
Zur Herstellung einer sogenannten chinesischen Naturmedizin namens „Ejiao“ werden Jahr für Jahr Hunderttausende Esel auf besonders grausame Weise getötet. Aufnahmen von PETA Asien zeigten bereits 2017 den brutalen Umgang von Mitarbeitenden der Ejiao-Industrie mit den Tieren und die gewaltsame Tötung der Esel.
Die abgezogenen Häute werden eingekocht und zu Gelatine verarbeitet. Diese zähe Masse wird als Ejiao bezeichnet und ist ein Inhaltsstoff der traditionellen chinesischen „Medizin“. [1]
Doch nicht nur in China werden Esel zur Herstellung von Ejiao auf brutale Weise getötet. Um die chinesische Nachfrage nach Ejiao zu stillen, erleiden auch in Kenia unzählige Esel einen gewaltsamen Tod. 2018 entstandene Videoaufnahmen offenbaren unvorstellbare Grausamkeiten bei der Tötung der Tiere in Kenia.
So leiden Esel in Kenia für die Herstellung von Ejiao
Da die grausame Praxis in vielen afrikanischen Staaten verboten ist, werden die Tiere über weite Strecken nach Kenia transportiert. Aufnahmen aus kenianischen Eselschlachthäusern zeigen Mitarbeitende, die verängstigte Tiere misshandeln und anschließend töten. Diese Tierquälerei findet in staatlich genehmigten Schlachthäusern statt.
Tagelanger Transport zum Schlachthaus
Mittlerweile gibt es in Kenia vier staatlich genehmigte Eselschlachthäuser. [2] Zahllose Esel werden aus den umliegenden Ländern nach Kenia transportiert, denn ihre gewaltsame Tötung ist in vielen afrikanischen Staaten gesetzlich verboten – darunter Äthiopien, Tansania und Uganda. Die qualvolle Fahrt zum Schlachthaus in Kenia kann mehrere Tage dauern.
Verletzungen und Todesfälle während des Transports
Augenzeugen berichteten von toten Eseln, die den qualvollen Transport nicht überlebt haben. Esel, die in engen Kurven stürzen, werden in den überfüllten Transportern von ihren Artgenossen zerquetscht und schwer oder tödlich verletzt. Teilweise werden verletzte Esel vor dem Schlachthaus einfach abgeladen und einem langsamen und qualvollen Tod überlassen.
Augenzeugen beobachteten beispielsweise einen Esel, der offensichtlich verletzt war und nicht mehr aufstehen konnte. Mitarbeitende zerrten ihn aus dem LKW und ließen ihn am Eingangstor liegen. Allem Anschein nach erhielt das leidende Tier keinerlei medizinische Behandlung, Nahrung oder Wasser – es wurde einfach sich selbst überlassen.

Diebstahl, Entführung und skrupellose Tötung von Eseln
Um die hohe Nachfrage nach Eselhäuten bedienen zu können, werden sogar Esel von privaten Tierhaltern gestohlen, entführt und anschließend auf grausame Weise getötet. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Esel in Kenia dadurch stark zurückgegangen. [3]
Kenia muss diese grausame Praxis endgültig verbieten
Viele afrikanische Länder haben den Export von Eselhäuten bereits verboten oder Schlachthäuser in chinesischem Besitz geschlossen, darunter Botswana, Burkina Faso, Mali, Niger, Senegal, Tansania und Uganda. Selbst die offizielle chinesische Kommission für nationale Gesundheit und Familienplanung warnt, dass die Eselhautgelatine tatsächlich nichts weiter als „verkochte Eselhaut“ ist. Trotzdem werden Esel in Ländern wie Kenia weiterhin getötet, um die chinesische Nachfrage nach Ejiao zu decken.
PETA und PETAs internationale Partnerorganisationen übten fast zwei Jahre lang Druck auf Peter Munya, den Kabinettssekretär des kenianischen Landwirtschaftsministeriums, aus, bis dieser im Februar 2020 schließlich ein Verbot von Eselschlachthöfen in Kenia erließ. Das geplante Gesetz sollte im März 2020 in Kraft treten. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Kenia täglich mindestens 1.000 Esel getötet. [2] Als im September 2020 jedoch ein Schlachthofbetreiber klagte, wurde das Verbot von einem Gericht wieder aufgehoben. [4]

In Kenia gibt es so gut wie keine Gesetze gegen den Missbrauch von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben oder Schlachthäusern. Aus rechtlicher Sicht ist daher keine einzige der in den Aufnahmen zu sehenden Handlungen strafbar. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen haben wir von PETA Deutschland zahlreiche Behörden, Unternehmen und Konsument:innen weltweit kontaktiert und aufgefordert, diese grausame Industrie nicht (länger) zu unterstützen. Es gibt tierleidfreie Alternativen zu Ejiao – darunter moderne Medikamente und pflanzliche Wirkstoffe, die im Gegensatz zu Ejiao wirklich effektiv sind und kein Tierleid verursachen.
So können Sie den Eseln helfen
„Medizin“, die auf Tierquälerei und tierischen Stoffen wie Gelatine basiert, hat keinerlei Mehrwert gegenüber pflanzlichen Alternativen, die komplett ohne Tierleid auskommen. Als Konsument:innen können wir uns ganz leicht gegen solche Tierquälerei stellen und das Leben von Eseln und anderen Tieren retten – indem wir uns für vegane Alternativen entscheiden.
- Bitte kaufen Sie niemals Ejiao-Produkte und meiden Sie Geschäfte, die diese verkaufen.
- Lesen Sie beim Einkauf stets die Zutatenliste und lassen Sie die Finger von Medikamenten, Beauty-Produkten, Süßigkeiten und Energy Drinks, die Ejiao enthalten.
- Unterstützen Sie unsere Petition und bitten Sie den kenianischen Kabinettssekretär für Landwirtschaft, Kenias Eselschlachthöfe zu schließen und den grausamen Ejiao-Handel mit China nicht länger zu unterstützen.
- Unterschreiben Sie auch unsere Petition an den Premierminister von Australien, um den Export von Eseln aus Australien nach China zu verbieten.
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Quellen
[1] The Brook Hospital for Animals (2020): The Donkey Skin Trade, https://www.thebrooke.org/our-work/donkey-skin-trade, (eingesehen am 09.04.2021)
[2] BBC (2020): Kenya bans commercial slaughter of donkeys, https://www.bbc.com/news/world-africa-51629660, (eingesehen am 09.04.2021)
[3] Filmer, Antonia (2020): Ejiao decimates Kenya’s donkey population, https://www.sundayguardianlive.com/world/ejiao-decimates-kenyas-donkey-population, (eingesehen am 09.04.2021)
[4] Gitonga, Antony (2020): High Court lifts ban on donkey slaughter after petition, https://www.standardmedia.co.ke/rift-valley/article/2001375304/high-court-lifts-ban-on-donkey-slaughter-after-petition, (eingesehen am 09.04.2021)