Circus Belly, Direktor Klaus Köhler – Chronik der Tierschutzverstöße und weitere Vorfälle

In der folgenden Chronik (Stand 2022) finden Sie eine Auflistung tierschutzrelevanter Vorfälle und weiterer Vorkommnisse bei Circus Belly (Zirkusdirektor Klaus Köhler) seit 2001.

Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen/Änderungen bitte unter Nennung von Quellenangaben an PETA Deutschland senden.

Achtung: Diese Chronik ist eine Zusammenstellung von Informationen aus Sekundärquellen, Whistleblower-Meldungen, Presseveröffentlichungen und behördlichen Dokumenten. Diese liegen uns vollständig vor. Eigene Recherchen und Erkenntnisse werden konkret benannt. Die Chronik wird fortlaufend aktualisiert.

  • 2022

    November 2022
    Schimpanse Robby, der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus, ist am Freitag, den 11. November 2022, im Alter von 47 Jahren im Stammquartier des Circus Belly nahe Celle verstorben. Leider wurde ihm durch das Urteil des Oberverwaltungsgericht Lüneburg in 2018 verwehrt, zumindest seine letzten Lebensjahre in einer Auffangstation unter Artgenossen zu verbringen. Er ist nun von seinem jahrzehntelangen Missbrauch in der Manege erlöst.

  • 2014

    Februar 2014
    In Hannover entkamen nachts acht Kamele aus dem Circus Belly. Sie liefen direkt an der B6 entlang, als ein Busfahrer auf sie aufmerksam wurde.
    Quelle: www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Hannover-Kamele-machen-Ausflug-zur-B-6

  • 2013

    Juni 2013
    Horst Köhler vom Circus Belly zieht gegen PETA vor Gericht und will der Tierrechtsorganisation u. a. untersagen lassen, bezüglich des Schimpansen Robby von einer tierquälerischen Haltung zu sprechen. Das Landgericht Lüneburg weist die Klage des Zirkus-Verantwortlichen als unbegründet ab.
    Quelle: Az. 4 O 175/12

  • 2012

    Juni 2012
    Die Stadt Minden teilt PETA schriftlich mit:
    „Bei Überprüfungen durch das Kreisveterinäramt Delmenhorst gab es keine Beanstandungen, in anderen Städten wurden die Auflagen wenige Male nicht eingehalten, was zur Verhängung entsprechender Bußgelder führte.“
    Quelle: Schreiben der Stadt Minden v. 22.06.12 liegt PETA vor

    Mai 2012
    Bei einer Kontrolle durch PETA beim Gastspiel in Delmenhorst war für die Großkatzen kein Außengehege aufgebaut. Das Gehege von Schimpanse Robby war mit ca. 30 Quadratmetern deutlich kleiner und mit einer Höhe von maximal ca. 2,80 Metern deutlich niedriger, als es die Mindestvorgaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) vorschreiben. Die Gehegeausstattung entsprach ebenfalls nicht den Mindestvorgaben, Kletterstrukturen waren so gut wie gar nicht vorhanden.
    Quelle: Beobachtungsprotokoll und Video-/Fotoaufnahmen von PETA

    Mai 2012
    Wegen unerlaubten Plakatierens musste Circus Belly seine Werbeplakate in Minden entfernen.
    Quelle: http://www.mt-online.de/lokales/minden/6766848_Circus_Belly_auf_Kanzlers_Weide.html

    März 2012
    Bei Gastspielen in Hildesheim im November 2011, in Celle im Januar 2012 sowie in Bremen im März 2012 stellen PETA-Ermittler erhebliche Missstände bei der Schimpansen-Haltung fest. Schimpansen dürfen gemäß Zirkusleitlinien gar nicht im Zirkus gehalten werden. Für den Schimpansen Robbie kommen daher die Leitlinien gemäß „Säugetiergutachten“ zur Anwendung. Demnach dürfen Schimpansen nicht einzeln gehalten werden. Die Mindestanforderungen bezüglich der Gehegegröße und -struktur werden im Circus Belly deutlich unterschritten.
    Quelle: PETA-Ermittlungen sind auf www.peta.de/rettetrobby veröffentlicht.

  • 2009

    Oktober 2009
    Bei einem Gastspiel des Circus Belly in Stade wird einem Aktivisten der „Grünen Jugend“ von dem Zirkus-Clown auf die Nase geschlagen. Der Aktivist wollte vor dem Zirkus mit Flugblättern gegen die Tierhaltung im Zirkus protestieren.
    Quelle: http://www.abendblatt.de/region/stade/article1228683/Zirkusclown-soll-Teenager-verpruegelt-haben.html

    August 2009
    Bei einem Gastspiel in Oldenburg beobachtete ein Zeuge, dass für die Tiger und Löwen kein Außengehege aufgebaut war. Der Missstand wurde dem Veterinäramt gemeldet.
    Quelle: Schriftlicher Augenzeugenbericht liegt PETA vor

  • 2001 – 2003

    April 2003
    Aus einem Bericht des Veterinäramtes Landkreis Celle (auszugsweise):
    „Im Rahmen diverser Kontrollen kam es mehrfach zu tierschutzrechtlichen Beanstandungen. Insbesondere folgende Mängel, deren Abstellung mit schriftlichen Verfügungen unter Androhung von Zwangsmitteln angeordnet wurde, wurden bis zur Abreise nicht beseitigt.
    Ein Großteil der Equiden, Kameliden, Rinder und Ziegen wurden in Anbindehaltung gehalten.
    Da die Verantwortlichen meiner Anordnung nicht nachgekommen waren, habe ich mit Verfügung vom 29.11.2002 ein Zwangsgeld festgesetzt.“

    Oktober 2002
    Aus einer Ordnungsverfügung des Veterinäramtes Landkreis Celle (auszugsweise):
    „Bereits mit Verfügung vom 19.10.2001 habe ich die sofortige Klauenpflege der Kleinkamele angeordnet. Im Rahmen einer Kontrolle Ihres Betriebes am 11.10.2002 an Ihrem Gastspielort in Großmoor wurde erneut festgestellt, dass die Klauenpflege zum Teil überfällig war“
    Zur Anbindehaltung von Pferden, Ponys und Eseln:
    „Aufgrund der Haltungsform entstehen den Tieren Leiden.“

    Oktober 2001
    Aus einem Bericht des Veterinäramtes Landkreis Celle (auszugsweise):
    „Die Equiden, Kameliden und das Rind werden eng angebunden im ca. 22 m langen Tierzelt gehalten. Die Tiere stehen eng nebeneinander ohne seitliche Angrenzungen, sind teilweise beidseitig starr angebunden. Am 05.10. wurden 4 Ponys getüdert, ein Auslauf wurde an beiden Tagen nicht errichtet. […] Einige Tiere waren durch das Ausbinden mit zwei Seilen sogar noch weiter in der Kopffreiheit eingeschränkt.
    Pflegezustand: Die Zehennägel der Neuweltkameliden sind zu lang und bereits Korkenzieher-ähnlich gedreht/deformiert.
    Aufgrund der getroffenen Feststellungen liegen erhebliche Verstöße gegen §2 TierSchG (Haltung) vor.“

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie niemals einen Zirkus mit Tieren. Das Tierleid bei Circus Belly ist kein Einzelfall: Auch in Zirkussen wie Charles Knie, Circus Krone und weiteren werden Tiere misshandelt und gequält. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen!