Dem Tod zum Greifen nah: Elfies schicksalsvolle Geschichte

Elfie ist ein kleines Hundemädchen, das in seinem kurzen Leben schon viele harte Schicksalsschläge erlitten hat. Wir fanden die kleine zarte Seele bei einem unserer Besuche in einem städtischen Tierheim in Rumänien.

Für die Vierbeiner, die in diesen Einrichtungen untergebracht sind, ist die Situation katastrophal. Ein Teil der Hunde wurde von städtischen Tierfängern auf der Straße eingefangen, andere wurden von ihren ehemaligen Haltern über den Zaun geworfen oder einfach abgegeben. Für jeden einzelnen dieser Hunde bedeutet das meist den Tod, denn in städtischen Tierheimen oder Tötungsstationen fehlt es an ausreichender medizinischer Versorgung, Nahrung und Menschen, die einem Vierbeiner eine zweite Chance schenken.

Aufgrund dieses Versorgungsmangels stirbt ein Großteil der Hunde hier nach kurzer Zeit. In Tötungsstationen werden die Vierbeiner nach einer offiziellen Frist von zwei Wochen meist grausam getötet – und selbst die Zweiwochenfrist wird nicht immer eingehalten. 

Wie Elfie an diesen grauenvollen Ort kam, konnte uns niemand sagen

Die schwarzweiße Hündin saß in einem kleinen, rostigen Zwinger, umgeben von einem beißenden Geruch aus Kot und Urin. Ihre kleinen Pfoten waren durchnässt, ihr Körper war bis auf die Knochen abgemagert. Wir beschlossen, die Elfie mitzunehmen und ihr die Chance auf ein gutes neues Leben zu schenken.

Jede Seele, die hier gefangen ist, hat so dringend eine zweite Chance verdient. Ein Tierarzt unserer Kampagne untersuchte Elfie – die kleine, magere Hündin wog weniger als 5 Kilo.

An diesem Abend zeigte Elfie ein verändertes Verhalten: Ihr Bauch schien ihr starke Schmerzen zu bereiten und sie litt unter offensichtlicher Übelkeit.

Kein gutes Zeichen!

In Rumänien werden die meisten Welpen nicht geimpft, wodurch sich viele lebensbedrohliche Krankheiten schnell ausbreiten und das Leben der jungen Tiere gefährden können.

Wir untersuchten Elfie aus diesem Grund direkt auf Parvovirose, einen Virus, der in vielen Fällen tödlich verläuft und dessen Symptome besonders grausam und schmerzhaft sind. Elfies Test zeigte eindeutig, dass sie an dem Virus erkrankt war.

Wir durften keine Zeit verlieren

Elfies Zustand verschlechterte sich im Minutentakt. Sie begann, zu erbrechen; ihr Durchfall war blutig, die Bauchkrämpfe wurden immer stärker. Die kleine Hündin hatte keine Kraft mehr, sich auf den Beinen zu halten und benötigte umgehend intensive Betreuung. Eine Mitarbeiterin aus unserem Team legte ihr noch in dieser Nacht einen Venenkatheter, und wir versuchten mit verschiedensten Medikamenten, ihren Zustand zu stabilisieren.

Wir blieben bei ihr, denn auch in der Nacht benötigte sie intensive medizinische Versorgung. Elfie hatte keine Reserven, ihr abgemagerter Körper war schwach. Sollte sie sterben, würde sie zumindest nicht allein sein; wir wären an ihrer Seite und könnten ihre kleine Pfote halten. Wir wollten ihr die Wärme schenken, die sie nie zuvor erleben durfte.

Das Blut schien einfach aus ihrem Körper zu laufen

Von nun an blieben wir Tag und Nacht an ihrer Seite; das hochaggressive Virus ließ uns um Elfies Leben bangen. Aber die kleine Hündin zeigte uns, dass sie stark ist. Nach knapp einer Woche kehrte langsam wieder etwas Energie in ihren ausgezehrten Körper zurück.

Ihre Augen begannen, wieder zu funkeln, sie nahm uns und ihre Umwelt wieder wahr. Wenn wir mit Elfie sprachen, wedelte ihr Schwanz ganz leicht, und es war spürbar, dass sie diesen Kampf gewinnen würde.

Und tatsächlich: Elfie hat es geschafft! Bald darf sie aus der Quarantäne ausziehen und sich auf den Weg in ein neues Leben machen.

Willkommen zurück im Leben, Elfie!

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Menschen bedanken, die unsere Arbeit vor Ort durch eine Spende unterstützt haben. Ohne sie hätte Elfie den Kampf um ihr Leben verloren.

„Ein einzelnes Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier!“

Horst stern

Was Sie tun können

Rumänien ist das Land mit den meisten heimatlosen Hunden in ganz Europa. Tausende von ihnen werden Jahr für Jahr von Hundefängern gefangen und in städtischen Tierheimen und Tötungsstationen untergebracht. Um dieses Leid zu verringern, haben wir gemeinsam mit unserem Partner Eduxanima ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm vor Ort ins Leben gerufen.

Mit einer mobilen Kastrationskampagne können wir jedes Jahr über 8.000 Tieren helfen. Mithilfe von Kastration und Registrierung sorgen wir für eine nachhaltige Populationskontrolle von Hunden und Katzen. Durch Spenden von Laufleinen und Nahrung und mit medizinischer Versorgung hilft unser Team Hunden, die auf der Straße leben, und jenen, die zwar ein Zuhause haben, aber im Freien gehalten werden.

Kinder lernen im Tierschutzunterricht an Schulen, wie wichtig es ist, Mitgefühl und Empathie für alle Lebewesen zu entwickeln. Durch Gespräche mit Politikern und lokalen Bürgermeistern wird die Kampagne auf viele weitere Orte in Rumänien ausgeweitet, denn nur so lässt sich das Leid tausender Tiere langfristig verringern. Wo immer Hilfe benötigt wird, helfen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Kräften.

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir das Kastrationsprojekt in Rumänien weiter ausbauen können.