Hündin Abi zeigt, dass alles möglich ist – man muss nur daran glauben

Tötungsstationen und städtische Tierheime in Rumänien sind geprägt vom körperlichen und seelischen Leid Tausender Hunde. In jeder einzelnen dieser Einrichtungen leiden die Vierbeiner Tag für Tag: Sie kämpfen um Wasser, um Nahrung und um ihr eigenes entbehrungsreiches Leben – in der Hoffnung, dieser Hölle eines Tages zu entkommen. 

In jedem Zwinger sitzen Hunde, die körperlich gezeichnet, verletzt, bis auf die Knochen abgemagert und verzweifelt sind. Es sind Tiere, die deinen Ärmel verzweifelt durch den Zaun zerren, um in dieser grausamen Welt ein wenig Liebe und einige Streicheleinheiten zu bekommen.

Diese Hunde warten mit hoffnungsvollen Augen darauf, dass sich die Tür des Zwingers endlich öffnet und sie „nach Hause“ gehen dürfen. 

Ihr ganzes Leben spielte sich zwischen den rostigen Zäunen des engen Zwingers ab.

Auch Abi saß in einem solchen Zwinger. Sie war stark abgemagert und hielt sich nur noch auf den Vorderbeinen. Ihre Hinterbeine schienen wie gelähmt. Die Mitarbeiter des öffentlichen Shelters konnten uns nicht sagen, seit wann sich die kleine Hündin in diesem Zustand befand und wie lange sie schon im Tierheim war.

Abis Hinterbeine schienen gelähmt zu sein.

Vielleicht waren es Wochen – vielleicht aber auch Monate.

Abi hatte keine Kraft mehr, sich gegen ihre Artgenossen durchzusetzen, um sich zum Futternapf zu schleppen. Ihr Zustand war lebensbedrohlich.

Wir nahmen die geschwächte Hündin sofort mit und brachten sie zu einem der Tierärzte, die unsere Kastrationskampagne in Rumänien unterstützen.

Wir hatten nur wenig Hoffnung, dass sie diesen lebensbedrohlichen Zustand überstehen würde.

In der Praxis angekommen, setzten wir die Hündin auf den Behandlungstisch. Wir waren uns nicht sicher, ob ihre Wirbelsäule gebrochen war. Ihr Anblick schmerzte. Wie viel Leid war ihr in der Vergangenheit zugefügt worden? Wie konnte sie trotzdem so unglaublich freundlich und vertrauensvoll zu uns Menschen sein?
Sie spürte, dass wir ihr helfen wollen. Der Tierarzt untersucht die kleine Hündin, die wir nun „Abi“ nannten.

Es bestand nur wenig Hoffnung.

„Ihre Chance, jemals wieder laufen zu können, ist sehr gering. Außerdem hat sie auf einem Auge das Augenlicht verloren“, teilte uns der Tierarzt nach der ersten Untersuchung mit. „Aber wir versuchen es – wir sollten diese kleine Chance ergreifen!“

Also unterzogen wir die Hündin einer intensiven Behandlung. Sie blieb stationär in der Klinik, in der sie mit unglaublich viel Liebe, Hoffnung und Fürsorge vom Team versorgt wurde.

Wunder geschehen!

Tag für Tag machte Abi kleine Fortschritte. Zunächst erlangte sie die Kraft, sich auf den Vorderbeinen fortzubewegen, dann war sie in der Lage, sich auch auf ihre Hinterbeine zu stützen.

Abi stand zum ersten Mal wieder auf vier Beinen.

Als sie begann, ganz langsam kleine Schritte zu machen, konnten wir unsere Freude kaum fassen. Nur wenige Wochen später durfte Abi aus der Tierarztpraxis ausziehen und kam in eine Pflegestelle vor Ort, an der bereits viele Hundefreunde auf sie warteten.

Viele Hundefreunde warteten schon auf Abi.

Abi fand endlich ein glückliches Zuhause

Nicht lange und für Abi wurde ein neues Zuhause gefunden, in dem sie ein gesundes und glückliches Leben führen kann. Die schweren Zeiten sind vergessen – sie freut sich über jeden Hund und Menschen, den sie kennenlernen darf, genießt Streicheleinheiten, tobt und buddelt mit anderen Vierbeinern im Park und ist einer der fröhlichsten und freundlichsten Hunde.

Abis Geschichte hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, an Wunder zu glauben und Tag für Tag an der Hoffnung festzuhalten.

Wenn es eine Chance gibt, ein Tier zu retten und vor Leid zu bewahren, dann muss man sie ergreifen.

Abi ist für uns ein Symbol dafür, dass im Leben alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt. Jedes gerettete Tier motiviert uns aufs Neue, denn trotz der vielen traurigen Schicksale vor Ort spüren wir, wie wichtig es ist, für die Tiere da zu sein und so viel zu helfen, wie wir können. 

Tag für Tag spüren wir, wie wichtig es ist, für die Tiere da zu sein.

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.