnsäureproduktion zu hemmen, ihre Ausscheidung zu verbessern und Entzündungen zu dämpfen.

Der Konsum pflanzlicher Purine könne demnach unbedenklicher als der Verzehr von Purinen tierischen Ursprungs sein. Eine rein pflanzliche Ernährung ist somit ein guter Ansatz für die Prävention und Therapie von Gichterkrankungen. [1] Um der Entstehung von Gicht und dem Verlauf der Krankheit entgegenzuwirken, wird eine purinarme Kost empfohlen.

Purinreiche Nahrungsmittel sind beispielsweise:

  • Fleisch (Fleischextrakt, Innereien, Muskelfleisch, Haut)
  • Hefe
  • Fisch
  • Bier – Alkohol wirkt sich grundsätzlich negativ aus, weil dieser die Ausscheidung der Harnsäure über die Niere behindert.

Ebenfalls purinreich, aber pflanzlichen Ursprungs und daher mit potenziell entzündungshemmenden Inhaltsstoffen sind folgende Lebensmittel:

  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Soja
  • Grünkern, Weizenkleie und Buchweizen

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