3 Monate jung, gebrochenes Bein und ausgesetzt: Shebas Geschichte

Bein gebrochen und ausgesetzt

An einem Sonntag in diesem Sommer fanden wir „Sheba“ mitten in der Stadt. Das kleine Fellknäuel saß ganz allein am Straßenrand und schnupperte an einem Blumenbeet. Wir sahen uns um, denn wir vermuteten, dass ihre menschlichen Begleiter irgendwo in der Nähe sind.

Doch weit und breit war niemand zu sehen, der zu ihr gehörte oder nach ihr suchte. Uns fiel sofort auf, dass mit ihrem linken Hinterbein etwas nicht stimmte – sie entlastete es und hielt es nach oben.

War Sheba ausgesetzt worden, weil sie sich verletzt hatte?

Eigentlich ist es schwierig, ein Tier mitten im Stadtzentrum unbemerkt auszusetzen. Meistens werden Welpen auch nicht einzeln ausgesetzt, sondern ein ganzer Wurf.

Die kleine Hündin konnte auf keinen Fall hier sitzen bleiben, denn die Straße war eine große Gefahr. Außerdem wollten wir nach ihrem Bein sehen. Also nahmen wir Sheba mit und ließen sie von einem unserer lokalen Tierärzte untersuchen.

Sie hatte einen Knochenbruch und war nur 3 Monate alt!

Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum sie ausgesetzt worden war – Shebas Fraktur am Bein musste dringend operiert werden. Als die kleine, fröhliche Hündin nach der OP aufwachte, setzte sie das operierte Bein gleich auf den Boden.

Die Wunde verheilte fantastisch, als ob man sie gar nicht operiert hätte. Sheba entwickelte sich zu einer kleinen, lustigen Hundedame und durfte uns bei unseren Kampagnen begleiten. Sie war überall dort „zuhause“, wo wir waren.

Verwöhnt, geliebt und von allen bewundert

Ihre besondere Art zu spielen, zu stehen, zu schlafen, sich anzuschmiegen und zu bellen hat Sheba in diesem Sommer zum Maskottchen unserer Kampagne gemacht. Ein Tier wie Sheba, verwöhnt und bewundert von allen, die sie in unseren Kampagnen kennengelernt haben, kann eine Tür zu den Herzen der Menschen öffnen.

Es kann sie dazu bringen, mehr nachzudenken; es kann in ihnen den Wunsch wecken, ein Tier zu adoptieren, oder sie mehr Einfühlungsvermögen lehren. Vor wenigen Tagen konnte Sheba in ihr neues Zuhause einziehen.

Ausgesetzte Vierbeiner auf den Straßen Rumäniens

Alle ausgesetzten Hunde, die wir auf den Straßen Rumäniens antreffen, haben ein wunderbares Temperament. Auch wenn sie die traumatische Erfahrung machen mussten, dass ihre menschliche Familie sie plötzlich aussetzte, sind sie außergewöhnliche Gefährten voller Zuneigung und Liebe. Und genau das ist der Grund, warum wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder feststellen: Menschen können und sollten von Tieren lernen – vor allem, wenn es um Hingabe geht.

Es gibt natürlich auch viele Tiere, die schwere psychische Folgen davongetragen haben, weil sie von Menschen misshandelt oder ausgesetzt wurden. Diese Tiere haben stets einen verängstigten Blick und äußern ihr Trauma durch Ängste und Aggressivität. Sie wollen sich gegen jede menschliche Nähe wehren und brauchen Zeit, um sich Menschen wieder anzunähern. Manche von ihnen werden wahrscheinlich nie wieder so sein wie vor dem Missbrauch.

Trotzdem hat jeder Vierbeiner eine zweite Chance verdient!

Für jeden einzelnen diese Hunde lohnt es sich, zu kämpfen und sich einzusetzen. Wir sind da – sowohl für die ängstlichen Vierbeiner als auch für die Hunde, die unsere Liebe nahezu inhalieren. Wir bewegen die Menschen vor Ort dazu, den Tieren mehr Beachtung zu schenken, indem wir ihnen zeigen, dass sie dadurch viel gewinnen können!

So ändert sich die Einstellung der Menschen gegenüber den Tieren Schritt für Schritt – auch wenn der Weg dorthin ein langer und steiniger sein wird. Eine Veränderung für die Tiere in Rumänien können wir auf lange Sicht nur durch einen gesellschaftlichen Wandel schaffen.

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.