Hundeleder aus China: Grausame Industrie aufgedeckt

Pro Tag werden in chinesischen Hundefarmen schätzungsweise 100 bis 200 Hunde zur Herstellung von Hundeleder qualvoll getötet. Auch in Deutschland können Handschuhe und andere Accessoires sowie Bekleidungsstücke aus Hundeleder theoretisch in den Verkauf gelangen.

In diesem Beitrag erhalten Sie mehr Informationen darüber, wie die tierischen Mitbewohner für Hundeleder gequält werden und weshalb Sie zum Schutz aller Tiere Lederprodukte im Allgemeinen vermeiden sollten.

Inhalte im Überblick

Was ist Hundeleder?

Neben Hundefleisch wird in China auch Hundeleder produziert. Hundeleder ist die haarlose, verarbeitete Haut von Hunden. Hundeleder wird häufig mit der Bezeichnung „Gaewolf“ ausgezeichnet. Gae ist koreanisch und bedeutet Hund. [1]

PETA-Recherche: Hunderte Hunde pro Tag für Hundeleder erschlagen und gehäutet

Augenzeug:innen von PETA Asien gelang es 2014 in der chinesischen Provinz Jiangsu, Videoaufnahmen von Arbeiter:innen bei der Tötung von Hunden für die Fleisch- und Lederindustrie zu machen. Eine mitarbeitende Person sagte, dass in der Einrichtung jeden Tag 100 bis 200 Hunde erschlagen und gehäutet werden. Zu dem Zeitpunkt, an dem das Video entstand, befanden sich ca. 300 lebende Hunde in der Anlage und warteten auf ihre Tötung. 

Die Augenzeug:innen besuchten während ihrer Recherche Hundeleder-Manufakturen in China und dokumentierten den Prozess der Verarbeitung von Hundehäuten in Damenhandschuhe, Arbeitshandschuhe und andere Accessoires. Der Besitzer einer Fabrik sagte einem Augenzeugen zum damaligen Zeitpunkt, er habe etwa 30.000 Stück des halbverarbeiteten Hundeleders auf Lager. Das für die unten dargestellten Handschuhe sowie andere Hundeleder-Accessoires verwendete Leder wird in Fabriken wie diesen verarbeitet und in die ganze Welt verkauft.

Um sie zu häuten, schlagen Arbeiter:innen mit Knüppeln so lange auf die Tiere ein, bis sie sich nicht mehr wehren. Anschließend schneiden sie ihnen die Kehle durch, hängen sie an Metallhaken auf und ziehen ihnen die Haut vom Körper. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige Tiere zu diesem Zeitpunkt noch empfindungsfähig sind.

Zwei Hunde sind in einem engen Kaefig eingesperrt.
Foto: PETA Asia

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Dieses Foto enthält sensible Inhalte, die einige Personen als störend empfinden könnten.

Mehrere Personen holen Hunde aus einem Zwinger. In der Mitte vom Hof steht ein Bottich mit blutigem Wasser.
Foto: PETA Asia

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Eine Person haengt Hundefleisch an einen Haken. Personen im Hintergrund packen Hunde und zerren sie in den Hof.
Foto: PETA Asia

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Mehrere tote Hunde haengen teils gehaeutet an Haken.
Foto: PETA Asia

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Foto: PETA Asia

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Mehrere Personen stehen vor einer Stange, an der tote gehaeutete Hunde haengen.
Foto: PETA Asia
unbearbeitete Hundelederfelle auf einem Haufen
Foto: PETA Asia

Einige Hunde werden bereits am Tag ihrer Ankunft im Schlachthof getötet. Andere werden mehrere Tage lang mit Dutzenden Artgenossen eingesperrt. Die Schlachthöfe gelangen Augenzeug:innenaussagen zufolge an die Tiere, indem Kund:innen für die Tötung der Tiere bezahlen oder Personen die Hunde an den Schlachthof verkaufen. Bei den Hunden handelt es sich Gerüchten zufolge auch um gestohlene „Haustiere“ oder eingefangene „Streuner“. Vergleichbare Aufnahmen aus Lebendtiermärkten, auf denen auch Tiere mit Halsband gesichtet wurden, bestärken diesen Verdacht.

Unfassbar: Die Einfuhr von Hundeleder in die EU ist nicht verboten

Laut Verordnung (EG) Nr. 1523/2007 ist der Handel und Import von Katzen- sowie Hundefell in der EU dank der jahrelangen Kampagnenarbeit von PETA und anderen Organisationen seit 2009 verboten. Paradox: Das Handelsverbot bezieht sich jedoch nicht auf die Häute von Hunden und Katzen. [2] Leder aus der Haut der Tiere kann somit weiterhin ohne Konsequenzen gehandelt werden.

Zwar kündigte das chinesische Landwirtschaftsministerium 2020 in einer historischen Änderung an, Hunde künftig nicht mehr als „Nutztiere“ einzustufen. Doch trotz der neuen Klassifizierung als „Haustier“ scheint es in der Praxis bisher keine Konsequenzen im Umgang mit den Tieren zu geben. Das grausame Hundefleisch-Festival Yulin findet auch weiterhin statt und somit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch weiterhin die Haut von Hunden als Leder gehandelt wird. [3]

Nach wie vor gehört China zu den größten Lederproduzenten der Welt. Mangels greifender Tierschutzgesetze gibt es dort keine Strafen für die Misshandlung von Tieren, die für ihre Häute oder aus sonstigen Gründen getötet werden.

Online-Petition
Fordern Sie ein Importverbot für Hundeleder für die EU
Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Importverbot von Hundeleder an den zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Online-Petition

Importverbot für Hundeleder in die EU

EU-Importverbot für Produkte von Hunden und Katzen

Fordern Sie die EU auf, ein Importverbot für Hundeleder zu verabschieden.

 

Bitte unterschreiben Sie unsere Petition für ein Importverbot von Hundeleder an den zuständigen EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis.

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Schlechtes Tierschutzgesetz in China ermöglicht Tierquälerei

Trotz jahrelanger Kampagnenarbeit von PETA und anderen Organisationen werden in China noch immer keinerlei Strafen für Tierquälerei verhängt. Eine weitere mitarbeitende Person schilderte die Zustände in den Tötungsanlagen: Im Schlachthaus kletterten die Hunde panisch übereinander und versuchten so, der überfüllten Aufbewahrungskammer zu entkommen. 

Während die Hundefleisch-Industrie in China mittlerweile weitgehend bekannt ist, war dies das erste Mal, dass PETA Asien die Produktion von chinesischem Hundeleder dokumentieren konnte.

China ist das Exportland Nummer eins, wenn es um Leder geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Leder in deutschen Geschäften aus China stammt, ist somit hoch. Aufgrund des Mangels an greifenden Tierschutzgesetzen ist es in vielen Provinzen legal, Tiere unter unwürdigsten Bedingungen zu halten und zu töten, was wiederum Kosten spart.

Wie erkennt man Hundeleder?

Da es in Deutschland keine Gesetze zur Kennzeichnung der Lederart gibt, kann sich hinter Produkten aus Leder die Haut fast jedes Tieres verbergen. PETA Asiens Recherche deckt auf, dass die Haut der Hunde für den europäischen Markt teilweise absichtlich falsch gekennzeichnet und als „Lamm-Leder“ gehandelt wird. Hundeleder kann somit völlig unerkannt auch in unseren Geschäften landen.

Selbst für Expert:innen ist es im Labor nach der stark chemischen Gerbung und weiteren Verarbeitung nicht immer möglich, die verschiedenen Lederarten zu unterscheiden und klar zu bestimmen, von welchem Tier die jeweilige Haut stammt.

Gebleichtes Hundeleder haengt zum Trocknen an Leinen.
Foto: PETA Asia
Ein Haufen von Hundefellen liegt auf einem Fliesenboden.
Foto: PETA Asia
Ein Stapel Hundeleder liegt neben einer Naehmaschine.
Foto: PETA Asia
Ein Muster von Handschuhen aus Hundeleder liegt neben einer Naehmaschine.
Foto: PETA Asia
Weisse Handschuhe aus Hundeleder.
Foto: PETA Asia

Doch egal ob Rind, Hund oder Lamm, kein Tier möchte gewaltsam getötet werden. Am Ende des Tages fühlen diese Tiere wie auch wir alle Leid und Schmerz. Die beliebige Einteilung in „Streicheln“ und „Töten“ ist ungerecht und speziesistisch. Indem Sie vegane Lederalternativen kaufen, schützen Sie nicht nur Hunde, sondern verringern das Leid aller Tiere, die in der grausamen Lederindustrie ausgebeutet und gequält werden.

So unterscheiden Sie Kunstleder von tierischem Leder

Indem Sie Kunstlederprodukte kaufen und Produkte aus tierischem Leder konsequent vermeiden, schützen Sie unzählige Tiere. Beeinflussen auch Sie mit Ihrer tierfreundlichen Kaufentscheidung den Markt maßgeblich mit. Mit unseren Tipps erkennen Sie ganz leicht die Unterschiede zwischen tierischem Leder und Kunstleder.