JBS: Wie Schlachtbetriebe Menschen, Tiere und die Natur zerstören

Für die Herstellung tierischer Produkte wie Leder und Fleisch wird bereits seit vielen Jahrzehnten der Regenwald abgeholzt. Die Rodungen schaffen neue Flächen für Rinderfarmen und den Anbau von Futtermitteln, die in alle Welt exportiert werden. Doch nicht nur die Natur, sondern auch Tiere und Menschen in Brasilien leiden unter Schlachthöfen wie JBS, einem der größten Fleisch- und Lederproduzenten der Welt.

Für Leder: Kälber von JBS im Gesicht gebrandmarkt

2016 veröffentlichte PETA erschütterndes Videomaterial, das zeigt, wie Tiere auf Rinderfarmen von JBS schwer misshandelt wurden. Kälbern wurden mit heißen Eisen Brandzeichen im Gesicht eingebrannt; Mitarbeiter quälten Rinder mit Elektroschocks und traten auf die Tiere ein. Der Augenzeuge entdeckte ein Kalb mit schwerem Madenbefall, eine Kuh mit einer Schwellung am Kopf und andere Kühe mit offenen, blutenden Wunden.

Rinder wie diese werden in den Schlachthöfen von JBS jedes Jahr millionenfach getötet. Arbeiter schneiden ihnen dabei zuerst die Kehle durch und ziehen ihnen dann die Haut ab. In den Gerbereien von JBS werden die Häute anschließend zu Leder weiterverarbeitet und für den Einsatz in Autos, Möbeln, Schuhen und Accessoires in die ganze Welt exportiert.

JBS-Lieferkette: Rinder von illegalen Farmen

Nun rückt der der Leder- und Fleischproduzent JBS erneut in den öffentlichen Fokus. In einem aktuellen Bericht wirft Amnesty International dem Ledergiganten vor, dass in der JBS-Lieferkette auch Rinder von Farmen zu finden sind, die in Schutzgebieten des brasilianischen Regenwaldes illegal betrieben werden. Dabei unterzeichnete der Konzern 2009 einen Vertrag, mit dem er sich dazu verpflichtete, keine Rinder von Farmen zu verarbeiten, die auf illegal gerodeten Regenwaldgebieten errichtet wurden.

Derartige Vereinbarungen zum vermeintlichen Schutz von Menschenrechten, Tieren oder der Umwelt haben oftmals viele Schlupflöcher. So auch in diesem Fall, denn JBS ist nicht in der Lage, die Herkunft von Rindern indirekter Lieferanten zu kontrollieren und hierfür ein wirksames Überwachungssystem vorzuweisen. [1]

Rind auf Transportwagen

Indigene Stämme in Todesangst

Für die in den Regenwäldern lebenden Menschen haben illegale Geschäfte wie die von JBS und die damit verbundenen Abholzungen verheerende Auswirkungen. Urwaldbewohner berichteten gegenüber Amnesty International, dass bewaffnete Männer ihre Lebensräume durchstreifen, ihre Felder und somit ihre Lebensgrundlage zerstören und damit drohen, die Kinder der Dorfbewohner zu töten.

Die Menschen leben sprichwörtlich in Todesangst, während sie versuchen, ihre Existenz zu verteidigen und die Rodung ihrer Heimat zu verhindern. Laut Amnesty International sind Gewalt und Mord fester Bestandteil bei der illegalen Aneignung von Regenwaldgebieten. [1] 

Grausame Lebendexporte brasilianischer Rinder

Auch in deutschen Supermärken finden sich Produkte aus Brasilien, für die Regenwald, Tier- und Menschenleben zerstört werden. Die Häute von Millionen von Rindern aus brasilianischen Farmen werden zu Geldbeuteln, Schuhen, Innenausstattungen von Autos oder Ledermöbeln verarbeitet und in alle Welt exportiert. Und auch die Zahl der Lebendexporte nimmt drastisch zu.

Allein 2018 wurden etwa 800.000 Rinder von Brasilien aus auf die qualvolle Reise zu ausländischen Schlachthöfen geschickt. [2] Auf den Schiffsreisen stehen die Tiere oftmals tagelang in ihrem eigenen Kot, werden nicht ausreichend mit Wasser und Nahrung versorgt und sind häufig brütender Hitze ausgesetzt. Verletzte Tiere werden an einem Bein hängend mit Kränen von Bord gehievt, wobei ihre Gelenke schmerzhaft auskugeln können.  

Rind haengt an einem Lastkran

Retten Sie Menschen, Tiere und den Regenwald – es ist ganz einfach!

Aktuelle Studien wie die von Amnesty International zeigen: Es hat sich nichts verändert, denn große Fleisch- und Lederproduzenten wie JBS interessieren Menschenleben ebenso wenig wie Tierleben oder der Erhalt der Regenwälder. Doch zum Glück kann jeder Einzelne von uns ganz leicht gegen diese Art der Ausbeutung vorgehen – indem wir uns für eine vegane Lebensweise ohne Leder oder Steaks entscheiden.

Der Lebensmittelhandel bietet heute eine Fülle an köstlichen Fleischalternativen, und das stetig wachsende Angebot an veganer Kleidung sorgt für einen modischen Look, der gänzlich ohne Tierleid auskommt. Praktische Unterstützung beim Einstieg in die vegane Lebensweise bietet Ihnen das kostenlose und unverbindliche Veganstart-Programm, das Sie 30 Tage lang mit nützlichen Infos und Tipps rund um das vegane Leben versorgt.