Zu Unrecht gejagt: Brentanobad in Frankfurt lässt Nilgänse erschießen

Seit Jahren wird im Brentanobad in Frankfurt-Rödelheim Jagd auf Nilgänse gemacht. So wurden 2017 sechs Nilgänse auf dem Schwimmbadgelände erschossen, woraufhin wir von PETA Deutschland Strafanzeige erstatteten. Doch bereits Ende 2019 wurden erneut sieben Nilgänse im Brentanobad von einem Jäger getötet [1].

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Warum werden immer wieder Gänse getötet?

Als Grund für die Tötung der Nilgänse wird angegeben, dass der Kot der Vögel Salmonellen enthalte, die ein Infektionsrisiko für die Menschen im Freibad darstellen. Durch das Töten einzelner Gänse sollen andere Artgenossen aus dem Gebiet vertrieben werden. Laut Experten ist die Infektionsgefahr jedoch äußerst gering und bisher hat sich noch nie ein Mensch an Vogelkot mit Salmonellen angesteckt [2]. Außerdem ist die Tötung eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund laut Tierschutzgesetz nicht erlaubt [3].

„Gänse zu töten, weil sie zu viel Kot hinterlassen, stellt nach unserer Auffassung einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar. Die Stadt Frankfurt muss schnellstens zu gewaltfreien Lösungsansätzen übergehen.“

Tierfreundliche Vergrämungsmöglichkeiten

Statt die Gänse zu töten, sollten tierfreundliche Alternativen zum Einsatz kommen, um die Nilgänse vom Brentanobad fernzuhalten. So könnten betroffene Flächen für die Gänse unattraktiv gestaltet werden, während gleichzeitig attraktive Ausweichflächen als Rückzugsort geschaffen werden.

Im Frankfurter Ostpark wurden solche Maßnahmen bereits ergriffen: 2018 wurde ein Zaun errichtet, der den Gänsen die Sicht auf das Wasser versperren soll. Ende 2019 wurde zusätzlich eine Hecke gepflanzt. So konnte die Zahl der Gänse am Gewässer und auf der Liegewiese des Parks bereits von ca. 500 auf immerhin nur noch um die 50 Vögel reduziert werden [4]. Auch im Essener Grugapark werden Kanadagänse durch ein ähnliches tierfreundliches Gänsemanagement erfolgreich ferngehalten.

Nilgänse werden in Frankfurt zu Unrecht gehasst

Gerade in Frankfurt verkommen Nilgänse immer mehr zum Feindbild [5]. So wurden im Januar 2019 acht Nilgänse im Frankfurter Ostpark getötet. Zwei von ihnen wurde der Kopf abgeschlagen [6]. Und im April 2020 machte ein junger Mann auf eigene Faust Jagd auf die Gänse im Brentanobad [1].

Doch die Tiere werden zu Unrecht gehasst und bejagt. Laut der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft und dem NABU sind Nilgänse nicht aggressiver als andere Vögel und stellen auch keine Gefahr für unser Ökosystem dar [7, 8].

Was Sie tun können

Wenden Sie sich an den Geschäftsführer der Bäder, Frank Müller, und bitten Sie darum, den Abschuss der Tiere zu verhindern und stattdessen auf tierfreundliche Lösungen zu setzen.