11 Fakten über Leder, die Sie wissen sollten

Egal ob aus Hund, Katze, Rind oder Känguru: Leder verursacht Leiden. Erfahren Sie hier 11 Fakten, die Sie über Tierhäute und deren tierfreundliche Alternativen wissen sollten.

1. Jedes Jahr tötet die weltweite Lederindustrie 1,4 Milliarden Tiere.

2. Leder ist kein Abfallprodukt der Fleischindustrie.

Die Fleisch- und Lederindustrie sind eng miteinander verknüpft. Während der Anteil der Haut beim Rind zwischen sieben und fünfzehn Prozent des Tierwertes ausmachen kann und eine wichtige Rolle für die Wirtschaftlichkeit von Schlachthöfen spielt, kann die Lederindustrie mit den Häuten einen weltweiten Umsatz von 270 Milliarden USD pro Jahr generieren. [1-4]

3. Leder stammt meist aus China, Indien oder Brasilien.

In diesen Ländern gibt es kaum greifende Tierschutzgesetze. Neben Rindern, Schafen und Ziegen werden in China auch Hunde und Katzen getötet, um aus ihrer Haut Leder herzustellen.

Rind haengt an einem Lastkran
Ein Großteil der Tiere wird in Billigproduktionsländern ohne greifende Tierschutzgesetze getötet.

4. Tiere werden für Leder misshandelt.

Kühen, die in Indien auf ihrem Todesmarsch zum Schlachthaus zusammenbrechen, wird Chili in die Augen gerieben, um sie zum Weitergehen zu zwingen.

5. Häufig werden Tiere bei vollem Bewusstsein getötet.

Durch die Akkordarbeit am Fließband in Schlachthöfen kommt es nicht selten vor, dass Tiere routinemäßig bei lebendigem Leib die Kehle aufgeschlitzt bekommen. In Deutschland wird fast jede zehnte Kuh nicht ordnungsgemäß betäubt, bevor ihr die Kehle aufgeschnitten wird. In großen Lederproduktionsländern wie Indien wird sich häufig nicht mal die „Mühe“ gemacht, die Tiere vorher zu betäuben.

6. Die Herkunft von Lederprodukten ist oft unklar.

Verbraucher:innen können sich nie hundertprozentig sicher sein, von welchem Tier die Haut ihrer Lederwaren tatsächlich stammt. So können theoretisch Handschuhe aus Hundeleder und vermeintliche luxuriöse Uhrenarmbänder aus vom Aussterben bedrohten exotischen Tieren stammen.

7. Leder ist giftig.

Um Tierhäute in Leder zu verwandeln, werden tonnenweise giftige und krebserregende Chemikalien eingesetzt, die selbst später noch in Schuhen und Jacken zu finden sind. Lederprodukte sind voll von Chemikalien, um sie vor der Verwesung im Kleiderschrank des Käufers zu bewahren.

8. Kinderarbeit in der Lederindustrie.

In armen Ländern wie Bangladesch müssen Kinder in Gerbereien arbeiten.

9. Die Lederproduktion schadet der Umwelt.

Die Produktion von Leder verschmutzt die Umwelt und verbraucht wertvolle Ressourcen. Die ungefilterten Abwässer von Ledergerbereien in Asien verseuchen Flüsse und das Grundwasser.

Formaldehyd, Auszüge von Steinkohlenteer und verschiedene Öle, Farben und Polituren – einige auf Zyanid-Basis – werden verwendet, um die Tierhäute in fertige Lederprodukte zu verwandeln. Ein Großteil des Leders wird mit Chrom gegerbt. Den Umweltschutzbehörden zufolge sind alle Abfälle, die Chrom enthalten, gefährlich. Die Ausstöße aus Gerbereien enthalten außerdem große Mengen anderer Schadstoffe sowie Kalkschlamm, Sulfide und Säuren.

Menschen stehen im Abwasser bei der Lederproduktion
Für Leder leiden auch Umwelt und Menschen: Ohne Schuhe stehen Arbeiter:innen in den Gerblaugen.

10. Es gibt kein Leder, das auf humane Weise produziert wird.

Schon allein die Anzahl der für den weltweiten Lederverkauf benötigten Tiere macht eine humane Behandlung unmöglich. Die Tiere werden unter vollkommen überfüllten Bedingungen in Massenbetrieben gehalten. Dort können sie sich häufig kaum bewegen oder auch nur umdrehen, und ihnen wird alles Natürliche verweigert, einschließlich der Bewegung, dem Genießen des Sonnenlichts und selbst das Gefühl von Gras unter ihren Füßen.

11. Vegane Schuhe machen nicht automatisch Schweißfüße.

Moderne Synthetikmaterialien sind tierischen Häuten weit überlegen. Chlorenol beispielsweise ist ein neues Material, das atmungsaktiv ist, den Fuß genauso wie Leder umschließt und guten Halt bietet. Dieses Material wird häufig in der Produktion von Sport- und Wanderschuhen verwendet. Man kann es sogar in der Waschmaschine waschen.

Was tun mit Kleidungsstücken aus Leder?

Viele Menschen lassen die Finger von den Häuten, wenn sie erfahren, wie es den Tieren in der Lederindustrie ergeht. Aber nicht jeder kann es sich leisten, alle alten Kleidungsstücke wegzuwerfen und alles neu und tierfreundlich zu kaufen. Einige Menschen hören von jetzt auf gleich auf, Leder zu tragen, andere ersetzen ihre Lederbekleidung Stück für Stück durch Alternativen.

Person traegt alte Lederjacke
Einige vegan lebende Menschen brauchen alte Lederkleidung lieber auf, statt sie wegzuwerfen.

Entdecken Sie tierfreundliche Lederalternativen

Niemand muss Tierhäute tragen. Es ist mit vielen tierfreundlichen Alternativen so einfach, gut auszusehen, ohne dass Tiere dafür getötet werden müssen. Heutzutage gibt es vegane Schuhe, Taschen und Jacken aus Kunstleder, Mikrofaser und innovativen pflanzenbasierten Materialien wie Pilz- oder Ananasleder zu kaufen.